TVfL Fredenbeck zeigt zu viel Respekt beim Meisterschaftsfavoriten

Trainer Matthias Steinkamp sah eine fehlerhafte Darbietung des VfL Fredenbeck. Foto: VfL Fredenbeck
Beim Meisterschaftskandidaten TuS Vinnhorst setzte es mit 23:35 (11:18) eine deftige Niederlage für den VfL Fredenbeck. Das Zustandekommen wirft Fragen auf.
Fredenbeck. Es konnte natürlich erwartet werden, dass auswärts gegen den hohen Favoriten aus Hannover verloren wird. Doch wie sich der Aufsteiger und aktuelle Tabellenneunte präsentierte, war fragwürdig.
Die Fredenbecker wirkten von Beginn an gehemmt und ohne Mumm. Zahlreiche technische Fehler im Angriff und verworfene „Freie“ machten es dem TuS Vinnhorst leicht und brachten den VfL früh auf die Verliererstraße.
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War es die Verletztensituation, die die Fredenbecker verunsicherte? Neben den Langzeitverletzten fehlten auch Marten Franke, Jelmer de Vries und Danny Müller. Waren es nach dem erfolgreichen Saisonauftakt die gestiegenen Erwartungen oder das misslungene Spiel gegen den VfL Hagen II, das nachwirkte?
Aufsteiger mit zu viel Ehrfurcht
Dabei begann es hoffnungsvoll - mit einem Durchbruch von Pelle Fick und dem 1:0 für die Fredenbecker in der dritten Minute. Doch statt Sicherheit in den Angriffsaktionen zu bekommen, brachten technische Fehler den TuS Vinnhorst ins Spiel. Nach drei Abspielfehlern im Angriff in den folgenden vier Minuten führte der Favorit mit 4:1.
Im Fredenbecker Angriff wurde der Ball vornehmlich quer und ohne Druck auf das Vinnhorster Tor gespielt. Die durch den siebten Feldspieler hergestellte Überzahl blieb ungenutzt. „Die Mannschaft ist mit zu viel Respekt und Ehrfurcht ins Spiel gegangen“, sagte Fredenbecks Coach Matthias Steinkamp.
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Er beendete das Spiel mit dem siebten Feldspieler (6:1, 11. Minute). „Da waren wir viel zu ängstlich“, so Steinkamp. Es folgte die stärkste Fredenbecker Phase. Erstmals wurden auch die Außen eingesetzt. Daniel Polák nutzte dies für zwei blitzsaubere Treffer. Beim 8:6 (18.) war der VfL dran und hielt das Spiel für wenige Minuten offen.
TuS Vinnhorst lässt keine Zweifel aufkommen
Der Gastgeber legte einen Zwischenspurt ein und zog bis zum Pausenpfiff auf 18:11 davon.
In der zweiten Halbzeit plätscherte eine längst entschiedene Partie dem Schlusspfiff entgegen. Beim 24:14 (40.) führten die Gastgeber erstmals mit zehn Toren.
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In einer Reihe von Spielszenen fehlte den Fredenbeckern nun auch das Quäntchen Glück. Der Torpfosten rettete für die Vinnhorster, Abpraller landeten ebenso stets dort. Beide Teams wechselten durch, an der mit 23:35 deutlichen Fredenbecker Niederlage gab es nichts zu deuteln.
Nils Schröder macht das Zentrum dicht
Trotz aller Tristesse gab es auch Erfreuliches: Chris-Ole Brandt, aufgrund der Verletztensituation dieses Mal mit viel Spielzeit, zeigte nicht nur wegen seiner sieben Tore ein starkes Spiel. Polák entpuppte sich als treffsicherer und nervenstarker Linksaußen (fünf Tore bei einem Fehlversuch). In der Abwehr machte Nils Schröder die Abwehrmitte weitgehend dicht.
Der VfL Fredenbeck hat jetzt zwei Wochen Zeit, zurück in die Spur zu finden. Dann wartet erneut ein Auswärtsspiel bei der bisher noch sieglosen Mannschaft von GWD Minden II (So., 5. Oktober, 17 Uhr).
VfL-Tore: Brandt 7, Brassait 3, Fick 2, Strothmann 3, Wafdi 1, Polák 5/1, Schröder 2.
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