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Polizei ermittelt

TGrausamer Fund: Tierquäler verscharrt mehrere Katzen in Loch

Von einer Babykatze (Symbolbild) hat Heidi Huth-Hinrichs nur noch ein Bein aus dem Graben fischen können.

Von einer Babykatze (Symbolbild) hat Heidi Huth-Hinrichs nur noch ein Bein aus dem Graben fischen können. Foto: Patrick Pleul

Eine Spaziergängerin entdeckte in Nordenham acht tote Katzen in einem Graben. Heidi Huth-Hinrichs vom Tiersuchdienst ist völlig fertig. Sie hat viel erlebt, sagt sie, aber so etwas noch nie.

Von Detlef Glückselig Mittwoch, 24.01.2024, 11:15 Uhr

Nordenham. Im Seenpark in Blexersande hat eine Spaziergängerin am vergangenen Sonntag eine grausige Entdeckung gemacht. In einem Graben fand der Hund der Frau eine tote Katze, die dort in Pappe und Papier mit Klebeband verschnürt lag. Weil sie die Befürchtung hatte, dass noch weitere tote Tiere in dem Graben liegen, verständigte die Spaziergängerin den Tiersuchdienst. Die Befürchtung bestätigte sich.

Heidi Huth-Hinrichs vom Tiersuchdienst fuhr am Montag in den Seenpark und fand in dem Graben, der sich durch das Wäldchen zwischen dem großen See und dem Hundesee zieht, insgesamt fünf tote Katzen. Sie schaltete die Polizei ein.

Von einer Babykatze nur noch ein Bein gefunden

Am Dienstag war die Tierschützerin erneut im Seenpark unterwegs und entdeckte an derselben Stelle eine weitere tote Katze, dann noch eine zweite, schließlich das Bein einer Babykatze, das sie mit einem Kescher aus dem Graben gefischt hat. Die Anzahl der toten Tiere hat sich damit auf acht erhöht. Eine der Katzen, die sie am Dienstag entdeckte, trägt einen auf dem Rücken verknoteten Verband um den Hinterleib.

Bei einem der toten Tiere, die sie am Montag gefunden hatte, handelt es sich laut Heidi Huth-Hinrichs um einen kastrierten Kater, der in beiden Ohren mit einer Oldenburger Nummer tätowiert ist. Hier konnte der Tiersuchdienst den Tierarzt ausfindig machen. Bei anderen der toten Tiere, die womöglich schon seit Wochen in dem Graben lagen, lässt sich das Geschlecht nicht mehr bestimmen. Jede einzelne der toten Katzen war wie ein Paket verschnürt.

Eine der Katzen hat ein Loch in der Schädeldecke

Der Tiersuchdienst hat herausgefunden, dass eine der Katzen ein Loch in der Schädeldecke aufweist. Ob es sich dabei um ein Einschussloch handelt, kann Heidi Huth-Hinrichs nicht mit Sicherheit sagen.

Heidi Huth-Hinrichs vom Tiersuchdienst hat die toten Katzen nach dem Hinweis einer Spaziergängerin entdeckt.

Heidi Huth-Hinrichs vom Tiersuchdienst hat die toten Katzen nach dem Hinweis einer Spaziergängerin entdeckt. Foto: Archiv/Kreiszeitung Wesermarsch

Die Polizei hat in der Angelegenheit ein Ermittlungsverfahren wegen einer Straftat nach dem Tierschutzgesetz eingeleitet. Sie sucht nach Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben und sachdienliche Hinweise geben können. Auch die Polizei geht davon aus, dass die verendeten Katzen schon vor längerer Zeit in den Graben geworfen wurden.

Heidi Huth-Hichrichs war am Dienstag völlig fertig. „Ich könnte nur noch heulen“, sagte sie nach den erneuten Funden. Die Nordenhamerin engagiert sich seit 24 Jahren für den Tiersuchdienst und hat während dieser Tätigkeit schon viel Schlimmes gesehen. So etwas wie jetzt im Seenpark habe sie aber noch nie erlebt, sagt sie.

Heidi Huth-Hinrichs hat die toten Tiere beim städtischen Bauhof abgegeben. Deren Mitarbeiter haben keine andere Möglichkeit, als die Katzenkadaver zu entsorgen.

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