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Fußball-Kreisliga

THimmelpfortens Trainer verabschiedet sich mit Wehmut in einen neuen Lebensabschnitt

Trainer Jan Samland wird bei seiner Verabschiedung huckepack genommen und bekommt die obligatorische Bierdusche.

Trainer Jan Samland wird bei seiner Verabschiedung huckepack genommen und bekommt die obligatorische Bierdusche. Foto: Struwe

Die dritte Halbzeit auf dem Waldsportplatz in Himmelpforten ging bis in die Morgenstunden. Der MTV feierte den Klassenerhalt und verabschiedete einige Akteure. Für Trainer Jan Samland beginnt ein neuer Lebensabschnitt.

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Von Jan Bröhan
Montag, 03.06.2024, 15:50 Uhr

Himmelpforten. „Wir haben es uns noch mal gut gehen lassen“, sagt der scheidende Trainer Jan Samland am Sonntag und gesteht, dass er noch etwas angeschlagen ist. Der 36-Jährige hat einen emotionalen letzten Kreisligaspieltag mit seinem MTV Himmelpforten erlebt.

Das Spiel gegen den feststehenden Meister Deinster SV hatte keine Bedeutung mehr. Den abermaligen Klassenerhalt hatte der MTV schon perfekt gemacht. Himmelpforten spielt seit 2004 ununterbrochen in der Kreisliga und ist damit der Dino. Der Klassenerhalt war so wichtig wie knapp.

Samland stieg vor elf Jahren beim MTV ein

Nach fünf Jahren als Trainer war es für Jan Samland ein besonderer Tag mit seinem MTV Himmelpforten, für den er seit 2013 auch die Bolzer überstreifte. „Es war nicht einfach“, sagt Samland, „mit dieser Gewissheit zum Sportplatz zu fahren, dass ich zum letzten Mal die Verantwortung habe, zum letzten Mal die ganzen Aufgaben übernehme.“

Er wurde gebührend verabschiedet, mit Bierdusche natürlich, auf Schultern getragen, eine Fotocollage als Erinnerung. Er selbst sprach noch einmal zu jedem einzelnen Spieler, gab jedem etwas mit auf den Weg.

Es fiel ihm schwer, den Trainerjob ruhen zu lassen

Für Jan Samland beginnt ab August ein neuer Lebensabschnitt. Er musste eine Entscheidung treffen – und er wollte keine halben Sachen. „Ich hätte den Job weiter machen können, aber nur eingeschränkt, das bin ich aber nicht“, sagt er.

Er wechselt den Arbeitgeber. Er übernimmt ein größeres Verkaufsgebiet. Gerade in der ersten Zeit werde es arbeitsintensiver. „Ich habe Bock auf den neuen Job“, sagt Samland, er wolle sich beruflich noch einmal weiterentwickeln. Deshalb werde er nicht mehr die nötigen Freiräume für den Trainerjob haben.

Zudem freut er sich darauf, auch mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Es sei manchmal schon hart gewesen, so Samland, kurz nach der Arbeit nur Hallo zu sagen und dann mit der Sporttasche schon wieder aus der Haustür zu verschwinden. Seine Kinder werden jetzt zwei und sechs Jahre alt. „Da weiß man, was los ist.“

Die letzten Worte zur Mannschaft. Jan Samland hat jedem Spieler noch etwas mit auf den Weg gegeben, wir er sagt.

Die letzten Worte zur Mannschaft. Jan Samland hat jedem Spieler noch etwas mit auf den Weg gegeben, wir er sagt. Foto: Struwe

Ohne Fußball wird es aber nicht ganz gehen

Wenn es die Zeit zulässt, möchte Samland mehr Spiele für die dritte MTV-Mannschaft bestreiten. „Ich werde sicherlich auch noch auf den Sportplätzen unterwegs sein – aber halt in ganz anderer Form“, so der Trainer. Praktika und Fortbildungen als solcher habe er auch noch auf dem Zettel, natürlich dosiert. „Irgendwann möchte ich wieder als Trainer arbeiten, dafür ist mir Fußball zu wichtig“, sagt der 36-Jährige.

In Drochtersen, wo er wohnt, hatte er bei D/A als Jugendtrainer angefangen. Der Trainerjob beim MTV ist sein erster im Herrenbereich gewesen. „Wir haben schon etwas bewegt“, sagt Samland. Organisatorisch habe man sich beim MTV weiterentwickelt. Wie so viele auf Vereinsebene kritisiert Samland, dass es immer schwieriger wird, Ehrenamtler zu finden. Er selbst sitzt als Beisitzer im Sportgericht, wird dies auch im neuen Lebensabschnitt weitermachen.

Er selbst blickt auf eine relativ erfolgreiche Zeit beim MTV Himmelpforten zurück, mit einer Mannschaft, die grundsätzlich nach unten tendiert, wurde nach den Coronaserien der Klassenerhalt recht sicher geschafft. „Jetzt hatten wir eine Seuchensaison mit vielen Langzeitverletzten“, sagt er. „Mir ist es sehr wichtig, dass die Mannschaft die Klasse gehalten hat.“

Mit Ikaros Chatzilias übernimmt sein Trainerkollege den Kreisligisten. „Eine absolute Wunschlösung“, sagt Samland. Ab sofort ist er nur noch der größte MTV-Fan.

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