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Gastronomie

TFast-Food-Duell in Hemmoor: So gesund sind Döner und Burger wirklich

Fleisch und viel Salat im Brötchen - Döner gilt als gesundes Fastfood. Doch stimmt das?

Fleisch und viel Salat im Brötchen - Döner gilt als gesundes Fastfood. Doch stimmt das? Foto: Frank Rietsch / Pixabay

Der Bau eines McDonald‘s erhitzt in Hemmoor die Gemüter. Gegen die geplante Eröffnung zweier Dönerläden gibt es jedoch kaum Protest. Ist Döner wirklich gesünder als Burger? Eine Ernährungsexpertin klärt auf.

Von Bengta Brettschneider Dienstag, 19.11.2024, 15:30 Uhr

Cuxhaven. Der Döner scheint einen besseren Ruf zu genießen als ein Burger der Fast-Food-Kette. Dr. oec. troph. Stefanie Rieper ist Ökotrophologin und arbeitet als Ernährungstherapeutin im MVZ Timmermann und Partner in Cuxhaven. Sie beantwortet Fragen rund um das Thema ungesunde Ernährung, den Vergleich zwischen McDonald’s und einem Döner und wie die Fast-Food-Kette Kinder und Jugendliche beeinflusst.

Wie sehen Sie den Vergleich McDonald‘s und Döner?

Fast Food ist generell ein Problem, weil es beim Essen nicht ausschließlich darum geht, dass es gesund ist und wir ausreichend Nährstoffe zu uns nehmen. Vielmehr ist Essen ein Ausdruck von Kultur und Tradition und dazu gehört auch, wie wir essen. Eine Mahlzeit, die sitzend, in einer entspannten und ansprechenden Essatmosphäre mit ausreichend Zeit eingenommen wird, hat unabhängig vom Nährstoffgehalt einen höheren Gesundheitswert, weil diese die Nährstoffverwertung und den Verdauungsapparat und damit unser körperliches Wohlbefinden unterstützt. Zudem bieten diese Mahlzeiten eine gute Gelegenheit für den sozialen Austausch.

Ist der Döner gesundes Fast Food?

Dies lässt sich nicht pauschal beantworten, weil es auf die individuelle Zusammensetzung und die Auswahl des Konsumenten ankommt. Grundsätzlich ist es wichtig, dass unsere Ernährung möglichst natürlich und frisch ist, möglichst wenig Zusatzstoffe enthält und die Basis aus pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Vollkorngetreide besteht.

Demnach hat der Döner gegenüber den klassischen McDonald‘s-Gerichten den Vorteil eines höheren Gemüseanteils, allerdings ist auch hier zu bedenken, dass unklar ist, welche Lebensmittelzusätze dem Fleisch oder den Soßen zugesetzt sind, welche Fleischqualität vorliegt und welche Haltungsform das Tier hatte. Zudem ist mit einem hohen Kalorien- und Salzgehalt und einem niedrigen Vollkornanteil im Brot zu rechnen. Die genauen Werte sind aber wesentlich davon beeinflusst, ob der Konsument vegetarische oder fleischhaltige Gerichte wählt und ob ein Gemüse- und Salatanteil enthalten ist.

Ist Fast Food das grundlegende Problem oder allgemein ungesunde Ernährung? Wie schätzen Sie den Einfluss von McDonald‘s auf Kinder und Jugendliche ein?

Gelegentlich ein Fast-Food-Gericht ist grundsätzlich kein Problem, wenn im Allgemeinen eine ausgewogene, natürliche und frische Ernährung vorliegt. Allerdings ist davon auszugehen, dass der Fast-Food-Konsum der Kinder und Jugendlichen deutlich steigen wird, wenn sie täglich damit konfrontiert sind.

McDonald‘s hat durch seine bunten Farben und den Coolness-Faktor immer noch eine große Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche, zudem lockt der Preis. Demnach sollten aus gesundheitsförderlicher Sicht in der Umgebung von Kinder- und Jugendeinrichtungen keine Fast-Food-Ketten sein, sondern vielmehr Angebote mit „gesundem“ Fast Food geschaffen werden.

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