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Unfall

TEr ist der Lebensretter von der Este

Dominik Dupke sprang in die eiskalte Este, um eine Frau zu retten.

Dominik Dupke sprang in die eiskalte Este, um eine Frau zu retten. Foto: Felsch

Das war Wasser war eiskalt, die Situation mehr als kritisch: Eine Frau war in Buxtehude in die Este gestürzt, ihre Kraft schwand. Dieser Mann ist ihr Lebensretter.

Von Franziska Felsch Sonntag, 23.02.2025, 09:00 Uhr

Buxtehude. Sie löschten gerade einen Küchenbrand in Altkloster, als der Alarm ging. Eine Frau hielt sich verzweifelt an einem Ast in der Este fest. Kurz zuvor hatte sie auf Höhe der Buxtehuder Festhalle die Kontrolle über ihr E-Bike verloren und war mehrere Meter tief den Fluss gestürzt. Kurz danach war die Feuerwehr vor Ort.

Vincent Isroe, Zugleiter der Buxtehuder Feuerwehr, war als Erster vor Ort in der Parkstraße und konnte mit der Frau sprechen. Die zeigte zunehmend Anzeichen von Schwäche. „Als mein Zugleiter anordnete, ins Wasser zu gehen, bin ich in T-Shirt und Hose rein“, schildert Dominik Dupke den Einsatz.

Retter spürte seine Beine nicht mehr

Am Anfang habe er dank des Adrenalins die eisige Kälte um den Gefrierpunkt nicht gemerkt. Erst als er zurück ans Ufer krabbelte, spürte Dupke seine Beine nicht mehr. „Mir kam es vor, als ob der Einsatz nur zehn Minuten gedauert hat. Hinterher habe ich erfahren, dass es doppelt so lang war.“ Dennoch hat er sich noch nicht mal einen Schnupfen bei der Rettungsaktion geholt, was womöglich seiner guten körperlichen Konstitution geschuldet ist. Der 28-Jährige trainiert regelmäßig im Fitnessstudio und fährt viel Rad - seine Hobbys neben der Feuerwehr.

Alle zwei Jahre werden die aktiven Kameraden auf ihre Gesundheit und Fitness getestet. Das sei eine Voraussetzung, zumindest wenn man höhere Aufgaben bei der Wehr übernehmen will, so Dupke. Der Mann aus Nordrhein-Westfalen ist nach seiner Ausbildung zum Notfallsanitäter in die freiwillige Feuerwehr seiner Wahlheimat Buxtehude eingetreten. Vor eineinhalb Jahren war das. „Davor hatte ich leider keine Zeit, aber es war immer schon mein Wunsch.“

Wasserrettungen gehören zur Ausbildung

Durch seine dreijährige Berufsausbildung bringt er einiges mit, was ihm bei seinem Ehrenamt hilft. „Zumindest die Einschätzung, wie es der Person geht. Alles andere lerne ich bei den Fortbildungen, die wir absolvieren“, sagt Dupke. Dazu gehören auch Übungen mit der DLRG, in denen es darum geht, wie Personen aus Wasser und Eis gerettet werden können.

Die Feuerwehrleute retteten die Frau aus der Este.

Die Feuerwehrleute retteten die Frau aus der Este. Foto: Hellwig

Mehrmals im Jahr werden die Techniken geprobt, mit denen man die Verunglückten am besten rausholt. Und wie sich der Unterschied anfühlt, mit normaler Montur und Überlebensanzug in die kalten Fluten zu steigen. Geübte schaffen das Anziehen in einer guten Minute, aber selbst dafür bleibt nicht immer Zeit. So wie am vergangenen Mittwoch.

Die Frau, geschätztes Alter Ende 50, hatte beim Eintreffen der Rettungskräfte kaum noch Kraft, sich an dem Ast festzuhalten. Hinzu kam, dass sie Winterkleidung und einen Helm trug, was sie schwerer machte, erklärt der Feuerwehrmann, dem es gelang, die sichtlich Geschwächte ans rettende Ufer zu bringen, wo ihr die Kameraden halfen, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. „Es war höchste Zeit, länger hätte sie es wohl nicht mehr ausgehalten“, mutmaßt Dupke.

Jedes Jahr stürzen mehrere Personen in die Este

Wie sich herausstellte, war die Fahrradfahrerin nur leicht unterkühlt, auch ansprechbar, aber nicht mehr in der Lage, aufrecht zu stehen, weil ihr schwindelig war. Der eingetroffene Notarzt ließ die Frau sofort ins Elbe Klinikum bringen.

Durch den beherzten Einsatz der Rettungskräfte, insbesondere von Dominik Dupke, konnte das Schlimmste verhindert werden. Ob die Frau schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen ist, weiß er nicht. „Unser Einsatz ist damit beendet, alles Weitere haben die Kollegen aus dem Elbe Klinikum übernommen“, erläutert Dupke die übliche Vorgehensweise. Vorbildlich hätten sich auch die Passanten verhalten, die sofort die Rettung alarmiert haben. „Es war richtig, dass sie nicht selbst versucht haben, zu helfen und sich so selbst in Gefahr bringen. Es ist aber wichtig, sofort den Notruf zu wählen“, fügt er hinzu.

Notfallsanitäter Dominik Dupke ist seit eineinhalb Jahren bei der Buxtehuder Wehr.

Notfallsanitäter Dominik Dupke ist seit eineinhalb Jahren bei der Buxtehuder Wehr. Foto: Felsch

Dominik Dupke wohnt in Buxtehude und stammt aus Nordrhein-Westfalen.

Dominik Dupke wohnt in Buxtehude und stammt aus Nordrhein-Westfalen. Foto: Felsch

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