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Kommunalwahl

TFrank Griemsmann will Bürgermeister in Nordkehdingen werden

Frank Griemsmann kandidiert für das Bürgermeisteramt in der Gemeinde Nordkehdingen.

Frank Griemsmann kandidiert für das Bürgermeisteramt in der Gemeinde Nordkehdingen. Foto: Helfferich

Nun ist es offiziell: Frank Griemsmann will Bürgermeister von Nordkehdingen werden. Die Politik präsentierte diese Woche den Kandidaten und zählt auf, was sie an ihm schätzt.

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Von Susanne Helfferich
Sonntag, 02.11.2025, 08:00 Uhr

Nordkehdingen. Dass Frank Griesmann jetzt seinen Hut in den Ring geworfen hat, kam nicht überraschend. Seine Entscheidung, zu kandidieren, habe schon seit dem Frühling festgestanden, erzählt der 37-Jährige. Doch er ließ sich Zeit, das zu kommunizieren. „Es hätte ja auch sein können, dass noch jemand aus dem Hut gezaubert wird“, sagt er.

Seit 15 Jahren arbeitet Griemsmann in der Nordkehdinger Verwaltung. Die ersten zehn Jahre war er in der Kämmerei tätig. Als Erika Hatecke vor fünf Jahren den langjährigen Samtgemeindebürgermeister Edgar Goedecke beerbte und in dessen Fußstapfen trat, übernahm der 37-Jährige den Stellvertreterposten und auch den Fachbereich Ordnung, Feuerwehr, Kindertagesstätten und Schulen.

Alle drei Fraktionen unterstützen die Kandidatur

Der Vater von zwei Kindern fühlt sich gut vorbereitet. Durch die unterschiedlichen Zuständigkeiten habe er jede Gemeinde kennengelernt. „Ich kenne jede Kita in der Samtgemeinde, ebenso die Eltern, die ihre Kinder gut betreut wissen wollen.“

Viele Stunden hatte er während der Corona-Pandemie mit der Digitalisierung der Schulen verbracht und dafür gesorgt, dass Erzieherinnen und Lehrkräfte gute Arbeitsbedingungen hatten.

Griemsmann, in Otterndorf aufgewachsen, ist in diesem Jahr mit Frau und Kind nach Balje gezogen. Der zehnjährige Sohn besucht die GOBS in Freiburg.

Alle drei Fraktionsvorsitzenden, Horst Wilkens (CDU, links), Dietmar Stüven (FWG, Zweiter von links) und Jonny Röndigs (SPD, rechts), unterstützen die Kandidatur von Frank Griemsmann für das Bürgermeisteramt.

Alle drei Fraktionsvorsitzenden, Horst Wilkens (CDU, links), Dietmar Stüven (FWG, Zweiter von links) und Jonny Röndigs (SPD, rechts), unterstützen die Kandidatur von Frank Griemsmann für das Bürgermeisteramt. Foto: Helfferich

Horst Wilkens, Fraktionsvorsitzender der CDU, sagt: Feuerwehr, Kindergarten, Ordnungsamt, das seien Bereiche, in denen man schnell Ansehen gewinnen oder Ansehen verlieren könne. „Das hat er mit Bravour gemeistert.“

Samtgemeinde finanzierte die Fortbildung

Wilkens und die Fraktionsvorsitzenden der FWG, Dietmar Stüven, und der SPD, Jonny Röndigs, seien sich schnell einig gewesen, die Kandidatur Griemsmanns gemeinsam zu unterstützen. „Wir kennen ihn und er macht seinen Job gut“, so Stüven. Außerdem sei Griemsmann kein Parteimitglied. „Er ist neutral“, so Stüven - ein Pluspunkt für den Kandidaten.

„Ich weiß, was auf mich zukommt“, sagt Griemsmann. Die Samtgemeinde hatte ihm 2015 die Fortbildung zum Verwaltungsfachwirt finanziert. „Dafür bin ich sehr dankbar. Die Politik hatte damals entschieden, mich für den Lehrgang in Hannover für neun Monate freizustellen. Das ist keine Selbstverständlichkeit.“

Der Kandidat setzt auf Kontinuität

„Deine Verwaltungserfahrung und die Arbeit im sozialen Bereich - mit Abstand der schwierigste Job - haben uns die Entscheidung leicht gemacht“, sagt Jonny Röndigs in Richtung Griemsmann.

Mit seinem geplanten Amtsantritt will der bislang einzige Kandidat nicht alles verändern. „Ich hab eigentlich eher den Drang, so weiterzumachen wie bisher. Wir versuchen, weiter Fördergelder in die Region zu holen.“ Das werde in Zukunft schwieriger, weil auf internationaler Ebene Gelder anders verteilt werden sollen. Die nächste Krise bahne sich auch an: die Zahlungsfähigkeit der Kommunen.

Wilkens: Kommunalpolitik für die Menschen vor Ort

„Unsere Aufgabe ist, das Leben vor Ort zu gestalten“, so Griemsmann: „Wir haben Pflichtaufgaben, die wir erfüllen müssen. Aber wir machen seit Jahren schon viel mehr darüber hinaus.“ Es sei das Versagen auf höherer Ebene, das zu Unzufriedenheit in der Bevölkerung führe. Und dennoch müsse dafür gesorgt werden, dass Kitas geöffnet bleiben, die Schulen funktionieren, die Straßen einigermaßen stabil sind und das „verfluchte“ Internet schnell ist.

„Wir machen hier Kommunalpolitik für unsere Menschen hier vor Ort und so treten wir auch alle drei an“, erklärt Wilkens, „indem wir gemeinsam einen Kandidaten präsentieren.“ Sozialdemokrat Röndigs sagt: „Wir werden enger zusammenrücken, und das werden wir auch müssen. Denn die Blauen werden wir nach der nächsten Kommunalwahl hier auch haben.“ Blau ist die Farbe der AfD.

Der Wahl folgt die Fusion der Mitgliedsgemeinden

Frank Griemsmann schätzt an der örtlichen Politik die „erwachsene Debattenkultur“, bei der dürfe durchaus gestritten werden. „Am Ende habe ich noch nicht erlebt, dass nach einer Sitzung irgendwelche Leute sich nicht wieder vertragen hätten.“

Falls er im September nächsten Jahres gewählt wird, wartet gleich eine große Herausforderung: die Fusion der fünf Mitgliedsgemeinden zur Einheitsgemeinde Nordkehdingen. Der Finanzbereich muss neu aufgestellt werden - aus sechs Finanzbuchhaltungen muss eine werden. Und es wird dann nur noch einen Gemeinderat geben.

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