Harsefeld verschärft Stader Krise – A/O feiert Kantersieg

Im nebeligen Derby behielten die Gäste aus Harsefeld stets den Überblick. Foto: Rolf Schmietow
Der TuS Harsefeld hat eine Reaktion auf die derbe Niederlage der Vorwoche gezeigt und das Derby beim VfL Güldenstern Stade mit 3:0 gewonnen. A/O und D/A II haben ihre Gegner auswärts noch höher abgeschossen.
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Stade. TuS Neetze – SV Ahlerstedt/Ottendorf 0:7. Die dreiwöchige Spielpause war Ahlerstedt nicht anzumerken: Erst umkurvte Marc Holler nach einem Steckpass von Corvin Höft den gegnerischen Torwart zur Führung (8.), dann traf Thore Nissen nach einer Ecke (15.).Anschließend schalteten die Gäste etwas zurück, Mark Osnowski vereitelte mit zwei Glanztaten zwei hundertprozentige Torchancen. Nachdem Höft nach einem weiteren Eckball für die Entscheidung sorgte (62.), spielte sich A/O in einen Rausch. Neben den sieben Toren verschoss Timo von Holt sogar noch einen Strafstoß (84.).
„Wir sind mit der zweiten Halbzeit super zufrieden“, sagt Co-Trainer Kevin Speer. „Wir müssen nur daran arbeiten, dass wir auch zwischen dem zweiten und dritten Tor unser Spiel durchziehen.“ Tore: 0:1 (8.) Holler, 0:2 (15.) Nissen, 0:3 (62.) Höft, 0:4 und 0:5 (72., 75.) beide Brunkhorst, 0:6 (81.) Bertog, 0:7 (82.) Weigand. Nächstes Spiel: A/O – Uphusen (Sbd., 28.10., 16 Uhr)
MTV Soltau – SV Drochtersen/Assel II 0:5. In einem richtungsweisenden Spiel ließ D/A keinen Zweifel aufkommen, wer den Platz als Sieger verlässt. Die Kehdinger waren dominant und übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle. Philipp Aue ließ den Knoten kurz vor der Pause platzen, nach dem Seitenwechsel legten die Gäste in nur 16 Minuten vier Tore nach.
„Es war der Mannschaft anzusehen, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollte“, lobt Cheftrainer Benjamin Zielke. „Am Ende darf es uns nicht peinlich sein, wenn wir mit 10:0 vom Platz gehen. Denn das einzige Manko war, dass wir unsere Großchancen nicht konsequent genug genutzt haben. Ich will aber kein Spielverderber sein, weil das trotzdem ein richtig gutes Ergebnis ist.“ Tore: 0:1 (37.) Aue, 0:2 (51.) Gülüm, 0:3 und 0:4 (55., 63.) beide Aue, 0:5 (67.) von Borstel. Nächstes Spiel: D/A II – Cuxhaven (So., 29.10., 14 Uhr)
VfL Güldenstern Stade - TuS Harsefeld 0:3. Die Gefühlswelten könnten verschiedener nicht sein: Während die Harsefelder im Kreis tanzten und laut „Derbysieger“ skandierten, sprach ein konsternierter Jörn Augustin zu seinen regugslosen Spielern.
Mit dem 0:3 ist dem VfL nicht nur das Derby, sondern auch das vierte Spiel in Folge verloren gegangen. „Wir haben den Kampf und das Derby überhaupt nicht angenommen“, sagt Augustin. Der Frust über die Leistung seines Teams ist ihm anzumerken. Nach dem Spiel tauschen Augustin, Co-Trainer Carsten Junge und Mannschaftskapitän noch „ernste Worte“ aus. „So kann es nicht weitergehen. Das ist kein guter Trend“, sagt Augustin. Das Unheil nimmt für den VfL schnell seinen Lauf. Nach traumhafter Kombination über die rechte Seite legt Dennis Osuch in den Sechzehner zu Pascal Schawaller ab. Der nimmt den Ball an und schweißt ihn ansatzlos in den rechten oberen Torwinkel - das 0:1 in der 6. Spielminute.
In der Folge findet das Spiel zumeist im Mittelfeld statt. Während der VfL meist erfolglos auf lange Bälle setzt, versuchen es die Gäste mit schnellem Passspiel. Nach 22 Minuten kombinieren sich die Harsefelder auf der linken Seite über ihren Kapitän Sören Meyer durch. Der findet zentral Lukas Brünjes, der den rechts mitgelaufenen Justin Schefer mitnimmt. Am Ende landet der Ball in der Mitte bei Dennis Osuch. Seinen Linksschuss in die kurze Ecke kann Suhr nicht abwehren - 0:2. „Taktisch haben wir gar nicht viel umgestellt“, sagt TuS Trainer Julian Geils. Ein gewagter Ansatz, bedenkt man die 0:8-Klatsche gegen den FC Verden aus der Vorwoche. „Wir haben uns die Aufnahmen am Dienstag zusammen angeschaut. Mir war wichtig, dass die Jungs Verantwortung übernehmen“, sagt Geils.
Bei den Hausherren machte sich nach einer halben Stunde statt positiver Derbystimmung hörbar Frust breit. Einen wuchtigen Distanzschuss von Nico Osuch pariert Suhr klasse - allerdings landet die Parade auf dem Kopf des eingewechselten Kraßmann, der nur noch zum 0:3 einköpfen muss. Damit ist der Stader Widerstand gebrochen. In der Folge gibt es noch zwei Großchancen für den TuS.
„Jetzt stehe ich als Trainer in der Pflicht“, sagt Augustin. Taktisch und personell seien Veränderungen eine notwendige Maßnahme. „Wir brauchen schnellstmöglich ein Erfolgserlebnis und müssen diesen Trend stoppen“, sagt Augustin. Ein stückweit fehle vielleicht auch die individuelle Qualität, so Augustin. Sein Gegenüber Julian Geils gab sich zufrieden, sah dennoch Luft nach Oben: „Beim Spielaufbau können unsere Sechser sich noch öfter nach vorne aufdrehen. Gerade dann sind wir heute gefährlich geworden“, sagt Geils. Tore: 0:1 (6.) Schawaller, 0:2 (22.) D. Osuch, 0:3 (68.) Kraßmann.
Nächste Spiele: Lüneburger SK - VfL Güldenstern Stade (Sa. 28.10., 15 Uhr); TuS Harsefeld - MTV Soltau (Sa. 28.10., 15.30 Uhr)