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TElbfähre „Liinsand“ wird eingestellt – Betreiber zieht Reißleine

Der Hybrid-Katamaran „Liinsand“ im Stader Hafen. Die Fähre bot Platz für 50 Gäste.

Der Hybrid-Katamaran „Liinsand“ im Stader Hafen. Die Fähre bot Platz für 50 Gäste.

Ganz unerwartet kommt das Aus für die Fährverbindung von Stade in den Hamburger Hafen nicht. Die Watten Fährlinien GmbH hatte in dieser Saison noch einmal viel versucht, doch am Ende entschied die zahlende Kundschaft.

Von Redaktion Sonntag, 15.10.2023, 12:46 Uhr

Vor vier Jahren war die Fährverbindung zwischen der Hansestadt Stade und Hamburg per Katamaran über die Elbe neu belebt worden. Nun verlässt die Watten Fährlinien GmbH zum Ende der Saison das Revier mit dem Katamaran „Liinsand“ und tauscht die Elbe gegen ein neues Fahrtgebiet ein. Der Dienst auf der Elbe wird zum 20. Oktober eingestellt.

Die Stade Marketing und Tourismus GmbH bedauere die Entscheidung, teilte Frank Tinnemeyer, Leitung Tourismus und Kommunikation, am Donnerstag mit. Es habe sich um eine rein wirtschaftliche Entscheidung gehandelt.

Wo die „Liinsand“ künftig schippern wird, wurde seitens der Reederei noch nicht bekanntgegeben. Im Winter 2021/22 fuhr Fährlinien GmbH testweise vom Anleger Norddeich nach Norderney.

„Fähre der Hoffnungen legt von Stadersand ab“, titelte das TAGEBLATT zum Start der Verbindung 2019.

Fährlinien GmbH stellt Betrieb zwischen Stade und Hamburg ein

Die Kombination, drei Bundesländer (Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein) auf dem Wasserweg zu verbinden, sei zu Beginn des Fährbetriebs mit der Strecke Stade–Altes Land–Wedel–Hamburg „sehr gut“ angenommen worden. Tinnemeyer weiß: Die Stader Gäste lieben das Wasser - und eben die Elbe. Für sie war der Törn ein schöner Baustein für den Kurzurlaub. Und Hamburger zog es auch häufig in die kleine Hansestadt.

Das klappte anfangs auch ganz gut.Zwischenzeitlich waren zwei Fähren im Einsatz. Zuletzt pendelte die „Liinsand“ von Mittwoch bis Sonntag zwischen Stadersand und Hamburg-Fischmarkt.

„Leider haben sich die Fahrgastzahlen nach der Pandemie nicht wieder auf dieses Ursprungsniveau zurück entwickelt“, erklärte Tinnemeyer. Die Fährverbindung habe für die Reederei aus Husum nicht mehr kostendeckend betrieben werden können. Die Passagierzahlen gingen in den Keller und erholten sich auch dieses Jahr nicht mehr wirklich.

Dabei war das Angebot sogar noch ausgeweitet worden: In diesem Sommer wurde Blankenese als Ziel aufgenommen, dazu luden Sonderfahrten wie After-Work-Törns Touristen und Einheimische zum Schippern auf der Elbe ein. Montags und dienstags stand der Katamaran zudem für Charterfahrten zur Verfügung.

Für 19 Euro konnten Fahrgäste von Stadersand nach Hamburg fahren, für 38 Euro geht es noch bis 20. Oktober hin und zurück.

Elbfähre „Liinsand“: Pannenserie mit technischen Problemen 2022

2022 hatte die „Liinsand“ mit technischen Problemen und Ausfällen zu kämpfen. Im April 2022 pausierte der Katamaran drei Wochen lang. Im Juli 2022 musste die Fähre nach einem Defekt evakuiert werden. In der vergangenen Saison wurde der Lühe-Anleger ins Programm aufgenommen.

Die Stade Marketing und Tourismus GmbH hatte die Gespräche mit der Reederei vor vier Jahren initiiert und die Vermarktung unterstützt, um Urlaubern, Tagesgästen und Bewohnern der Region die Möglichkeit zu bieten, die Elbe und die Region zwischen Hamburg und Stade wasserseitig zu erkunden.

Die „Liinsand“ bietet Platz für 50 Passagiere und 15 Fahrräder. Die Katamaran-Form mit dem stabilen Rumpfpaar sorgt für ein ruhiges Fahrgefühl. Wichtig ist den Betreibern der umweltfreundliche Aspekt des Fährbetriebs. Der Hybrid-Antrieb des Schiffs ermöglicht einen besonders umweltfreundlichen Transport. In den Häfen wird die Liinsand mit Batteriekraft betrieben und ist damit dann komplett emissionsfrei. (st/ing/tip)

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