TErster K-Pop Random Dance im Kreis Stade - aber was ist das?

Ausgeklügelte Choreografien gehören zu den Aushängeschildern von südkoreanischen K-Pop-Bands und animieren Fans zum Nachtanzen (Symbolbild). Foto: Andreas Arnold/dpa
K-Pop hat über Youtube und Tiktok die Musikwelt erobert. Doch Fans im Landkreis gehen bei Events oft leer aus. Das Jugendzentrum in Horneburg will das ändern.
Horneburg. BTS, Stray Kids oder Blackpink heißen die heutigen Musikhelden der Jugend. Am 31. Juli veranstaltet das Speedy-Team erstmals einen sogenannten K-Pop Random Dance, eine besondere Tanzfeier für Fans der koreanischen Popmusik.
„Alle stehen in einem Halbkreis und es läuft eine Playlist mit zufälligen K-Pop-Songs“, erklärt Erzieherin Jacqueline Jur. Wer ein Lied erkennt und den passenden Tanz dazu beherrscht, tritt in die Mitte und lässt sich von den anderen anfeuern.
Programm für die K-Pop-Nische
Das Jugendzentrum betritt mit der Veranstaltung im Rahmen des Ferienspaß-Programms Neuland. „Wir sind scheinbar die Ersten im ganzen Landkreis, die einen offenen Random Dance anbieten“, vermutet Jacqueline Jur. Die Idee kam ihr beim Gespräch mit Jugendlichen bei einer Faschingsparty im Jugendzentrum.

Die südkoreanische Girlgroup Illit tritt bei einem Showcase auf. Foto: -/YNA/dpa
Vier Mädchen kamen im Cosplay zur Feier, also verkleidet als Figuren beispielsweise aus japanischen Manga oder Videospielen. „Da kamen wir ins Gespräch, auch über K-Pop“, sagt Jur. Eins kam dann zum anderen, so dass die Erzieherin jetzt gemeinsam mit dem Viererteam den K-Pop Random Dance plant. „Ich finde es toll, auch mal etwas für die Nische anzubieten“, sagt sie. Die Tänze gehören zu den Markenzeichen der K-Pop-Bands.
Gemeinsam tanzen und Sammelfotos tauschen
Die Fans lernen die komplexen Tanzschritte minutiös auswendig und stellen ihre gefilmten Fortschritte etwa bei Tiktok online, wo sie millionenfach abgerufen werden. „Der K-Pop lebt von den Choreos“, sagt Jur. Durch solche Veranstaltungen will die Erzieherin den Jugendlichen eine Möglichkeit bieten, ihre Leidenschaft nach draußen zu tragen.

Fans der Boygroup BTS versammeln sich während einer Veranstaltung zur Feier des zehnjährigen Jubiläums der K-Pop-Band in Seoul. Foto: Lee Jin-man/AP
Zur K-Pop-Fankultur gehört nicht bloß die Musik. So haben die meisten Fans einen sogenannten Bias, also ein Lieblingsmitglied aus einer bestimmten Band. „Gerade in der Pubertät haben viele Jugendliche einen Crush auf bestimmte Bandmitglieder“, sagt Jacqueline Jur. Um ihren Idolen nachzueifern, übernehmen sie neben den Choreos etwa auch Kleidungsstile oder Frisuren. Auch Sammelalben mit Fotos der Bandmitglieder sind beliebt, weshalb es beim Random Dance in Horneburg auch eine Möglichkeit zum Fototauschen geben soll.
Die Schattenseite des K-Pop-Hypes
Die knallbunte Welt des K-Pop ist jedoch keinesfalls eine heile. Immer wieder zeigen Berichte, wie gnadenlos Agenturen junge Musiker für den Erfolg ausbeuten. Der Konkurrenzdruck in Südkorea ist hoch und nur wenige schaffen den großen Durchbruch. Hartes Tanztraining und Schönheitsoperationen sind für viele Pflicht, um aufzufallen. Der Druck fordert auch Opfer: Immer wieder meldeten Medien in den letzten Jahren Suizide von K-Pop-Musikern, wie etwa 2017 der Sänger Kim Jong-hyun der Band Shinee.

Die südkoreanische Boyband BTS zählt zu den populärsten Vertretern des K-Pop. Foto: -/YNA/dpa
Der Schattenseite des K-Pop ist sich Jacqueline Jur bewusst. „Man muss darüber ins Gespräch mit den Jugendlichen kommen“, sagt die Erzieherin. Für die Veranstaltung wolle sie schauen, wie sie es thematisch einbringen kann. Erzwingen wolle sie es nicht, der Spaß am gemeinsamen Tanzen und Feiern solle im Vordergrund stehen.
Der K-Pop Random Dance findet am 31. Juli von 14 bis 18 Uhr im Horneburger Jugendzentrum statt. Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Landkreis Stade können sich online anmelden unter sghorneburg.feripro.de.
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