TEx-A/O-Trainer Malte Bösch will mit Heeslingen wieder angreifen

Wichtiger 2:1-Heimsieg gegen Regionalliga-Absteiger BSV Schwarz-Weiß Rehden - Trainer Malte Bösch lässt die ganze Anspannung raus. Foto: Demmer
Mit der ersten Saisonhälfte in der Fußball-Oberliga Niedersachsen kann der Heeslinger SC nicht zufrieden sein. Ein Abstiegsplatz ist näher als ein Top-Ten-Platz. Deshalb kündigt Trainer Malte Bösch zur Rückrunde an: „Es wird sich einiges ändern.“
Heeslingen. Im Sommer kam Malte Bösch als Nachfolger von Lars Uder zum Heeslinger SC. Der Übungsleiter war zuvor mit der SV Ahlerstedt/Ottendorf in die Oberliga auf- und direkt wieder abgestiegen. Dennoch halten ihn die Verantwortlichen in der Vereinsführung des Heeslinger SC für den geeigneten Trainer der Oberligamannschaft des HSC.
Platz 13 ist für Team und Trainer völlig unbefriedigend
Ein Blick auf die Tabelle zeigt das Team auf dem 13. Platz, einen Rang vor dem punktgleichen Lokalrivalen aus Rotenburg, und nur zwei Plätze und drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Anspruch und Wirklichkeit klaffen im Waldstadion aktuell also deutlich auseinander. Auch Bösch selbst stellt im Gespräch mit der „Zevener Zeitung“ fest: „Ich bin nicht nach Heeslingen gekommen, um mit der Mannschaft auf Platz 13 zu stehen. Und deshalb werden wir zur Rückrunde einiges ändern.“
Austragung des ersten Spiels in Celle erst kurzfristig sicher
Im Hinblick auf das Nachholspiel in Celle Anfang Februar sagt der Heeslinger Trainer, er müsse davon ausgehen, dass dann gespielt werde, aber tatsächlich werde sich das erst kurz vorher entscheiden. „Wir müssen uns auf den Termin vorbereiten. Aber ob dann wirklich in Celle gespielt werden kann, oder ob die Partie auf den Kunstrasen in Westercelle verlegt wird, das können wir erst kurz vorher beim Gegner erfragen.“
Die Spielausfälle zum Ende der Herbstrunde seien speziell für den Heeslinger SC überaus ärgerlich gewesen. „Wir hätten den wieder aufkommenden Schwung noch gerne mitgenommen. Aber das ist jetzt gut gelöst, mit der Saison-Verlängerung und den Nachholspielen an Ostern, und auch am 30. April gegen Celle. Mir gefällt auch, dass wir von den letzten zehn Spielen sieben zu Hause austragen. Von den letzten fünf sind es sogar vier Heimspiele, das ist insgesamt schon ein Vorteil für uns.“
Rückblick auf die Hinrunde fällt insgesamt sehr gemischt aus
Der Rückblick auf die Hinrunde fällt ziemlich gemischt aus. In den ersten sieben Spielen blieb der Heeslinger SC ungeschlagen, neben drei Siegen standen allerdings vier Unentschieden in der Bilanz. Gleich die Auftaktspiele in Meppen, gegen Arminia Hannover und in Schönigen gingen Remis aus. Es folgte ein wichtiger Heimsieg, mit 2:1 wurde Regionalliga-Absteiger BSV Schwarz-Weiß Rehden geschlagen. Der HSC gewann auswärts in Wolfsburg, spielte zu Hause erneut Remis gegen Atlas Delmenhorst, ebenfalls ein Absteiger aus der Regionalliga.
