THimmelpforten: Osterfest verdrängt den Christkindmarkt

Das Organisationskomitee des Himmelpfortener Christkindmarkts setzt in Zukunft auf den Osterhasen, nicht mehr auf den Weihnachstmann. Foto: privat
Das ist eine kleine Revolution: In Himmelpforten ist Ostern das neue Weihnachten. Der beliebte Christkindmarkt findet nicht mehr statt, dafür soll regelmäßig ein Ostermarkt veranstaltet werden. Am heutigen Ostermontag gibt es dazu eine Kostprobe.
Stade. Für das Werbefoto hat es sich der Osterhase schon gemütlich gemacht im Weihnachtsmannzimmer der Villa von Issendorff. Er posiert dort mit dem Team zusammen, das alljährlich den Christkindmarkt organisiert hat. Der fällt nun aus. Hinter den Kulissen hatte es lange gebrodelt.
Die Entscheidung gärte also schon und ist keine Schnapsidee unter Einwirkung von zu viel Eierlikör. Die aktuelle Diskussion in der Politik um die Höhe der Standgebühren hat jetzt das Fass zum Überlaufen gebracht. Das Team zog die Notbremse, bietet aber für Dorfgemeinschaft und Auswärtige Ersatz an.
Eigentlich stand der 20. Christkindmarkt an
Das Planungsteam hatte sich schon auf ein großes Fest zum 20. Christkindmarkt gefreut in diesem Jahr, heißt es in einem Schreiben, das dem TAGEBLATT vorliegt. Aber gestiegene Kosten machten auch vor dem beliebten Markt in Himmelpforten nicht halt, so das Team weiter.
Kulturelle Veranstaltungen stünden in vielen Gemeinden auf dem Prüfstand, denn sie sind freiwillige Ausgaben. Bei den Beratungen für den Haushalt 2024 der Gemeinde Himmelpforten zeichnete sich schon ab, dass bei einigen Projekten gespart werden muss. Bevor nun aber bei der Jugendbetreuung oder anderen kleineren Veranstaltungen der Rotstift angesetzt wird, verzichte man lieber auf den Christkindmarkt, so die Begründung.
„Natürlich sind wir traurig, dass es 2024 keinen Christkindmarkt mehr um die Villa von Issendorff gibt“, zeigt sich Bürgermeister und Chef-Organisator Bernd Reimers leicht enttäuscht. Auf der anderen Seite sei er aber auch dankbar „für die vielen schönen Jahre“. Typisch Reimers: Er hat noch einen Plan B in der Tasche.
Ostermarkt-Verein hat sich schon gegründet
Er möchte nun einen kleinen Ostermarkt 2025 als Alternative veranstalten. Der dafür neu gegründete Ostermarkt Himmelpforten e.V. will diesen eigenständig veranstalten, somit entständen der Gemeinde keine Kosten. Dazu Swaantje Reimers vom Planungsteam: „Im letzten Jahr hatten wir stark mit dem Schnee während der Markttage zu kämpfen. Dieses Problem haben wir Ostern nicht mehr.“ Somit sei nicht alles schlecht an dem neuen Termin.
In der Stube der Villa von Issendorff soll dann Hanni Haase die Wünsche der Kinder entgegennehmen. „Wir sehen, dass Ostern immer mehr in den Fokus für Geschenke rückt. Es wird immer mehr zu einem zweiten Weihnachten“, betont Michael Ketelhohn. Die Gespräche mit den Ausstellern seien sehr positiv gelaufen. Aus Frohe Weihnachten wird einfach Frohe Ostern auf den Karten und Schildern. Und auch Ostern passe thematisch zu Himmelpforten.
Heute erstes Treffen im Park der Villa
Bäckermeister Carsten Richter sieht eine Chance in dem Ostermarkt. Neben Kaffee und Kuchen im bekannten Zelt will er frische Osterzöpfe vor Ort backen. Bernd Reimers ist sich sicher: „Himmelpforten kann auch Ostern.“
Für alle Himmelpfortener und Gäste veranstaltet das Planungsteam am heutigen Ostermontag einen Info-Nachmittag von 14 bis 16 Uhr an der Backhütte im Park der Villa von Issendorff. Bei frischen Osterwaffeln, Eierlikör und Bratwurst soll das neue Konzept für 2025 dann vorgestellt und diskutiert werden. Das Planungsteam freut sich auf viele Ideen und Stellungnahmen.