THorneburgs Bauhof läuft jetzt mit Strom aus Sonnenenergie

Auf der Südseite des Satteldachs hat die Genossenschaft eine 144 Quadratmeter große Solaranlage installieren lassen. Foto: Bürgerenergie Buxtehude
Seit kurzem steht eine große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Horneburger Bauhofs und liefert Strom. Die Kommune will das ausbauen - doch geeignete Dächer sind schwer zu finden.
Horneburg. Wenn die Sonne über dem Horneburger Bauhof scheint, surren zukünftig zwei neue Mitarbeiter fleißig vor sich hin: Ein String-Wechselrichter und ein Hybrid-Wechselrichter. Seit Mitte September arbeitet auf dem Satteldach eine Photovoltaik-Anlage, die den Bauhof mit nachhaltigem Strom versorgt. Hierbei handelt es sich um das erste Projekt, das im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Samtgemeinde Horneburg und der Bürgerenergie Buxtehude eG umgesetzt wurde.
„Wir sind froh, dass das Projekt so reibungslos ablief“, sagt Genossenschaftsvorstand Christopher Haines. Ziel der Bürgergenossenschaft sei es, erneuerbare Energieprojekte in der Region zu verwirklichen. Erfahrung bringt die Bürgergenossenschaft reichlich mit.
Seit ihrer Gründung 2013 hat sie bereits acht gewerbliche PV-Anlagen in den Landkreisen Stade und Harburg sowie in Hamburg-Wilhelmsburg umgesetzt. Auch im Alten Land war die Genossenschaft bereits tätig: Im August 2024 hat die Gemeinde Jork eine neue PV-Anlage auf dem Flachdach des Schulzentrums in Betrieb genommen.
Bei Sonnenschein läuft der Bauhof zu 100 Prozent mit Solarstrom
Auf der Südseite des Bauhofdaches hat die Firma Joms aus Jork insgesamt 72 Solarmodule mit einer Gesamtfläche von 144 Quadratmetern installiert. Ein Drittel davon läuft mit einer Überschusseinspeisung von 9,72 kWp (Kilowatt-Peak, kurz kWp, ist das Maß für die Leistung einer Photovoltaikanlage). Die weiteren 48 Module laufen als Volleinspeisung mit 19,44 kWp.
Die Samtgemeinde Horneburg ist seit Mitte 2023 Mitglied in der Bürgergenossenschaft. „Für uns war das attraktiv, da sich die Bürgerenergie Buxtehude um alles Formelle gekümmert hat“, sagt Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel. Die Mittel seien derzeit durch die Millioneninvestitionen im Bildungsbereich gebunden.

Vertreter der Samtgemeinde Horneburg, Bürgerenergie Buxtehude und Firma Joms freuen sich über die neue PV-Anlage auf dem Bauhofdach. Foto: Buchmann
Die Samtgemeinde hat sich bei dem Projekt für das sogenannte Stromliefermodell entschieden. Hierbei zahlt die Kommune einen festgelegten Preis für jede tatsächlich verbrauchte Kilowattstunde. Investitionskosten fallen für die Samtgemeinde keine an, da sich die Genossenschaft um den Kauf, die Installation sowie die Instandhaltung kümmert. Der Vertrag ist für 20 Jahre geschlossen, sagt Bauamtsleiter Roger Courtault. Bei Sonnenschein könnten der Bauhof sowie ein E-Fahrzeug zu 100 Prozent durch den selbstproduzierten Strom betrieben werden, so Courtault weiter.
Viele Dachflächen wegen Statik oder Denkmalschutz ungeeignet
„Wir haben im Vorfeld alle gemeindeeigenen Dachflächen analysiert, inwiefern sie für Solaranlagen geeignet sind“, sagt Bauamtsmitarbeiter Peer Hauschildt. Das Ergebnis: Etwa auf der Hälfte sind PV-Anlagen vorstellbar. Viele Gebäude seien statisch nicht dafür geeignet, auch der Denkmalschutz spricht bei vielen kommunalen Gebäuden gegen eine solarenergetische Aufrüstung.

Über die App lässt sich einfach auslesen, wie viel Strom die neue PV-Anlage auf dem Bauhofdach gerade produziert. Foto: Buchmann
Das Satteldach am Bauhof habe die größte belegbare Fläche geboten. Nach dem Austausch einiger Lichtplatten auf der Dachfläche konnte die Firma Joms Energie die Solarmodule installieren. „Es lief alles einwandfrei“, sagt Joms-Geschäftsführer Jannik Döhrn. Zudem sei eine Erweiterung auf die restliche Dachfläche des Bauhofes denkbar.
Zukünftig wolle die Samtgemeinde Horneburg an weiteren Projektideen mit der Bürgerenergie Buxtehude arbeiten, sagt Willenbockel. Das ist auch ganz im Sinne von Genossenschaftsvorstand Haines. „Wir wollen weiter wachsen“, sagt er. Zudem sei die Kommune auch Mitglied der 2023 neu gegründeten Bürger-Energiegenossenschaft Altes Land und Horneburg (BEG) und führe dort Gespräche. Die beiden Bürgergenossenschaften verstünden sich jedoch nicht als Konkurrenz. „Wir stehen im Austausch mit den Kollegen aus dem Alten Land“, sagt Haines.