TGuido Klatte Jun. heißt der Sieger im Großen Preis auf dem Dobrock

Als strahlender Sieger präsentierte sich Guido Klatte Jun. bei der Ehrung nach dem Springen um den Großen Preis. Foto: Rohde
Gleich bei seinem ersten Start beim Dobrock-Turnier sorgte Guido Klatte Jun. für das Ausrufezeichen beim Großen Preis des Landkreises Cuxhaven. Im hochklassig besetzten Stechen siegte Klatte als letzter Reiter der sieben gestarteten Paarungen.
Wingst. Der 31-Jährige, der in Klein Roscharden bei Lastrup einen Pferdezuchthof betreibt, ist auf dem Dobrock bisher ein unbeschriebenes Blatt. Er feierte sein Debüt und geht als Sieger in die Geschichte des Turniers ein. „Es war ein emotionaler Moment für mich“, sagte der Reiter bei der Siegerehrung. „Wir hatten zuletzt eine kleine Durststrecke. Aber Caya, unsere Prinzessin im Stall, ist heute super gegangen und hat alles gegeben. Es ist toll hier auf dem Dobrock zu reiten, ein klasse Turnier, super Stimmung und ein exzellenter Platz.“ Klatte Jun. versprach, im kommenden Jahr auf den Dobrock zurückzukehren. Guido Klatte Jun. hatte zuletzt im Jahr 2017 als Teilnehmer des Weltcup-Finales für Aufsehen in der Reitsportwelt gesorgt.
Mit 15.000 Euro dotiertes Springen
Der Große Preis des Landkreises Cuxhaven und der Weser-Elbe Sparkasse ist mit 15.000 Euro die am höchsten dotierte Springprüfung des gesamten Turniers. 28 Paarungen hatten sich für das schwere S***-Springen mit bis zu 1,50 Meter hohen Hindernissen qualifiziert. Sieben Startern gelang im ersten Umlauf ein strafpunktfreier Ritt und damit die Qualifikation für das Stechen.

Guido Klatte Jun. und seine Holsteiner Stute Caya beim letzten Hindernis im Stechen des Großen Preises des Landkreises Cuxhaven. Foto: Rohde
Der Schwedin Karin Martinsen gelang als erster Starterin mit dem zehnjährigen Hengst Tailormade Concha Balou ein Null-Fehlerritt in 42.64 Sekunden. Das gelang auch sechs weiteren Paarungen im Stechen. Schneller als Martinsen war der japanische Olympiateilnehmer Takashi Haase Shibayama mit dem 13-jährigen Hengst Campai in 41.45 Sekunden.
Dann kam Patrick Stühlmeyer. Der Schockemöhle-Reiter ist in diesem Jahr Deutscher Meister in Balve geworden und hat auf dem Dobrock bereits zahlreiche Erfolge feiern können, darunter den Sieg im Großen Preis im Jahr 2017. Er jagte mit dem zehnjährigen Hannoveraner-Hengst Carloumino in einem außergewöhnlichen Ritt über den Stechparcours. Am Ende blieb die Zeit bei 39.09 Sekunden stehen. Niemand hätte es für möglich gehalten, dass ein Reiter diese fantastische Zeit würde unterbieten können.
Als letzter Starter im Stechen gesiegt
Doch dann gingen Guido Klatte Jun. und seine zehn Jahre alte Holsteiner Stute Caya in den Parcours. Schon im ersten Umlauf hatten sie gezeigt, dass ihnen der Platz liegt und schnelle Zeiten möglich waren. Mit enormem Tempo, zugleich aber flüssig und harmonisch trug Caya ihren Reiter über den Parcours. Als dann auch noch das letzte Hindernis vor der Haupttribüne überwunden war, brandete der Jubel auf. Klatte Jun. und Caya hatten geschafft, was kaum für möglich gehalten wurde. Sie unterboten Stühlmeyers Zeit um ein paar Zehntel und stürmten in 38.51 Sekunden über die Ziellinie.
Dobrock-Turnier
T Vom Dressurviereck vor die Rinderherde und zur Deutschen Meisterschaft
Contendro I-Sohn erfolgreich im Grand Prix Special
In die Wiege gelegt worden ist ihm eher eine Karriere im Springsport – dennoch gewann der Holsteiner Quadros/Contendro I-Sohn Quintessenz BS mit seiner Reiterin Anna-Lisa Wehr von der TRSG Holstenhalle Neumünster mit 69,176 Prozentpunkten am Sonntag den Grand Prix Special.

Susan Pape aus Hemmoor ritt mit Donja KWG auf Platz zwei im Grand Prix Special, der schwersten Dressurprüfung auf dem Dobrock. Foto: Joppien
Bis zum Schluss spannend verlief der Höhepunkt im Viereck, eine anspruchsvolle S***-Dressurprüfung. Denn die letzte Starterin Susanne Krohn vom RV Rehagen-Hamburg, die ihren imposanten Hengst Titolas von Totilas/Stedinger gesattelt hatte, war lange auf Goldkurs unterwegs. Insbesondere ein Fehler bei den fliegenden Galoppwechseln verhinderte aber eine höhere Wertnote für die für Polen startende Reiterin.Mit 67,549 Prozentpunkten kam sie auf Platz drei hinter Susan Pape aus Hemmoor auf Donja KWG, die für ihre solide Vorstellung 68,863 Prozentpunkte erhielt.
Am Tag zuvor hatte Anna-Lena Kracht vom PSV Hamburg-Bergstedt im Grand Prix (Dressurprüfung der Klasse S***) auf Florino von Floriscount das Rennen gemacht: 69,400 Prozentpunkte bedeuteten den Sieg vor Anna-Lisa Wehr mit Quintessenz BS, der im Stall des Holsteiner Springpferdezüchters Karsten Butenschön zur Welt gekommen ist. 68,420 Prozentpunkte gab es für das Reiterpaar. Platz drei ging an Kristin Biermann vom RUFV Essen i.O. auf My Dream von Millenium mit 68,280 Prozentpunkten.
Bewährt haben sich während des Turniers die Investitionen in die Dressurplätze. Die dort neu gebauten sanitären Anlagen, aber auch die Video-Leinwand, die erstmals aufgestellt worden war, um als digitale Anzeigetafel über Startplätze und Wertnoten zu informieren, sorgten für deutlich mehr Komfort.