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14 Tage früher

Ungewöhnlich früh: Erste Störche sind zurück im Landkreis Stade

Ein Storch bezieht das Nest an den Bahngleisen in Bargstedt.

Ein Storch bezieht das Nest an den Bahngleisen in Bargstedt. Foto: Hans-Lothar Kordländer

Die ersten Störche sind aus südlichen Gefilden wieder in den Stader Landkreis gekommen. Auf der Geest haben Störche bereits Nester bezogen und mit den Renovierungsarbeiten begonnen. Warum es für manche Vögel viel zu tun gibt.

Von Redaktion Dienstag, 06.02.2024, 14:20 Uhr

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Stade. Über 14 Tage früher als im vergangenen Jahr zog ein Storchenmännchen in das Nest auf der Weide neben den Bahngleisen in Bargstedt ein, berichtet der Landkreis Stade. „Wir müssen abwarten, ob sie dortbleiben oder noch einmal umziehen“, sagt Stades Storchenvater Gert Dahms.

Am Freitag, den 2. Februar, habe Anwohner Wilfried Schmädjens den Vogel entdeckt. Der Storch habe aus dem Nest zunächst in der Gegend umhergeschaut und einen kleinen Ausflug auf das Nachbarhaus der Familie Ropers gemacht, bevor er einige Zweige aus seinem Quartier herauszog, um sie wieder neu zu verflechten. Es sei ein diesiger Tag gewesen - also herrschte eigentlich kein Einzugswetter.

Einige Kilometer weiter im Nachbardorf Aspe auf dem Hof des Lohnunternehmers Wegner kam der Storch einen Tag später. Dort gab es das gleiche Spiel. Adebar startete mit den ersten Renovierungsarbeiten.

Störche verlassen ihre Winterquartiere

Wie Storchenvater Gert Dahms berichtete, wurden im Kreis Stade schon mehrere Störche gesehen. Zumeist wie diese über Wiesen staksten und nach Futter suchten. Nach Erfahrungen des Experten kommen diese Störche aus ihren Winterquartieren in Spanien. „Einen weitaus längeren Weg haben die aus Afrika anreisenden Störche, damit ist mit ihrer Ankunft im Stader Landkreis erst in einigen Wochen zu rechnen.“ Die Eigentümer von Storchennestern auf ihren Grundstücken würden sich schon auf ihre Gäste freuen.

TAGEBLATT-Leserin Gerda Marksteller hat ebenfalls bereits einen Storch gesichtet.

TAGEBLATT-Leserin Gerda Marksteller hat ebenfalls bereits einen Storch gesichtet. Foto: Gerda Marksteller

Bei heftigen Sturmböen wurden nach Angaben des Landkreises in den vergangenen Monaten vor allem im Ostetal mehrere Storchennester von den Masten geweht oder gerieten in Schieflage. Die Eigentümer hätten aber begonnen, die Storchennester wieder instand zu setzen und für die Vögel bewohnbar zu machen.

Zahl der Störche im Kreis Stade steigt

Die Anzahl der Storchenpaare im Landkreis Stade sei in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Es gab nach Darstellung von Dahms viele neue Ansiedlungen. Weit mehr als 70 Storchenpaare hatten im vergangenen Jahr Quartier im Kreis Stade bezogen: „So viele wie seit rund 60 Jahren nicht mehr.“

Um zu verfolgen, wohin die Störche fliegen, stattete der Naturschutzbund Hamburg einige Tiere bereits vor Jahren mit GPS-Sendern aus. Doch die Daten werden weniger, denn einige Tiere leben nicht mehr. In diesem Sommer will der Storchenbetreuer Jürgen Pelch deshalb nachrüsten: Zwölf sollen weitere Tiere „besendert“ werden. „Wir machen das im Juni, Juli oder August, wenn die Bauern das Gras mähen.“

Da Störche die Traktoren nicht fürchten, könnten die Tierschützer dann nah heranfahren und so die Störche gefahrlos kurz betäuben. „Spätestens nach zehn Minuten hat der Storch den kleinen Rucksack auf und wir lassen ihn wieder frei“, sagte Pelch dazu. Pelch kümmert sich seit fünf Jahrzehnten um die Störche Hamburgs. Negative Auswirkungen auf die Störche habe das zusätzliche Gewicht nicht. Der GPS-Sender wiege höchstens zehn Gramm. Auf der Webseite des Nabu können die Flugrouten der aktuell sieben besenderten Störche nachverfolgt werden. (pm/set/dpa)

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