TFredenbeck braucht neuen Verwaltungschef: Matthias Hartlef tritt nicht mehr an

Im nächsten Jahr ist Schluss: Bis Oktober 2026 bleibt Matthias Hartlef Fredenbecks Samtgemeindebürgermeister. Foto: SG Fredenbeck
Er macht das halbe Dutzend im Landkreis Stade voll: Auch Fredenbecks Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef steht für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung.
Fredenbeck. Vor Juni werde er nichts sagen, hatte Matthias Hartlef im April auf TAGEBLATT-Nachfrage geantwortet. Und nun ist es raus: Fredenbecks Samtgemeindebürgermeister wird bei der Kommunalwahl 2026 nicht wieder kandidieren.
Damit ist er nach Sönke Hartlef (Hansestadt Stade), Holger Falcke (Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten), Ute Kück (Samtgemeinde Harsefeld) und Erika Hatecke (Samtgemeinde Nordkehdingen) der fünfte Hauptverwaltungsbeamte, der keine weitere Amtszeit anstrebt. Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt ist die Sechste im Bunde. Sie darf nicht mehr antreten, weil sie die Altersgrenze erreicht hat.
Einer der Gründe: die verlängerte Amtszeit
Ob es an den acht Jahren Amtszeit liegt? „Es sind persönliche und private Gründe“, sagt Matthias Hartlef. Der 55-Jährige hält sich auch bei weiterer Nachfrage sehr bedeckt und gibt seine Beweggründe nicht preis.
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Im Februar hatte der Landtag beschlossen, die Amtszeit für Bürgermeister von fünf auf acht Jahre zu verlängern. Erst Ende 2013 war sie von acht auf fünf Jahre verkürzt worden. „Ich finde fünf Jahre und die Kopplung an die Kommunalwahl nicht verkehrt“, sagt Hartlef. Er weiß, dass es Verwaltungsbeamte gibt, die das anders sehen.
Im November 2021 hatte der gebürtige Stader das Amt des Samtgemeindebürgermeisters von Ralf Handelsmann übernommen, der es zuvor sieben Jahre lang innehatte. Hartlef war als einziger Kandidat angetreten. 84 Prozent hatten ihm in Fredenbeck ihre Stimme gegeben, bei einer Wahlbeteiligung von knapp 60 Prozent. Mit dem Wahlergebnis war Hartlef zufrieden. „Ich hätte nicht mit über 80 Prozent Zustimmung gerechnet“, hatte er damals anschließend gesagt.
Er arbeitete als Dozent und in Führungspositionen
2001 war Hartlef von Stade nach Schwinge gezogen. Bis er das Amt des Verwaltungschefs in der circa 13.150 Einwohner starken Samtgemeinde antrat, blieb er beruflich lange in der Hansestadt verortet. „Ich war 34 Jahre in Stade tätig.“
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Dort hat Matthias Hartlef 24 Jahre lang unterrichtet, war unter anderem Dozent für Verwaltungsrecht, Lehrgangsleiter und bildete Verwaltungsfachangestellte aus. „Ich hatte über 500 Schüler“, sagt er und ergänzt nicht ohne Stolz: „Wenn ich heute sehe, was aus ihnen geworden ist, geht mir das Herz auf.“
Schöne Erinnerungen seien das, sagt Hartlef. Auch seine eigene Karriere ist beeindruckend. Als Verwaltungsangestellter habe er in Stade angefangen, erzählt er. Später wechselte er in den höheren Dienst, war ab 1996 in Führungsämtern tätig, zuerst in einem kleinen Steueramt. Anschließend leitete er das Ordnungsamt, die Abteilung Familien und Jugendhilfen, übernahm schließlich den Bereich Finanzen und Controlling und leitete parallel die Gebäudewirtschaft. Heute sagt er: „Ich habe Stade viel zu verdanken.“
Auf seiner Agenda steht noch einiges
Ab 2016 brachte sich Hartlef als Mitglied der CDU-Fraktion im Fredenbecker Rat ein. Er erzählt, dass damals einige Parteien auf ihn zugekommen seien. Sie hätten ihn angesprochen, ob er nicht für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters kandidieren wolle. 2021 wurde er es dann.
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Im Oktober 2026 geht nun auch dieses Kapitel für Matthias Hartlef zu Ende. Was bei ihm bis dahin auf der Agenda steht? „Wir haben noch genug Themen“, sagt er. Der Baustart der neuen Kita Haus der kleinen Entdecker an der Schwingestraße steht vor der Tür. Auch der Schulneubau in Kutenholz und der Ganztagsausbau der Grundschule Fredenbeck werden angestoßen. „Das muss alles in Papier und Tüten.“
Was seine zukünftigen Pläne betrifft, lässt sich Matthias Hartlef nicht in die Karten schauen. „Das“, sagt er, „ist mein Geheimnis.“
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