TFindige Azubis des Autohauses Spreckelsen leiten Pop-up-Store in Stade
Meryem Ike (von links), Paula Hawlitzky, Ann-Kristin Franken und Svenja Steffens beraten zu angesagten Themen wie Balkonkraftwerk oder E-Roller-Ausleihe. Foto: Alexandra Bisping
In den Pop-up-Store in der Großen Schmiedestraße in Stade sind ungewöhnliche Mieter eingezogen. Elf Azubis vom Autohaus Spreckelsen haben in dem Laden fünf Themen untergebracht. Welche das sind und was sich um die Große Schmiedestraße noch tut.
Stade. Der springt ins Auge: Im Schaufenster des Pop-up-Stores in der Stader Altstadt steht jetzt ein Elektroroller. Im Laden selbst ein E-Bike. Beides kann gemietet werden - und das auch nach Ladenschluss.
Mit ihrem Ausbilder Bartosz Hölscher hatten die elf kaufmännischen Anwärter des Autohauses Spreckelsen für den Store fünf Themen ausgewählt. Neben dem genannten Verleih und der passenden App Movelo informieren sie über Balkonkraftwerke, Wallboxen, die Safety-e, eine digitale Rettungskarte, die im Auto befestigt wird, und über das Thema Auszubildende. Für Einrichtung und Material konnten die jungen Leute über ein vierstelliges Budget verfügen. Sinn des Projektes: ihnen kaufmännische Aspekte näherzubringen, ihre Selbstständigkeit zu fördern und sie Verantwortung übernehmen zu lassen.
„Wir haben als Team gearbeitet, niemand einzeln nur für sich“
Positive Erfahrung haben sie bei ihren Planungen und Umsetzungen gesammelt, findet Azubi Mohit Gurdial. „Nur beim Schränkeaufbauen gab es Schwierigkeiten“, sagt er grinsend. Bei vorangegangenen Azubitreffen sei alles geplant worden, zum Beispiel welche Möbel am besten geeignet sind. Dabei hat die Gruppe ein gutes Händchen bewiesen.
Auf der Ladenfläche stehen ein Beratungstresen, eine Sitzecke mit drei kleinen Sesseln und einem Tisch, mobile Infotafeln und eine großflächige Fotostellwand als Raumtrenner. 7000 Euro hätten sie zur Verfügung gehabt, verrät Hadi Wehbe. Eine Sache hat ihm besonders gut gefallen: „Wir haben als Team gearbeitet, niemand einzeln nur für sich“, sagt er. Am Rande unterstützt hat Ausbilder Hölscher. Zwischendurch habe er mal eingegriffen. Zum Beispiel, als es um Schriftverkehr mit einer Versicherung ging.

Hadi Wehbe (von links), Phil-Kilian Selinger, Anama Nvojo Tamasauskas-Dimgba, Mike Schmidt und Mohit Gurdial wollen ihren Ausbildungsbetrieb vorstellen. Foto: Alexandra Bisping
Azubis werben für die Ausbildung
Seit Anfang Januar stehen die Azubis, die standortübergreifend aus Stade, Zeven und Bremervörde kommen, in Zweier-Teams abwechselnd im Laden. Drei Monate lang werktags zwischen 10 bis 17 Uhr. Sie informieren nicht nur über die ausgewählten Themen, sondern möchten auch mit Passanten ins Gespräch kommen - und natürlich das Autohaus Spreckelsen bekannter machen.
„Ich brenne am meisten für das Thema Ausbildung“, sagt Phil-Kilian Selinger. Es sei wichtig, neue Azubis zu finden. „Außerdem gefällt es mir, einen kleinen Einblick in unsere Welt zu geben.“ Das könne kaum jemand besser als Azubis selbst, ergänzt Hölscher. Insgesamt bewerten die jungen Leute die Ladenanmietung positiv. Es mache Spaß, auf eigenen Beinen zu stehen, Verantwortung zu übernehmen.
Auch mit der Stade Marketing habe die Kommunikation gut funktioniert, bestätigt City-Managerin Christine Plath. Sie hatte mit ihrem Team im vergangenen Jahr das Konzept Pop-up-Store auf die Beine gestellt und kümmert sich um die Vermietung der Ladenfläche.
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Das tut sich in und nahe der Großen Schmiedestraße
Wer in dieser Gegend unterwegs ist, stellt fest, dass einige Läden leerstehen. Zum Beispiel das frühere Orthopädie-Schuhtechnik-Geschäft, das wohl nicht wieder vermietet werden soll. Auch der kleine Friseurladen in der Kleinen Schmiedestraße 4 ist weg. Kommood Interieur hat sich vergrößert und ist in die Goos umgezogen. Im ehemaligen Geschäft findet gerade ein Abverkauf statt. Saniert wird von der Stadt derzeit die Fläche in der Großen Schmiedestraße 15.
Es gibt aber auch Zuzüge in der Großen Schmiedestraße wie beispielsweise der Burger-Laden Smash, der bald auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Pop-up-Stores eröffnen wird. In der Hausnummer 28 gibt es seit kurzem eine Filiale der Hypovereinsbank. Und sind die drei Monate der Azubis vorbei, steht für den Pop-up-Store schon ein neuer Mieter fest.
Bereits seit Mitte Dezember können Passanten in den Schaufenstern der Kleinen Schmiedestraße 12 archäologische Funde aus verschiedenen Grabungen der Stader Innenstadt betrachten. Unterschiedliche Alltagsgegenstände werden neu in Szene gesetzt. Dabei sind nicht nur ältere oder spektakuläre Funde zu sehen - dem Betrachter soll der Lebensalltag der Menschen von damals nahegebracht werden.
Die Schau ist täglich zu sehen. Ursula Maier-Weber konzipiert und betreut die kleine Ausstellung mit Unterstützung der Stadtarchäologie.

Meryem Ike (von links), Paula Hawlitzky, Ann-Kristin Franken und Svenja Steffens beraten zu angesagten Themen wie Balkonkraftwerk oder E-Roller-Ausleihe. Foto: Alexandra Bisping