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Handball

THorneburgs Halle bebt: Mit einem Sieg ins Rückspiel um den DHB-Pokal

Malte Hagedorn fliegt: In der ersten Halbzeit dominiert die A-Jugend des VfL Horneburg den Gegner. Der Rückraumspieler warf gegen Pforzheim insgesamt 13 Tore.

Malte Hagedorn fliegt: In der ersten Halbzeit dominiert die A-Jugend des VfL Horneburg den Gegner. Der Rückraumspieler warf gegen Pforzheim insgesamt 13 Tore. Foto: Joerg Struwe

Nationalhymne und Konfettiregen: Die A-Jugend des VfL Horneburg gewinnt das Hinspiel im DHB-Pokal. Doch der Trainer lässt die Mannschaft nur kurz feiern.

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Von Miriam Fehlbus
Sonntag, 27.04.2025, 12:00 Uhr

Horneburg. Nord-Staffel-Sieger der 2. Bundesliga sind sie schon. Diesen Erfolg kann den A-Jugend-Handballern des VfL Horneburg keiner mehr nehmen. Nun stehen sie im Finale um den DHB-Pokal. Zur ersten von zwei Partien reist die SG Pforzheim-Eutingen an. Horneburg gewinnt mit 35:30. Zur Pause ist die Führung deutlicher: 21:13.

Ausverkaufte Halle in Horneburg und der perfekte Start

450 Zuschauer in der ausverkauften Halle an der Herrmannstraße sorgen bei dem Spiel mit Nationalhymne vor dem Anpfiff für eine würdige Kulisse. Vieles haben die Horneburger Talente als Vereinsmannschaft schon zusammen erlebt. Die für sie gespielte Nationalhymne, bei der sie Arm in Arm stehend zur Tribüne schauen, ist für die meisten aber eine Premiere.

Fan-Block in Weiß-Rot: Unter anderem die erste Herren des VfL Horneburg feuerte die A-Jugend im Hinspiel um den DHB-Pokal gegen Pforzheim mit allen Kräften an.

Fan-Block in Weiß-Rot: Unter anderem die erste Herren des VfL Horneburg feuerte die A-Jugend im Hinspiel um den DHB-Pokal gegen Pforzheim mit allen Kräften an. Foto: Joerg Struwe

Bunte Schnipsel fliegen, die ausfahrbare, einseitige Tribüne bebt. Das Rückspiel wird in der Bertha-Benz-Sporthalle in Pforzheim stattfinden. 2000 Zuschauer passen da auf die Ränge. Horneburg hat bewusst das Spiel in seiner Heimspielstätte belassen. Hier sind sie zu Hause, hier kommen die Gegner in ihr enges Wohnzimmer. In den ersten 30 Spielminuten scheint die Rechnung mit Spielkonzept und Heimstärke voll aufzugehen.

Der leichtfüßige Spielfluss ist nach der Pause weg

Als der VfL Horneburg von 5:3 auf 10:6 davonstürmt, ist der Grundstein gelegt. Zweimal gelingt es danach den Gastgebern, die Führung in kurzer Zeit auszubauen: einmal von 11:8 auf 14:8 nach einer Auszeit des Horneburger Trainers Stefan Hagedorn in der 17. Minute und einmal in der Schlussphase der ersten Halbzeit von 19:13 auf 21:13. Optimistisch geht das Horneburger Team in die Kabine. Vielleicht zu selbstsicher.

Nach der Pause kommen die Gäste zurück ins Spiel. In der 38. Minute steht es nur noch 25:20, dann verkürzt Pforzheim bis auf 26:22. Der leichtfüßige Spielfluss ist weg. Im Kampf kann der breite Kader der Gäste punkten. „Wir haben unsere Rückraumspieler zu wenig ins Laufen gebracht“, analysiert Trainer Stefan Hagedorn.

Die erste Halbzeit war ganz nach seinem Geschmack: Trainer Stefan Hagedorn sah bis zum 21:13 zur Pause ein temporeiches Spiel, bei dem sein Konzept aufging.

