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Nordsee

TFrachter „Verity“ vor Helgoland: Vorbereitungen zum Bergen der Ladung haben begonnen

Mithilfe des Elektromagneten (gelb) werden die Stahlrollen aus dem Laderaum des Schiffes geborgen.

Mithilfe des Elektromagneten (gelb) werden die Stahlrollen aus dem Laderaum des Schiffes geborgen. Foto: WSV/brand Marine Consultants Gmb

Die Bergung des gesunkenen Frachters „Verity“ in der Nordsee vor Helgoland schreitet erfolgreich voran. Alle Infos zum aktuellen Stand gibt es hier.

Von Redaktion Dienstag, 16.07.2024, 13:00 Uhr

Helgoland. Nachdem Ende Juni die Gefahrstoffe aus den Treibstoff- und Schmieröltanks des Wracks geborgen wurden, konzentriert sich die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt nun auf die weiteren Bergungsmaßnahmen.

Ankunft und Vorbereitung der Bergungsoperation

Am 11. Juli traf der Schleppverband bestehend aus dem Schlepper VOE EARL und der Barge K10031 mit Kran des Bergeunternehmens Koole im Wrackgebiet ein. Nach dem erfolgreichen Positionieren und Ankern haben die Vorbereitungen zum Bergen der Ladung begonnen. An Bord der „Verity“ befanden sich zum Zeitpunkt des Untergangs 187 Stahlbandrollen mit einem Gesamtgewicht von über 3.000 Tonnen. Einzelne Rollen können bis zu 27 Tonnen wiegen.

Sicherung des Wrackgebiets

Zum Schutz der Schifffahrt um das Sperrgebiet herum sind das gecharterte Verkehrssicherungsschiff SEA GUARDIAN und der Not-Schlepper NORDIC im Einsatz. Sie überwachen und sichern das Gebiet, das einen Durchmesser von einer nautischen Seemeile umfasst.

Herausforderungen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Bergung

Für die Bergung der Ladung müssen zunächst die noch vorhandenen Lukendeckel und die Abdeckung der Ladeluke geborgen werden. Bei der Bergung der schweren Stahlbandrollen ist äußerste Vorsicht geboten, um ein unkontrolliertes Abwickeln zu verhindern.

Der Zweck der Bergung der Ladung ist es, das Gesamtgewicht des Wracks zu reduzieren, damit später zwei leere Sektionen des Wracks gehoben werden können. Es wird erwartet, dass das leere Schiff etwa 1.250 Tonnen wiegen wird.

Zwischenlagerung und Verwertung der geborgenen Ladung

Die geborgenen Stahlrollen werden vorübergehend auf der Barge K10031 gelagert und sollen später zur Verwertung in die Niederlande transportiert werden. Die Bergungsarbeiten der Ladung werden voraussichtlich zwei bis drei Wochen dauern, je nach Wetterbedingungen. Nach Abschluss dieser Phase ist geplant, im August mit der Bergung des Wracks selbst zu beginnen.

Rückblick auf das Unglück

Bei dem Seeunglück am 24. Oktober 2023, bei dem die „Verity“ mit dem polnischen Massengutfrachter „Polesie“ kollidierte und sank, kamen fünf Seeleute ums Leben. Der Kapitän wurde tot geborgen, während die Leichen von vier Seeleuten bis heute nicht gefunden wurden. Zwei Seeleute konnten gerettet werden. Das Wrack liegt südwestlich vor Helgoland in einer Wassertiefe von ca. 37 Metern. Aufgrund der Entscheidung der englischen Reederei Faversham Ships, das Wrack nicht zu bergen, liegt die Verantwortung nun bei der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, die die Bergungsoperation leitet.

Mithilfe des Elektromagneten (gelb) werden die Stahlrollen aus dem Laderaum des Schiffes geborgen. Foto: WSV/brand Marine Consultants GmbH

Mithilfe des Elektromagneten (gelb) werden die Stahlrollen aus dem Laderaum des Schiffes geborgen. Foto: WSV/brand Marine Consultants GmbH Foto: WSV/brand Marine Consultants Gm

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