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Schulmisere

TEltern und Schüler sauer: Probleme mit Mensa-Betrieb an Buxtehuder Gymnasium

Ein Mittagessen in der Mensa soll allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, ausgewogen zu essen und satt zu werden (Symbolbild).

Ein Mittagessen in der Mensa soll allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, ausgewogen zu essen und satt zu werden (Symbolbild). Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Oft nur kaltes Essen und zu wenig Plätze: Der mitunter schlechte Mensa-Betrieb am Gymnasium Süd ist nun öffentlich geworden. Was sagt die Stadtverwaltung dazu?

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Von Thomas Sulzyc
Freitag, 05.12.2025, 06:40 Uhr

Buxtehude. Mit einer unangenehmen Nachricht begann die Woche am Gymnasium Buxtehude Süd: Um 9.24 Uhr, also nach Schulbeginn, erfuhren Schüler, Lehrer und übrige Mitarbeiter am vergangenen Montag aus einer E-Mail, dass das warme Mittagessen ausfällt. Aus personellen Gründen, lautet die Begründung. Wieder einmal.

Auch in den nächsten Tagen könne es zu Einschränkungen im Mensa-Betrieb kommen, hieß es in der schulinternen E-Mail weiter. Für das Angebot bedeutet dies: belegte Brötchen - Notbetrieb anstelle einer warmen Mahlzeit.

Seit Ende September „eklatant schlecht“

Probleme im Mensa-Betrieb beschäftigen die Schulgemeinschaft am Gymnasium Süd schon länger. Seit Ende September sei es „eklatant schlecht“, sagte ein Vater dem TAGEBLATT. In einer E-Mail informierte deshalb der Schulelternrat die Elternschaft von einem Gespräch mit der Stadtverwaltung. Diese ist Betreiberin der Mensa.

In der letzten Zeit sei die Mensa häufiger geschlossen gewesen. Und auch die Auswahl der Gerichte sei sehr eingeschränkt gewesen. Deshalb erwarten die Elternvertreter von der Stadtverwaltung ein zuverlässiges tägliches Angebot, mehr Auswahl bei den Mahlzeiten, ein ausreichendes Platzangebot und eine schnellere Essenausgabe.

Bisher hielt die Stadtverwaltung den Ärger um die Mensa am Gymnasium Süd weitgehend unter dem Deckel. Mittlerweile ist er aber öffentlich und zu einem Politikum geworden. Im Buxtehuder Schulausschuss am Dienstagabend im Veranstaltungsraum der Halle Nord kam er zur Sprache.

Schülervertreterin redet Tacheles

Mit eindringlichen Worten schilderte Schülervertreterin und Schulausschussmitglied Emma Simon die Auswirkungen des häufig eingeschränkten Mensa-Betriebs: „Wir lernen zehn Unterrichtsstunden am Tag. Und um 9.15 Uhr kommt die E-Mail, dass wir kein warmes Mittagessen kriegen.“

Was die Schüler noch stört: Das Platzangebot sei zu gering. Manche würden im Stehen essen, berichtete ein Vater dem TAGEBLATT. In der 25 Minuten dauernden Pause stünden die Schüler 15 Minuten in der Schlange an und hätten nur noch zehn Minuten Zeit zu essen, sagte Emma Simon. Zudem: Bei den Mahlzeiten würden Angebote für Allergiker fehlen.

Wenn warmes Essen, dann nur Nudeln - das habe Schulausschussmitglied Birgit Butter (CDU) gehört. „Qualität und Quantität lassen zu wünschen übrig“, sagte die CDU-Politikerin.

So erklärt die Verwaltung das Problem

Grund für die Misere: zu wenig Personal. Zumindest die Stadtverwaltung sieht darin das Hauptübel. Mit zehn Stellen in Teilzeit leiste die Stadt die Schulessenversorgung.

1000 Mittagessen täglich fielen an den weiterführenden Schulen in Buxtehude an. Dazu kämen 900 Mittagessen an den Grundschulen mit Ganztagsbetrieb, sagte Fachgruppenleiterin Claudia Blaß.

Ein körperlich harter Job sei die Arbeit in der Mensa. „Unglaublich fleißige Kräfte fallen wegen Erkrankung aus und kommen auch nicht so kräftig und gesund zurück“, sagt Blaß. Zwei von vier hauswirtschaftlichen Kräften würden am Gymnasium Süd fehlen.

Ob die Stadtverwaltung zusätzliche Mitarbeiter für die Mittagsverpflegung an Schulen benötige, wollte Schulausschussmitglied Nick Freudenthal (SPD) wissen. Claudia Blaß bejahte das. Ziel sei es, ein standortübergreifendes Vertretungssystem aufzubauen.

Eine Vollzeitstelle für eine zusätzliche hauswirtschaftliche Kraft, am besten von zwei Teilzeitkräften besetzt, schlägt Stadtratsmitglied Katharina Mewes (BBG/FWG) in einem Antrag vor. Ob das Aussicht auf eine Mehrheit hat, entscheidet sich in der nächsten Woche im Finanzausschuss.

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