Zähl Pixel
Bildung

TGanztagsschule für Ahlerstedt und Bargstedt: SPD und Grüne sehen Zeitnot

Die neue GOBS Ahlerstedt: Bis Dezember muss das Konzept für den Ganztag an der Grundschule abgegeben werden. Bei der Ausgestaltung gibt es noch offene Fragen.

Die neue GOBS Ahlerstedt: Bis Dezember muss das Konzept für den Ganztag an der Grundschule abgegeben werden. Bei der Ausgestaltung gibt es noch offene Fragen. Foto: Architekturbüro Dr. Peter

Harsefeld hat bereits zwei Grundschulen mit Ganztag. Bei Ahlerstedt und Bargstedt gibt es noch Probleme. Die Gruppe SPD/Grüne will schnell Klarheit und drückt aufs Tempo.

author
Von Miriam Fehlbus
Donnerstag, 28.08.2025, 14:50 Uhr

Harsefeld. Die Samtgemeinde Harsefeld ist in Sachen Rechtsanspruch auf eine Betreuung im Grundschulalter mit zwei fertigen Ganztagsschulen gewappnet. Die Rosenborn-Schule und die Schule Am Feldbusch, beide im Flecken Harsefeld, haben bereits ein entsprechendes Angebot.

Nachdem in der vergangenen Woche die Samtgemeinde Fredenbeck öffentlich gemacht hatte, keine fertige Ganztagsschule ab 2026 anbieten zu können, sind in den Harsefelder Mitgliedsgemeinden Bargstedt und Ahlerstedt die weiteren Schulstandorte in den Fokus geraten. Die Gruppe SPD/Grüne im Rat der Samtgemeinde Harsefeld hat den Antrag gestellt, zeitnah einen öffentlichen Schulausschuss anzusetzen. Hauptgrund ist eine Diskussion in Ahlerstedt. Aber auch zu Bargstedt gibt es offene Fragen.

Verpflichtendes Nachmittagsangebot für Grundschüler?

Seitdem ein Elternabend kurz vor den Sommerferien in Ahlerstedt stattfand, wurde vor allem in den Kindertagesstätten in der Gemeinde Ahlerstedt viel diskutiert. Es geht um das Thema teilgebundene Ganztagsschule, das bei dem Elternabend von der Schulleitung als favorisiertes Modell beschrieben wurde. Dabei wären zumindest einige Nachmittagsstunden über die 13-Uhr-Grenze hinaus für Grundschüler verpflichtend. Die offene Ganztagsschule dagegen bietet nachmittags keinen Unterricht, sondern freiwillige Angebote an.

Unterschriftenlisten vor dem Abgabetermin: Sensibles Thema

Die Bedenken gegen ein verpflichtendes Konzept sind bei den Erziehungsberechtigten zukünftiger Schulkinder in Ahlerstedt offenbar groß. Es werden Unterschriftenlisten gesammelt, in denen der teilgebundene Ganztag für Grundschüler abgelehnt wird.

Wir möchten über dieses sensible Thema nicht erst am 18. November reden können.

Matthias Mittlmejer, SPD

Der Antrag auf die Umsetzung einer Ganztagsschule mit den entsprechenden Lehrerstunden müsste bis zum 1. Dezember dieses Jahres abgegeben werden, um rechtzeitig zum Schuljahresbeginn 2026/2027 starten zu können. Für Teile der Harsefelder Politik besteht hier dringender Handlungsbedarf: „Wir möchten über dieses sensible Thema nicht erst am 18. November reden können“, sagte SPD/Grüne-Gruppensprecher Matthias Mittlmejer dem TAGEBLATT.

Raum der politischen Gestaltungsmöglichkeit erhalten

Der Ahlerstedter Sozialdemokrat hat die Diskussion zwischen Eltern und Schulleitung zur Umwandlung der bisher getrennten Ober- und Grundschule zu einer Schule noch vor Augen. Zahlreiche Eltern hatten sich gegen eine Fusion ausgesprochen. Am Ende überwogen aus Sicht der Politik die Vorteile einer gemeinsamen Schule am Standort Ahlerstedt.

Beim Thema teilgebundene oder offene Ganztagsschule möchten sich SPD und Grüne aber „den Raum der politischen Gestaltungsmöglichkeit“ nicht nehmen lassen, heißt es im Antrag. Die bisher turnusgemäß für November angesetzte Schulausschusssitzung liege zu dicht am Abgabedatum und damit einer endgültigen Entscheidung.

Ergebnisse der Machbarkeitsstudie in Bargstedt

In Bargstedt sind die Vorbereitungen auf die Ganztagsschule noch nicht so weit fortgeschritten. Die Grundschule erfüllt baulich nicht die Voraussetzungen für den Ganztag und hat für den Hort eine Pavillonlösung auf dem Außengelände geschaffen.

In diesem Jahr wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die Möglichkeiten für Um-, An- oder Neubau aufzeigen soll. Diese wurden noch nicht im Ausschuss präsentiert, weil die Ergebnisse zur geplanten Sitzung vor den Ferien nicht rechtzeitig vorlagen.

Bargstedts Grundschule hat, nicht zuletzt durch den neuen Zuschnitt der Einzugsbereiche, zahlreiche Kinder dazubekommen, kommt sogar in den Bereich der Dreizügigkeit. Das alleine würde das Raumangebot schon an die Grenzen bringen. Eine Mensa im Gebäude ist nicht verfügbar und auch das Hortangebot kaum ausweitbar.

Lösungsvorschlag: Ganztagsschulkinder an die Rosenborn-Schule

Auf Anfrage der Gemeinde wurde eine Möglichkeit ins Gespräch gebracht, die Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück (parteilos) bestätigte: Sollte der Rechtsanspruch in Bargstedt nicht erfüllbar sein, könnten Kinder, die ein Ganztagsangebot brauchen, an die Grundschulen nach Harsefeld gehen.

Zuletzt wurde wegen der großen Schülerzahl andersrum verfahren: Hollenbecker und Issendorfer Schüler, die zum Flecken Harsefeld gehören, wurden in Bargstedt statt an der Rosenborn-Schule in Harsefeld eingeschult.

Wo und wie kann erweitert werden? Für die Grundschule Bargstedt wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt.

Wo und wie kann erweitert werden? Für die Grundschule Bargstedt wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Foto: Fehlbus

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.

Weitere Artikel