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TFußgängerbrücke in Horneburg: Sanierung startet noch in diesem Jahr

Horneburg will den Bahnhof mit Aufzügen barrierefrei machen - die Deutsche Bahn sieht dafür keine Notwendigkeit.

Horneburg will den Bahnhof mit Aufzügen barrierefrei machen - die Deutsche Bahn sieht dafür keine Notwendigkeit. Foto: Buchmann

Sie ist ein dringender Sanierungsfall - nun wird die Brücke über die Gleise in Horneburg endlich repariert. Dafür müssen Bahnfahrer Einschränkungen in Kauf nehmen.

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Von Steffen Buchmann
Donnerstag, 25.09.2025, 05:50 Uhr

Horneburg. Die Fußgängerbrücke über die Bahngleise ist ein Sorgenkind im Flecken Horneburg. Die Zeit hat zu vielen Schäden an Beton und Metall des über 50 Jahre alten Bauwerks geführt. Die Sanierungspläne lagen bisher aus Kostengründen in der Schublade. Doch Ende des Jahres soll die erste Phase der Reparatur anlaufen.

Im Dezember und Januar wird, Stand jetzt, der löchrige Berührungsschutz unterhalb der Fußgängerbrücke entfernt, wie der stellvertretende Bauamtsleiter Timo Kilian Anfang September im Bauausschuss des Fleckens mitteilte.

Der Berührungsschutz besteht aus Metallblechen, die Fußgänger auf der Brücke vor einem Kontakt mit den darunter verlaufenden Oberleitungen schützen. Doch die Bleche sind von Rost zerfressen und drohen auf die Gleise zu stürzen. Das will die Kommune durch den Rückbau verhindern.

Deutsche Bahn gibt zwei Sperrtermine frei

Im Vorfeld musste Horneburg Sperrzeiten bei der Deutschen Bahn beantragen. Denn während der Arbeiten sollen keine Züge oder S-Bahnen die Gleise befahren. Die erste Sperrung ist terminiert für die Nacht vom 14. auf den 15. Dezember (Sonntag auf Montag) zwischen 22 Uhr und 5 Uhr. Eine weitere Sperrung ist für den 25./26. Januar 2026 (ebenfalls Sonntag auf Montag) zwischen 22 Uhr und 4.30 Uhr angedacht, wie eine Bahnsprecherin bestätigt.

Rost frisst sich durch die Metallbleche an der Fußgängerbrücke.

Rost frisst sich durch die Metallbleche an der Fußgängerbrücke. Foto: Buchmann

Während der Sperrungen soll ein Schienenersatzverkehr eingesetzt werden. Die TAGEBLATT-Nachfrage, wie dieser konkret gestaltet werde und worauf sich Horneburger Bahnpendler einstellen müssten, ließ die Bahnsprecherin offen mit dem Hinweis: „Etwaige Einschränkungen im Bahnverkehr werden noch zeitnah kommuniziert.“

Erste Bauphase läuft an

Die Demontage sowie das Anbringen eines provisorischen Berührungsschutzes übernimmt das Planungsbüro Assmann, das bereits im Vorfeld die Brückensanierungspläne entworfen hatte. Für das Provisorium müssen sich Kommune und Planungsbüro an genaue Vorgaben und Richtlinien der Deutschen Bahn halten. Es soll senkrecht am Geländer befestigt werden.

Während der Arbeiten wird die Brücke voraussichtlich für Fußgänger gesperrt sein, sagt Kilian. Für die Arbeiten am Berührungsschutz sowie die weiteren Planungsleistungen für die Brückensanierung kalkuliert die Verwaltung mit Kosten in Höhe von 160.000 Euro.

Kommune hofft weiterhin auf Fördermittel

Im Frühjahr 2025 hatte das Planungsbüro das erste Konzept für die sanierungsbedürftige Brücke vorgelegt. Der Austausch des maroden Berührungsschutzes ist dabei die erste von fünf angedachten Bauphasen.

Im weiteren Bauverlauf soll mithilfe eines Krans der komplette Beton-Überbau der Brücke demontiert werden, gefolgt vom Unterbau und der Treppenanlage West (Grüner Weg). Anschließend sollen angebundene Bauwerke für die gewünschten Aufzüge folgen. Die bisherige grobe Kostenschätzung: 1,5 Millionen Euro.

Im kommenden Winter soll der Berührungsschutz gegen ein Provisorium ausgetauscht werden.

Im kommenden Winter soll der Berührungsschutz gegen ein Provisorium ausgetauscht werden. Foto: Buchmann

Eine Sanierung ist jedoch frühestens 2027 möglich. Die Verwaltung hatte dafür bereits im Mai insgesamt vier nächtliche Sperrzeiten für den Aus- und Einhub der Brückenteile im Zeitraum Januar/Februar 2027 bei der Deutschen Bahn beantragt. Doch dem Flecken fehlt derzeit das Geld für die notwendige Sanierung.

Die Deutsche Bahn beteiligt sich nicht an den anfallenden Kosten. Ihr Argument: Die Bahnsteige sind für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen barrierefrei vom Bahnübergang an der Issendorfer Straße aus erreichbar. Allein für die beiden Fahrstühle müsste die Kommune insgesamt 800.000 Euro zahlen.

Trotz bisheriger Absagen erhofft sich die Verwaltung weiterhin Zuschüsse für das Projekt. Das Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ könnte jetzt zumindest die Fahrstühle ermöglichen. Der Antrag sei laut Kilian Ende August fristgerecht gestellt worden, die Förderobergrenze liege bei 300.000 Euro.

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