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#RoteKartefürFreier

Gleichstellungsbeauftragte für eine Fußball-Europameisterschaft ohne Sexkauf

Gleichstellungsbeauftragte aus dem Landkreis Stade schließen sich der bundesweiten Kampagne „#RoteKartefürFreier - für eine EM ohne Sexkauf“ an.

Gleichstellungsbeauftragte aus dem Landkreis Stade schließen sich der bundesweiten Kampagne „#RoteKartefürFreier - für eine EM ohne Sexkauf“ an. Foto: Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten/Hiltrud Gold

„Eine Europameisterschaft ohne Sexkauf“ fordern Gleichstellungsbeauftragte aus dem Landkreis Stade und schließen sich der bundesweiten Kampagne #RoteKartefürFreier an. Denn eine Schattenseite der EM ist der deutliche Anstieg der Prostitution.

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Von Sabine Lohmann
Donnerstag, 20.06.2024, 22:20 Uhr

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Landkreis. Studien zeigen, dass im Rahmen von Sportgroßveranstaltungen die Nachfrage nach Prostitution steigt. Prostituierte werden in die Austragungsorte gebracht, um der durch Fans und Gäste gestiegenen Nachfrage zu entsprechen.

Um hierauf aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren, schließen sich die vier hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragen Gabi Schnackenberg (Hansestadt Buxtehude), Elena Knoop (Landkreis Stade), Hiltrud Gold (Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten) und Daniela Subei (Samtgemeinde Horneburg) anlässlich der Fußball-Europameisterschaft vom 14. Juni bis zum 14. Juli in Deutschland der bundesweiten Kampagne #RoteKartefürFreier - für eine EM ohne Sexkauf des Bundesverbandes Nordisches Modell an und zeigen Freiern die Rote Karte.

„In der Prostitution gibt’s kein Fairplay. Darum gehören Freier ins Abseits“, so die Gleichstellungsbeauftragten. „Freier nutzen die Notlagen der Prostituierten aus. Freier nehmen in Kauf, dass die Frau unfreiwillig in der Prostitution ist. Freier bewerten Prostituierte - wie eine käufliche Ware. Freier riskieren, Prostituierte zu verletzen. Freier fügen Prostituierten unmittelbar gesundheitlich Schaden zu. Freier sind allein mit der Prostituierten und niemand schaut hin.“

Vor der Fußballweltmeisterschaft der Herren 2006 hat schon das Europäische Parlament auf den Zusammenhang der Nachfrage nach Prostitution während Sport-Großveranstaltungen aufmerksam gemacht und auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Nachfrage der Freier durch Sensibilisierung zu reduzieren.

Der Bundesverband Nordisches Modell appelliert an (junge) Männer, Fußballfan zu sein, aber kein Freier zu werden. Dem schließen sich die Gleichstellungsbeauftragten an: „Je mehr Unterstützung die Kampagne erhält, desto größer ist die Chance, dass die Nachfrage nach Prostituierten sich verringert und damit weniger Frauen Gewalt erleben müssen.“

„Die meisten Frauen in der Prostitution kommen aus den ärmsten Ländern nach Deutschland. Menschenhändler und Zuhälter nutzen ihre Notsituationen aus“, heißt es auf der Roten Karte. „Zu großen Sportevents werden unzählige Prostituierte in die Austragungsorte gebracht. Die meisten von ihnen unter falschen Versprechungen. Frauen erleben in der Prostitution schwere physische und psychische Gewalt. Sie werden genötigt zu tun, was der Freier will. Er hat das Geld und damit die Macht.“

Weitere Infos: www.rotekarte.info. (sal)

Gleichstellungsbeauftragte aus dem Landkreis Stade schließen sich der bundesweiten Kampagne „#RoteKartefürFreier - für eine EM ohne Sexkauf“ an.

Gleichstellungsbeauftragte aus dem Landkreis Stade schließen sich der bundesweiten Kampagne „#RoteKartefürFreier - für eine EM ohne Sexkauf“ an. Foto: Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten/Hiltrud Gold

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