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Hauptversammlung

TFeuerwehr Drochtersen kämpft mit steigenden Kosten

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Marcus Hinrichs ehrt Heinrich Schütt, Klaus Schwarzbach und Karl Finkenwirth (von links) für 60 Jahre Dienst im Feuerlöschwesen.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Marcus Hinrichs ehrt Heinrich Schütt, Klaus Schwarzbach und Karl Finkenwirth (von links) für 60 Jahre Dienst im Feuerlöschwesen. Foto: Felsch

Es wird sich etwas ändern, kündigte Drochtersens Gemeindebrandmeister Arnd König auf der Jahreshauptversammlung an. Denn: Auch die Anforderungen steigen weiter.

Von Franziska Felsch Sonntag, 30.03.2025, 16:55 Uhr

Drochtersen. Das Positive vorneweg: Personell sind die Ortswehren gut aufgestellt, alle Führungsposten sind besetzt. Die Mitgliederzahlen sind mit 257 nahezu konstant (Durchschnittsalter 34 Jahre). Bei etwa 11.500 Einwohnern in der Gemeinde Drochtersen sind das 2,2 Prozent der Bevölkerung. „Nicht schlecht, aber hier ist sicherlich noch Luft nach oben“, so König in seinem Jahresrückblick. In der neugegründeten Kinderfeuerwehr in Drochtersen sind 27 Kids, in der Jugendabteilung 86 Jugendliche. Alle Abteilungen leisteten im vergangenen Jahr 55.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Die Einsätze (157) schlagen mit fast 7000 Stunden zu Buche, über 2000 Stunden mehr als 2023.

Atemschutzausbildung und Trupplehrgänge

Immer wichtiger werden die Atemschutzgeräteträger, 121 sind es derzeit, ein Anteil von 47 Prozent - das Ziel ist 50 Prozent, sagte König, denn: „Eine Feuerwehr ohne sie, ist wie ein Fußballspiel ohne Tore. Im Gegensatz zu früher werden heute Pkw-Brände nur mit Atemschutz durchgeführt.“ Die Ausbildung sei nicht leicht, gab der Gemeindebrandmeister zu. Trotzdem sollte es jeder versuchen, „auch die alten Hasen“. Eine Truppführerausbildung nach den geänderten Vorschriften werde in diesem Jahr organisiert.

Fuhrpark erweitert

Ihren Fuhrpark konnten die Wehren entscheidend erweitern. Eine lang ersehnte Drehleiter hatte endlich den Weg nach Drochtersen gefunden. In diesem Jahr wird die Ausbildung an der Drehleiter weiter fortgeführt. Der Appell des Gemeindebrandmeisters richtete sich an die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehren, den Einsatz zu üben, vor allem die Wege abzufahren, da einige Straßen ziemlich eng sind.

Hinzu kam ein Fahrzeug, ausgerichtet auf die Vegetationsbrandbekämpfung und ein Hygienefahrzeug mit Seife, Bürsten, Desinfektionsmittel, Ersatzkleidung und Waschbecken - hierfür wird zur Ergänzung noch ein Anhänger gesucht, mit dem das Equipment zur Feinreinigung in die Waschhalle nach Drochtersen gebracht werden kann, so König. Die neue Einsatzkleidung, die sich bei den Atemschutzträgern schon bewährt habe, soll Ende Mai für alle eintreffen.

Drochtersens Gemeindebrandmeister Arnd König gratuliert Wilhelm Treudler zum 50-jährigen Dienstjubiläum.

Drochtersens Gemeindebrandmeister Arnd König gratuliert Wilhelm Treudler zum 50-jährigen Dienstjubiläum. Foto: Felsch

Hohe Ausgaben für 2025 geplant

Bei der Summe von gut 2 Millionen Euro 2024 spielen die Restkosten für die Gerätehäuser Drochtersen und Hüll eine große Rolle. Dem standen Einnahmen von rund 32.000 Euro gegenüber - Spenden, Zuweisungen vom Land, der Feuerschutzsteuer und dem Verkauf der alten Atemschutzmasken und Lungenautomaten. „Bei allen Anschaffungen können wir sehr zufrieden sein mit der Bereitstellung der Mittel“, betonte König. Bisher habe man immer einen Weg gefunden, um die Belange der Feuerwehr umzusetzen, so sein Dank an Rat und Verwaltung.

Geplant sind folgende größere Posten: ein Hilfeleistungslöschfahrzeug für Dornbusch (500.000 Euro), ein Gerätewagen Logistik für Assel (500.000 Euro), ein Mannschaftstransportwagen für Dornbusch (50.000 Euro Zuschuss bewilligt), Restkosten für die Bekleidung (278.000 Euro), 49 Funkgeräte, da der Hersteller seine Sicherheitsupdates für die alten Geräte einstellt (50.000 Euro), Sirenenerweiterung (87.000 Euro) und eine Tragkraftspritze für Assel (16.000 Euro). Hinzu kommen kleinere Ausgaben für Übungspuppen, Nebelmaschine und Einsatzmittel für Großtierrettung sowie für „unverhoffte Dinge, die nicht planbar sind“. Für Dornbusch sind die beiden Fahrzeuge bereits bestellt.

Für die neuen Uniformen gibt es auch neue Dienstgrade, angepasst an die Berufsfeuerwehren. Die Verordnung soll demnächst verabschiedet werden. Ob, wann und wie sie umgesetzt werde, ist jeder Kommune überlassen, erläuterte der Gemeindebrandmeister, der keinen Zweifel daran ließ, dass das Geld an anderen Stellen besser eingesetzt wäre.

Folgende Änderungen gibt es bei den Einnahmen: Einsätze werden verschärft abgerechnet, welche das sind, legt die Gemeinde fest.

Veranstaltungen in diesem Jahr

Ein besonderes Highlight stellen die Regionalentscheide in Assel dar. Über 60 Gruppen aus dem Regierungsbezirk Lüneburg werden erwartet. Die Kehdinger Wettbewerbe - 2024 konnten die Gruppen Hüll, Assel und Drochtersermoor die ersten drei Plätze belegen - finden am 21. Juni statt. Auf der Blaulichtmeile am 6. April (Drochterser Blütenfest) werden sich verschiedene Fahrzeuge der Öffentlichkeit präsentieren.

Ehrungen für Dienst im Feuerlöschwesen

25 Jahre: Katrin Seba, Dirk Schütt, Steffen Merkel, Jannik Horeis, Andreas Prott und Michael Reher.

40 Jahre: Rainer Suhr, Gerd Tripmaker, Lars Schütt und Boris Suhr.

50 Jahre: Wilhelm Treudler aus Assel.

60 Jahre: Karl Finkenwirth aus Dornbusch, Klaus Schwarzbach aus Hüll, Heinrich Schütt aus Drochtersermoor und Artur Meyer aus Asselermoor in Abwesenheit.

Das Abzeichen in Silber konnten auch Detlef Buhrfeind und Jörg Perschon nicht persönlich entgegennehmen.

Die „Geehrten" aus der Gemeinde Drochtersen.

Die „Geehrten" aus der Gemeinde Drochtersen. Foto: Felsch

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