Die erste Halbzeit war ganz nach seinem Geschmack: Trainer Stefan Hagedorn sah bis zum 21:13 zur Pause ein temporeiches Spiel, bei dem sein Konzept aufging. Foto: Joerg Struwe

Die Gäste aus Pforzheim um Trainer Markus Rauch, in der ersten Hälfte noch vom Tempospiel der Horneburger beeindruckt, verwickeln die Horneburger erfolgreich in wühlige Situationen nah am Kreis. Das wird bestraft: Horneburg kassiert alle drei Zeitstrafen in der zweiten Hälfte. „Wir haben uns auf Nickligkeiten eingelassen und uns in Zweikämpfe verwickeln lassen“, sagt Stefan Hagedorn.

Hagedorn und Prochaska stark in der Schlussphase

Aber sie behalten die Nerven. Linksaußen Josua Schleßelmann verwandelt alle vier Siebenmeter für Horneburg, Rückraumspieler Morten Marienfeld wirft vier seiner sechs Tore in der zweiten Halbzeit. Malte Hagedorn mit ein paar Kraftwürfen aus dem Rückraum und Torhüter Luis Prochaska sind in der Schlussphase die herausragenden Akteure beim VfL Horneburg.

In der zweiten Halbzeit holten die Gäste aus Pforzheim auf, ließen nur noch 14 Tore zu. Auch Morten Marienfeld hat es hier schwer durchzukommen.

In der zweiten Halbzeit holten die Gäste aus Pforzheim auf, ließen nur noch 14 Tore zu. Auch Morten Marienfeld hat es hier schwer durchzukommen. Foto: Joerg Struwe

Das Team ist der Star, auch wenn die insgesamt 13 Feldtore von Malte Hagedorn nicht nur zahlenmäßig auffallen. Zwar fallen neun seiner Treffer in der ersten Halbzeit. Der U16/U17-Nationalspieler übernimmt aber auch Verantwortung, als nicht mehr viel läuft. Der Sohn des Trainers erzielt drei der letzten vier Horneburger Tore selbst.

Neun Sekunden vor der Schlusssirene trifft Finn Meißner für Pforzheim-Eutingen. Die mitgereisten 50 Fans der Gäste jubeln. Es ist Meißners neuntes Tor in diesem Spiel. Wie Malte Hagedorn ist er Linkshänder und spielt im Rückraum.

In Pforzheim so spielen, wie in der ersten Halbzeit

Stefan Hagedorn lässt seine Mannschaft kurz mit den Fans feiern, dann ruft er sie in die Kabine. Er sagt dem Team, dass es den Sieg feiern kann, dass es stark ist. Niemals auf einem Vorsprung ausruhen, das ist die Mahnung, die er damit verbindet. Fünf Tore sind ein gutes Polster für die entscheidende Partie am 4. Mai in Pforzheim. „Wir haben gute Chancen, wenn wir wieder so spielen wie in der ersten Halbzeit“, sagt Torhüter Luis Prochaska.

„Ich habe vor dem Spiel gesagt, ich wünsche mit einen Vorsprung von vier bis sechs Toren, nun sind es fünf“, bilanziert Stefan Hagedorn, zurück in der Halle. Die Frage, ob es ein größeres Polster hätte werden können, ist für ihn nicht mehr wichtig. „Wir werden unser Bestes geben“, sagt er. Am kommenden Sonntag (16 Uhr) fällt in der Arena von Pforzheim die Entscheidung.

VfL-Tore: Hagedorn 13, Schleßelmann 7/4, Marienfeld 6, Holtfreter 4, Zigun 2, Coordes 1, Mauel 1, Schmidt 1.

Luis Prochaska hielt im Tor des VfL Horneburg in der entscheidenden Phase den Vorsprung fest, unter anderem einen Siebenmeter in der umkämpften Schlussphase.

Luis Prochaska hielt im Tor des VfL Horneburg in der entscheidenden Phase den Vorsprung fest, unter anderem einen Siebenmeter in der umkämpften Schlussphase. Foto: Joerg Struwe

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