Fast jedes vierte neue Windrad dreht sich in Niedersachsen

Zwei Windräder in Niedersachsen - im ersten Halbjahr hat sich der Zubau spürbar beschleunigt. (Archivbild) Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Der Ausbau der Windkraft schreitet bundesweit voran. Niedersachsen liegt dabei weit vorn.
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Berlin/Hannover. In Niedersachsen sind im ersten Halbjahr fast 70 Prozent mehr Windräder neu in Betrieb gegangen als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt 91 neue Anlagen gingen an Land ans Netz, wie aus einer Auswertung der Fachagentur Wind und Solar hervorgeht. Damit belegt Niedersachsen bundesweit Platz 2 hinter Nordrhein-Westfalen, wo 117 neue Anlagen gezählt wurden. Bundesweit waren es gut 400, von denen fast ein Viertel allein auf Niedersachsen entfiel. Windräder vor der Küste wurden dabei nicht mitgezählt.
Die vom Bundesverband Windenergie und VDMA Power Systems - einem Fachverband für Energieanlagenbau - in Auftrag gegebene Auswertung zeigt insgesamt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Auf Platz 3 hinter Niedersachsen folgt mit 61 neuen Anlagen Schleswig-Holstein. Den geringsten Zubau gab es in Sachsen, Thüringen, Hessen und Bayern mit jeweils nur sechs bis acht neuen Anlagen. In Hamburg, Bremen, Berlin und dem Saarland gab es den Angaben zufolge gar keinen Zubau im ersten Halbjahr.
Niedersachsen hat die meisten Windräder
Insgesamt bringen die 91 neuen Anlagen in Niedersachsen 502 Megawatt Leistung. Das sind 22,8 Prozent der bundesweit neu hinzugekommenen Kapazität. Alles zusammengenommen kommt Niedersachsen damit aktuell auf 6.202 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 13,4 Gigawatt. Beim Gesamtbestand liegt das Land damit sogar bundesweit auf Platz 1. Gut ein Fünftel (20,5 Prozent) der bundesweiten Gesamtleistung entfällt auf Niedersachsen.
Maritime Wirtschaft
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Der Landesverband Erneuerbare Energien forderte, beim Ausbau nicht nachzulassen. „Wir dürfen uns auf dem aktuellen Erfolg nicht ausruhen“, sagte Geschäftsführerin Silke Weyberg laut Mitteilung. „Der Ausbau von Windenergie ist kein Selbstläufer – er muss durch eine vorausschauende Infrastrukturpolitik begleitet werden.“ Um die im Erneuerbare-Energien-Gesetz formulierten Ausbauziele zu erreichen, sei ein weiterhin hohes Tempo beim Zubau erforderlich.