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Platz für 1500 Zuschauer

THalle Nord: Grundstein für Buxtehudes teuerstes Bauprojekt gelegt

Der Ratsvorsitzende Christian Krüger (SPD), Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt, Stadtbaurätin Michaela Springhorn und Stefan Martens von MRO-Architekten bei der Grundsteinlegung. In der eingemauerten Zeitkapsel ist eine Ausgabe des Buxtehuder TAGEBLATT enthalten.

Der Ratsvorsitzende Christian Krüger (SPD), Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt, Stadtbaurätin Michaela Springhorn und Stefan Martens von MRO-Architekten bei der Grundsteinlegung. In der eingemauerten Zeitkapsel ist eine Ausgabe des Buxtehuder TAGEBLATT enthalten. Foto: Wisser

„Das ist ein großartiger Tag für Buxtehude“, sagte Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt. Sie hat gemeinsam mit Stadtbaurätin Michaela Springhorn am Montag den Grundstein für das ambitionierte Großprojekt neue Sporthalle Nord gesetzt. So geht es weiter.

Von Karsten Wisser Montag, 09.10.2023, 18:30 Uhr

Buxtehude. „Wir brauchen diese Halle“, sagte Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt vor vielen Ratsfrauen und -herren. Auch die Planer und Architekten und Vertreter der Baufirmen waren bei dem symbolischen Akt am Montag dabei. Die neue Halle Nord entsteht unweit der alten Halle auf dem Gelände der Integrierten Gesamtschule (IGS) und ist das bisher teuerste Projekt der Stadtgeschichte. Rund 25 Millionen Euro wird das Projekt gekostet haben, wenn es irgendwann 2026 fertig ist.

Zwei neue Hallen für eine alte Halle

Im Grunde ersetzt die Stadt die alte Halle durch zwei neue Hallen. Es entstehen eine Dreifeld-Halle mit 1500 Zuschauerplätzen und eine Zweifeld-Halle. Es wird ein hochmodernes, durchgehend barrierefreies Sportzentrum gebaut. Für Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt ist auch der Standort wichtig. „Sport verbindet Menschen“, sagte sie bei der Grundsteinlegung. Die neue Halle Nord liege mitten in der Stadt.

Die größere Halle soll ab September 2025 auch die neue sportliche Heimat der Bundesliga-Handball-Frauen des Buxtehuder SV werden. Die Mannschaft des zweifachen deutschen Pokalsiegers ist das sportliche Aushängeschild der Hansestadt. Auch wenn drinnen schon gespielt wird, gehen die Arbeiten an den Außenanlagen und beim Abriss der alten Halle weiter.

Die für die Handball-Bundesliga erforderlichen Tribünen sind teilweise als flexibel verschiebbare Teleskop-Anlagen geplant, um je nach aktueller Nutzung zusätzlichen Platz für den Schul- und Vereinssport zu schaffen.

Halle Nord wird nachhaltig gebaut

Buxtehude setzt bei dem Neubau auf die höchsten Klimaschutz-Standards. Die Halle Nord dürfte - Stand heute - die einzige Sporthalle in Deutschland sein, die die Auszeichnung Gold der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) bekommt. Es gibt zwei andere Hallen in Deutschland mit Silberstandard. Um die DGNB-Zertifizierung zu erreichen, wird das Dach komplett begrünt, zudem wird eine 500 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage installiert. Außerdem erfolgte die Auswahl der Materialien unter dem Gesichtspunkt der Rückbaubarkeit. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über eine Luftwärmepumpe.

Aber: Der spektakuläre Neubau wurde in einer Zeit beschlossen und gebaut, als die Stadtkasse noch gut gefüllt war. Das ändert sich gerade dramatisch. „Ich weiß nicht, ob wir die Halle heute noch genauso planen würden“, sagte Katja Oldenburg-Schmidt. Buxtehude investiert bis 2027 rund 140 Millionen Euro. Ein Großteil davon, knapp 60 Millionen Euro, wird in die Schulen und die Sportin-frastruktur gesteckt. Weitere 20 Millionen Euro gehen in den Bau von Kindertagesstätten.

Ausschreibung: 355 Prozent teurer als geplant

Wie es weitergeht, schilderte Daniel Kahnert - gemeinsam mit Stefan Martens Geschäftsführer von MRO Architekten und Ingenieure. Die Firma ist für die Planung und die Umsetzung verantwortlich. Im März oder April 2024 soll der Baukörper einschließlich Dach geschlossen sein. Das wäre dann auch der Termin für ein Richtfest. Danach startet sofort der Innenausbau, damit im Frühjahr 2025 der Testbetrieb starten kann und der Sport im September Einzug halten kann. „Wir begleiten diesen Bau gerne ein halbes Jahrzehnt“, sagte Kahnert.

Daniel Kahnert rief in Erinnerung, dass das Projekt bereits weiter fortgeschritten sein könnte. Nachdem im vergangenen Jahr klar wurde, dass die Baukosten für die Gewerke Rohbau und Stahlbauarbeiten für einige Leistungen bis zu 355 Prozent über den kalkulierten Kosten liegen würden, wurde das Vergabeverfahren gestoppt, erfolgreich umgeplant und es wurden Kosten eingespart. Mit einem Dreivierteljahr Verzug begann der Rohbau im Mai 2023.

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