THedendorfer Tankstelle im TV: ARD zeigt Zweiteiler „Feuerwehrfrauen“

Anja (Nadja Becker, rechts) rettet Meike (Katja Danowski), die ein großes Risiko eingegangen ist, um das Feuer zu löschen. Foto: ARD Degeto/Andrea Küppers
Zwei verschiedene Heldinnen kämpfen im Fernsehen um Freundschaft und Anerkennung auf dem Lande. Wann die Filme laufen und ob es sich lohnt, sie sich anzuschauen.
Buxtehude. Im September 2023 verwandelte sich die Tankstelle der Familie Völksen an der B73 in Hedendorf in ein Filmstudio. Die Produktionsfirma Krebs & Krappen Film drehte im Auftrag der ARD Degeto eine Szene für den Fernseh-Zweiteiler „Feuerwehrfrauen“. Das TAGEBLATT begleitete damals den Drehtag an der Tankstelle und sprach mit Motivaufnahmeleiter Christian Bauer, wieso gerade Buxtehude für den Dreh ausgewählt worden war.

Nadja Becker (links) und Alina Hildic spielen eine Szene vor dem Tankshop der Tankstelle Völksen in Hedendorf. Foto: Buchmann
Die Filmreihe „Feuerwehrfrauen“ handelt von der Bankangestellten Anja (Nadja Becker), die sich mit besonderem Ehrgeiz bei der freiwilligen Feuerwehr engagiert. Als sie aushilfsweise zur Gruppenführerin ernannt wird, gerät die geschiedene Zweifach-Mutter mit der neuen Feuerwehr-Kameradin Meike (Katja Danowski) aneinander.
Warnung: Stereotypen-Morast voraus
Das Hamburger Umland ist beliebt für ländliche Szenarien. Rustikale Bauernhöfe und verschlungene Landstraßen gibt es um Buxtehude sowie im Alten Land zuhauf. Doch die malerischen Landschaften verleiten Filmteams schnell, vom Weg abzukommen und sich im Stereotypen-Morast festzufahren.

Anja (Nadja Becker, rechts) wollte eigentlich die Wogen glätten, aber Meike (Katja Danowski) macht es ihr nicht leicht. Foto: ARD Degeto/Andrea Küppers
Das TAGEBLATT hat sich die Filme vorab angeschaut, hier die Kritik.
Die fiktive Freiwillige Feuerwehr Hasselhude spiegelt eine männerdominierte Welt auf dem Land wider, in der weibliche Mitglieder oder Führungskräfte Seltenheitswert haben.
Anja als harmoniebedürftige Selbstzweiflerin mit Hang zum Vorschriftenpredigen trifft auf die knallharte, scheinbar empathielose Milchbäuerin Meike. Zwei grundverschiedene Heldinnen, deren Zusammenprall angesichts der kompromisslosen Feuerwehrarbeit unvermeidbar bleibt.
Eine vertane Chance
Doch „Feuerwehrfrauen“ nutzt weder das Potenzial seiner beiden starken Hauptdarstellerinnen noch den Empowerment-Ansatz. Das Drama verliert sich alsbald in einer forcierten On/Off-Freundschaft, vorangepeitscht durch aufdringliche Männerholzschnitte sowie unpassend eingestreute Kalauer.

In beiden Filmen kommen Freunde von brandgefährlicher Feuerwehr-Action auf ihre Kosten. Foto: ARD Degeto/Andrea Küppers
Die vertane Chance, sich des Themas um verkrustete Strukturen anzunehmen, schmerzt gleich doppelt. Denn sowohl Nadja Becker als auch Katja Danowski haben einige wunderbar gespielte Szenen miteinander, die jedoch angesichts der sehgewohnheitsorientierten Klischee-Flut schlichtweg absaufen.
Sendetermine
Phönix aus der Asche
Freitag, 13. September 2024, 20.15 Uhr
Online First in der ARD Mediathek ab 11. September 2024
Heim gesucht
Freitag, 20. September 2024, 20.15 Uhr
Online First in der ARD Mediathek ab 18. September 2024