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Multifunktionshaus

TFeuerwehr und Co.: Meilenstein in Deinste erreicht

Ein Blick von oben: das Feuerwehr- und Multifunktionshaus in Deinste bei der Grundsteinlegung.

Ein Blick von oben: das Feuerwehr- und Multifunktionshaus in Deinste bei der Grundsteinlegung. Foto: Markus Möller

Feuerwehr und Dorfleben unter einem Dach: Auf der Stader Geest wächst ein Millionenprojekt in die Höhe - und offenbart interessante Zahlen.

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Von Alexandra Bisping
Freitag, 29.11.2024, 18:05 Uhr

Fredenbeck. Sonne, Wind und kühle Temperaturen empfingen die circa 60 Besucher auf dem Bauplatz am Loher Weg in Deinste. Bürgermeister Jörg Müller ließ in seiner Rede Ereignisse vor der Grundsteinlegung des Multifunktionshauses Revue passieren.

2018 gab es in Deinste erste Überlegungen für ein Dorfgemeinschaftshaus. Eine Ausbaureserve über der Kita war im Gespräch, es gab Beratungen und Entwürfe. Doch aus diesem Projekt wurde nichts: Zu klein und zu teuer lautete das Fazit.

Dieser Antrag war erstmalig in der Samtgemeinde

Dann plante die Samtgemeinde Fredenbeck ein neues Feuerwehrhaus in Deinste. Im Januar 2019 landete ein Antrag auf dem Tisch des Deinster Gemeinderats, ob Feuerwehr und Dorfgemeinschaftshaus gemeinsam unter einem Dach zu vereinen seien. „Erstmalig in der Samtgemeinde“, sagte Müller.

Ein geeignetes Grundstück wurde gekauft, Förderbescheide bewilligt, gefolgt von Ausschreibungen und Auftragsvergaben. Die Feuerwehr Deinste legte die Verkehrsflächen in Eigenleistung an. Baustart war im Juli 2024, fertig sein soll alles im Juni 2026.

Er freue sich schon auf die Fertigstellung, sagte Müller. „Ich bin überzeugt, dass dieses Haus ein Ort der Begegnung für Jung und Alt wird und die Dorfgemeinschaft weiter zusammenwächst.“ Er hoffe „auf einen lebendigen Ort für die Zukunft“.

Neubau und Außenanlagen werden gefördert

Die Kosten auf der 7000 Quadratmeter großen Fläche schlagen mit insgesamt 3,8 Millionen Euro ordentlich zu Buche. Doch Liane Knabbe von der Koordinierungsstelle Fördermittel aus dem Fredenbecker Rathaus hatte kräftig in den Fördertöpfen gerührt.

Die Europäische Union schießt aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) für den Neubau eine halbe Million Euro dazu. Aus Landes- und Bundesmitteln gibt es für die Außenanlagen noch einmal 493.900 Euro.

Fredenbecks Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef sagte, für das Vorhaben seien Mittel im Haushalt teilweise erhöht worden. Er dankte dem Buxtehuder Architekten Bernd Grambow und allen Beteiligten. Das Projekt sei „eine abgebildete Meinung all derjenigen, die es nutzen werden“. Hartlef wünschte, „dass das Haus gut wächst und lange Jahre übersteht“.

Marcus Finke vom Fachbereich Bauen (von links), Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef und Deinstes Bürgermeister Jörg Müller bestücken die Zeitkapsel.

Marcus Finke vom Fachbereich Bauen (von links), Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef und Deinstes Bürgermeister Jörg Müller bestücken die Zeitkapsel. Foto: Bisping

Die klassische Zeitkapsel aus Kupfer - außer einem Deinster und einem Fredenbecker Wappen fanden das Nutzungskonzept, die Baupläne und eine Ausgabe des aktuellen TAGEBLATT darin Platz - verschweißte Dachdecker Torben Viets.

In diese Nische kommt die Kupferkapsel nach Fertigstellung des Gebäudes.

In diese Nische kommt die Kupferkapsel nach Fertigstellung des Gebäudes. Foto: Bisping

Sie wird am Ende des Bauvorhabens im Gebäudeinneren ihren Platz gut sichtbar hinter einer Scheibe erhalten.

Eine neue Heimat für Feuerwehr, Vereine und Gruppen

Der Neubau bekommt knapp 800 Quadratmeter Nutzfläche. Für 15 Vereine und Institutionen wird ein 130 Quadratmeter großer Gruppenraum gebaut. Eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe hatte sich vorab zusammengefunden und ein Bedarfs- und Nutzungskonzept verfasst.

Links die Fahrzeughalle, rechts der Mehrzweckraum, dazwischen die Küche mit der Bar.

Links die Fahrzeughalle, rechts der Mehrzweckraum, dazwischen die Küche mit der Bar. Foto: Grambow

Vereine und Gruppen treffen sich bisher überwiegend im Sportlerheim, in privaten Räumen oder dem örtlichen Gasthof - der soll weiter Veranstaltungsort bleiben.

Für die Feuerwehr bedeutet das Multifunktionshaus eine enorme Verbesserung: Aktuell verfügen die Freiwilligen an der Ecke Hauptstraße/Loher Weg gerade mal über 100 Quadratmeter. Die teilen sie sich auch noch mit der Parkfläche des Einsatzfahrzeugs. Im neuen Gebäude werden sie 450 Quadratmeter bekommen.

Im Inneren wurde an den Klimaschutz gedacht, zum Beispiel mit Beheizung über eine Luft-/Wärmepumpe - eine PV-Anlage soll die Pumpe mit Eigenstrom versorgen. Außerdem gibt es eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Aufenthaltsmöglichkeiten für die Dorfbevölkerung, freie und überdachte Sitzgruppen, sind im Außenbereich geplant. Eine Radreparaturstation und solarbetriebene Auflademöglichkeiten für mobile Endgeräte sind ebenfalls vorgesehen sowie ein Zelt- und Grillplatz. Auf den großzügigen Rasenflächen sollen später Veranstaltungen stattfinden.

Torben Viets verschweißt mit Lötzinn die Kupferkapsel.

Torben Viets verschweißt mit Lötzinn die Kupferkapsel. Foto: Bisping

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