Tier-Orakel Eberhard weiß, wie das Deutschland-Spiel ausgeht

Schwein Eberhard stupst den Unentschieden-Ball an und sagt damit den Ausgang des Spiels Deutschland gegen Island voraus. Foto: Federico Gambarini/dpa
Keine Heim-EM ohne tierisches Orakel: Für Deutschlands Handballer muss in Köln nun Schwein Eberhard ran. Das Island-Spiel hat der Partner von Sau Uschi getippt.
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Köln. Das tierische Orakel Eberhard hat Deutschlands Handballern nur ein Remis zum Hauptrundenauftakt gegen Island vorausgesagt. Das Schwäbisch-Hällische Schwein aus dem Kölner Zoo entschied sich nach kurzem Zögern für den mittleren der drei Futternäpfe. Ein Unentschieden an diesem Donnerstagabend (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) wäre für die DHB-Auswahl ein Rückschlag im Kampf um das erhoffte Halbfinal-Ticket. Aus der Sechser-Gruppe qualifizieren sich nur die zwei Gruppenbesten für die Vorschlussrunde.
Auch die weiteren deutschen Hauptrunden-Spiele gegen Österreich, Ungarn und Kroatien wird Eberhard vorhersagen. Das Schwein muss sich stets zwischen drei Futterbällen entscheiden, die die möglichen Spielausgänge Sieg, Remis oder Niederlage repräsentieren. Eberhard ist drei Jahre alt, bringt rund 300 Kilogramm auf die Waage und lebt nach Angaben des Zoos mit der Sau Uschi zusammen.
Taktik-Analyse
T Handball-EM: Was Deutschland zur absoluten Weltspitze fehlt
Das wohl bekannteste tierische Orakel bei sportlichen Großveranstaltungen ist ein Krake namens Paul aus dem Großaquarium Sea Life Centre in Oberhausen. Paul kam bei der Fußball-EM 2008 und der Fußball-WM 2010 zum Einsatz. Bei der Weltmeisterschaft in Südafrika sagte er den Ausgang aller Spiele mit deutscher Beteiligung sowie des Endspiels zwischen Spanien und den Niederlanden richtig voraus und wurde dadurch weltberühmt.
Gislason sieht Island als große Gefahr
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason erwartet in Island einen ebenbürtigen Kontrahenten. „Das ist eine Mannschaft, die von der Qualität her so ist wie wir. Sie sind eine große Gefahr“, befand der 64-Jährige vor dem Duell mit seinem Heimatland und prognostizierte: „Wir erwarten ein sehr hartes und enges Spiel. Island ist kämpferisch extrem stark. Das wird ein Handball-Fest morgen.“

Sieht Island als große Gefahr: Handball-Bundestrainer Alfred Gislason. Foto: Tom Weller/dpa
Kaum eine Mannschaft kennt Gislason so gut wie die Isländer. Die Vorbereitung auf das erste von vier Hauptrundenspielen im Kampf um ein Halbfinal-Ticket verlief dennoch so detailliert wie immer. „Aber klar ist es so, dass ich mehr Spieler persönlich kenne. Einige, seitdem sie Kinder sind“, berichtete Gislason und nannte Gisli Kristjansson vom SC Magdeburg als Beispiel. „Mit seinem Vater habe ich zehn Jahre gespielt. Ich habe Gisli gesehen, da war er noch ein Jahr alt.“ Später holte er ihn zum THW Kiel.
DHB-Team unter Druck
Die jüngsten Duelle beider Teams versprechen Spannung pur. Im vergangenen Jahr konnte sich der Inselstaat zunächst 31:30 durchsetzen, anschließend gewann die DHB-Auswahl 33:31. „Sie sind top besetzt im Rückraum. Sie haben sehr gute Außenspieler und gute Kreisläufer“, lobte Gislason und bezeichnete den ehemaligen Bundesliga-Profi Aron Palmarsson als Star der Mannschaft.
Nach der Niederlage gegen Frankreich im letzten Vorrundenspiel steht das DHB-Team unter Druck. Um das große Ziel Halbfinale zu erreichen, darf sich die Mannschaft keinen Ausrutscher mehr erlauben. „Wir hoffen auf einen gewissen Heimvorteil. Jedes Spiel ist ein Endspiel und wir dürfen keine Schwächephase haben“, forderte Gislason. Deutschland bestreitet all seine Hauptrundenspiele vor bis zu 20.000 Fans in der Kölner Lanxess Arena.