Nach der Niederlage bei Kickers Emden geht es steil nach unten
Nach dem folgenden 5:1-Sieg gegen Aufsteiger Eilvese stand Heeslingen auf Platz vier, mit nur zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Bersenbrück. Und dann kam das Spiel in Emden - und damit begann das Abrutschen in die unteren Tabellenregionen. „Wir haben in Emden ein richtig gutes Spiel gemacht, aber höchst unglücklich verloren. Noch vor der Pause gleichen wir den Rückstand aus, bekommen aber in der 78. Minute das unnötige 1:2.“
Und auch die nächsten Spiele verliefen aus Sicht von Malte Bösch unglücklich für den Heeslinger SC. „Gegen Oldenburg führen wir verdient auf eigenem Platz, bekommen gleich nach der Pause durch ein Eigentor den Ausgleich. Dann schießen wir einen Strafstoß an den Pfosten und kassieren sieben Minuten vor Schluss das 1:2 - wieder eine dumme Niederlage.“
Emotionsgeladenes Derby in Rotenburg ein echter Tiefpunkt
Das emotionsgeladene Derby in Rotenburg war in Sachen Spielglück einer der Tiefpunkte für den Heeslinger SC. Diese Derbys seien immer schwierig, so Malte Bösch. Er habe in der Kreisstadt einige junge Spieler eingesetzt, und es wurden gute Chancen ausgelassen. „Dann kassieren wir durch einen blöden Handelfmeter kurz vor der Pause das 0:1, gleich nach Wiederbeginn durch einen Konter das 0:2, dann ist in so einem Derby die Messe gelesen. Drei Niederlagen in Folge waren für uns ein herber Dämpfer, wir waren ja gut gestartet, hatten nur zu oft Unentschieden gespielt.“
Die enge Partie in Hildesheim hätte der HSC gewinnen müssen, es gab ein 1:1. Immerhin folgte ein toller 3:1-Heimsieg gegen Spitzenreiter Bersenbrück - und dann die 0:2-Niederlage bei Aufsteiger Vorsfelde. „Das war ein ausgeglichenes Spiel, aber wir kassieren ein Freistoßtor und gleich die Gelb-Rote Karte dazu. Und zum Abschluss zweimal 3:3 gegen Bornreihe und in Ramlingen. Das geht gar nicht - wenn du drei Tore schießt, darfst du nicht Unentschieden spielen, sondern musst gewinnen“, ärgert sich Bösch über verlorene Punkte.
Personelle Engpässe prägen die gesamte Hinrunde
In den ersten Spielen der Saison habe seine Mannschaft nur wenige Gegentore kassiert, das habe sich aber geändert. Das Abwehrverhalten sei einer der wichtigen Punkte, die sich jetzt im Frühjahr ändern müssen. Die Probleme seien vor allem personellen Engpässen geschuldet, die sich durch die gesamte Hinrunde gezogen haben, so der Heeslinger Trainer.
„Es fing damit an, dass sich Darvin Stüve nach wenigen Spielen und drei Toren in Folge früh verletzt hat. Das war ein großer Verlust, er hatte seine gute Form aus Ahlerstedt mitgebracht. Immerhin wird er jetzt zur Vorbereitung wieder dabei sein.“
Bei Dimitrios Ferfelis sei eigentlich die Voraussetzung gewesen, dass er in der Nachtschicht arbeitet und voll trainieren kann. Das änderte sich nach seinem Wechsel zum HSC aber. „Jetzt ist er in der Wechselschicht und kann nur jede zweite Woche trainieren. Ich habe mit ihm und einigen anderen Spielern ausführlich gesprochen, wir werden in der Rückrunde anderes damit umgehen. In den Testspielen wird er immer dabei sein, und dann schauen wir mal.“
Malte Bösch will zum Start der Rückrunde zwei Siege einfahren
Oft und lange gefehlt haben auch der spielende Co-Trainer Oliver Warnke, Außenverteidiger Tino Schulze, der nicht zu seiner gewohnten Form fand, und andere Akteure. „Das war zeitweise schon dramatisch. Es ist eben von Vorteil, wenn man ein paarmal mit der gleichen Startelf spielen kann. Es kommen einige englische Wochen auf uns zu, wir werden den ganzen Kader brauchen, um rotieren zu können. In der Vorbereitung müssen wir uns die volle Power holen, um in Celle und gegen Schöningen zu gewinnen. Da brauchen wir nicht um den heißen Brei drumherum zu reden.“
Die Fehler aus der Hinrunde müssen konsequent abgestellt werden, so Bösch. Er wolle noch um etliche Plätze in der Tabelle klettern, das habe er auch der Mannschaft so gesagt. „Wir müssen uns in dieser Liga vor keinem Gegner verstecken. Und ich möchte eine Heeslinger Mannschaft sehen, die zu Hause absoluten Vollgas-Fußball spielt. Ich bin fest davon überzeugt, dass das in der Rückrunde auch so klappen wird.“