TExperten baggern stinkende Schlossteiche von Agathenburg aus

Das Erdbauunternehmen Alpers befreit den Mönch des Schlossteichs in Agathenburg vom Schlamm, um den Abfluss zu verbessern. Foto: Vasel
Bagger marsch, hieß es am Montagmorgen im Schlosspark Agathenburg. Das Erdbauunternehmen Alpers aus Fredenbeck legte los. Jetzt ist das Ende der stinkenden Teiche nah.
Agathenburg. Kurz nach dem Sonnenaufgang rückte das Erdbauunternehmen Alpers an. Mit dem Greifer riss der Baggerfahrer unterhalb des Schlosses Agathenburg auf Höhe des Weges entlang der Bahnlinie eine erste Öffnung für die Lkw und den Bagger in die Feldsteinmauer.

Der Baggerfahrer öffnet die Feldsteinmauer. Foto: Vasel
Im Vorfeld hatte Schlossgärtner Matthias Paluch bereits die Schwarzerlen gestutzt.
Probleme mit Wasserabfluss
Im September war bereits das Wasser aus den Fischteichen der um 1655 von Graf Hans Christoph von Königsmarck erbauten Schlossanlage abgelassen worden. 4000 Tonnen Fäulnisschlamm sollen bekanntlich raus - noch im Herbst 2024.
Doch das Wasser lief nicht komplett ab. Und Quellen speisen weiterhin den oberen und unteren Teich.

Verschlammt und verstopft: Vor dem Mönch wird ein Graben angelegt, damit das Wasser schneller ins Moor fließt. Foto: Vasel
Um den Abfluss zu verbessern, zogen die Arbeiter einen Graben durch den verschlammten großen Fischteich. Des Weiteren wurde der Einlass des Ablaufbauwerks (Mönch) ins Moor freigeräumt.
Neue Schadstoffuntersuchung ist notwendig
Doch erst in zwei Wochen werde die eigentliche Entschlammung beginnen können. Jetzt werden Proben genommen, um den Schlamm noch einmal zu untersuchen. Zuerst soll der obere Teich geräumt werden.
Klar ist: Der Fäulnisschlamm muss deponiert werden. Die Sulfatwerte lagen bei der Schadstoffuntersuchung im Zuge der Voruntersuchung leicht über den Vorsorgewerten.

Die Idylle trügt, der Fäulnisschlamm stinkt zum Himmel. Foto: Vasel
175.000 Euro wird die Teich-Rettung voraussichtlich kosten. Diese muss die Stiftung zum Teil aus Eigenmitteln finanzieren. Der Landkreis Stade steuert 120.000 Euro bei. Die Bingo-Umweltstiftung ist mit 20.000 Euro dabei.
Im Zuge der Maßnahme werde die Pfähle der Inselbrücke erneuert, so Kreissprecher Daniel Beneke.

Blick auf den abgelassenen, verschlammten großen Teich von Schloss Agathenburg. Foto: Vasel
Wenn die mehr als vier Meter starke Schlammschicht bis auf die Lehmschicht abgetragen ist, werde das biologische Gleichgewicht nach und nach wiederhergestellt. Flora und Fauna litten unter Sauerstoffarmut. Aktuell stinkt es zum Himmel.
