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Anwohner bedroht

THundekot-Ärger: Hier soll jetzt die „Müllpolizei“ kommen

Anwohner in Cuxhaven haben offenbar schon vor längerer Zeit dieses Schild installiert.

Anwohner in Cuxhaven haben offenbar schon vor längerer Zeit dieses Schild installiert. Foto: Koppe

Allein 30 lästige Haufen auf wenigen Metern: In Cuxhaven sind in Mitleidenschaft gezogene Anwohner bereits bedroht worden. Die Stadt prescht jetzt vor.

Von Kai Koppe Dienstag, 28.01.2025, 01:05 Uhr

Cuxhaven. Es ist kein spezifisches Cuxhaven-Problem, auch im Landkreis Stade gibt es immer wieder Beschwerden über die stinkenden Hinterlassenschaften. Doch vor allem im Cuxhavener Lotsenviertel wächst der Unmut.

Anwohner-Berichten zufolge ist das Problem in den letzten Monaten größer geworden: Hundekot, der von Haltern einfach dort liegengelassen wird, wo sich der Vierbeiner „löst“, stelle inzwischen ein echtes Ärgernis dar. Besonders ekelerregend, so heißt es, sei die Situation gegenwärtig in den Ausläufern des Lotsenviertels. Bereiche wie der Lotsengang stehen allerdings seit jeher in dem Ruf, als „Hundeklo“ missbraucht zu werden.

Längst nicht alle Herrchen und Frauchen räumen die Hinterlassenschaften ihrer Hunde weg. (Symbolbild)

Längst nicht alle Herrchen und Frauchen räumen die Hinterlassenschaften ihrer Hunde weg. (Symbolbild) Foto: Hilken

Frau soll sogar gedroht worden sein

Eine Cuxhavenerin, die in einem Telefonat mit unserer Redaktion über die herumliegenden „Tretminen“ klagte, möchte ihren Namen nicht in der Zeitung lesen: Zu oft schon sei sie von Hundebesitzern angegangen worden, als sie letztere freundlich darauf hingewiesen habe, die Hinterlassenschaften doch bitte aufzusammeln und zu entsorgen. „Einer hat sogar gedroht, seinen Hund auf mich zu hetzen“, berichtet die Frau, die sich insofern als tierlieb beschreibt, als dass sie selbst einen Vierbeiner hält. Und sie hat die Patenschaft für einen Kotbeutelspender (nebst Abfalleimer) übernommen; nach eigenen Worten sogar regelrecht um dessen Installation gekämpft.

Zahl der Ignoranten in Cuxhaven offenbar gewachsen

Es gibt fraglos Halter, die dieses Angebot nutzen - auf der anderen Seite ist die Zielgruppe aber ganz offensichtlich nicht gerade arm an Ignoranten, die den Griff zum Beutel und die damit verbundene Mehrarbeit scheuen. Vor kurzem habe sie direkt unter dem Beutelspender einen Haufen gefunden, erzählt die Leserin, die einen Abschnitt zwischen Alter Deichweg und der Kreuzung Deichstraße/Konrad-Adenauer-Allee als besonders belastet beschreibt: An einem Tag habe sie dort sage und schreibe 30 Hinterlassenschaften gezählt.

Nachfrage bei der Verwaltung: Hundekot sei ein leidiges Thema, antwortet Stadtsprecher Marcel Kolbenstetter, der nicht nur von einem ästhetischen, sondern einem hygienischen Problem warnt. „Es gibt, was das angeht, eine Eigenverantwortung von Bürgerinnen und Bürgern“, betont Kolbenstetter. „Die Stadt kann nicht alles machen und hinter den Leuten herräumen.“ Insofern rufe die Verwaltung Hundehalterinnen und Hundehalter eindringlich dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Exkremente aufzusammeln und ordentlich zu entsorgen. Wer das nicht tut, kann nach Verwaltungsangaben bereits heute zur Kasse gebeten werden, wenngleich es im Bereich solcher Ordnungswidrigkeiten bis dato womöglich noch ein Vollzugsproblem gibt.

Zwei zusätzliche Stellen im Etat

Das könnte sich ändern, wenn (vorbehaltlich der im Rathaus erwarteten Haushaltsgenehmigung durch das Land Niedersachsen) zwei zusätzliche Stellen eingerichtet werden: Die Fraktion „Die Cuxhavener“ hatte sich während der zurückliegenden Beratungen zum Doppeletat 2025/26 dafür starkgemacht, eine „Müllpolizei“ auf Streife zu schicken.

Zwei entsprechend qualifizierte Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes sollen (zunächst auf eine Dauer von zwei Jahren befristet) gegen illegale Entsorgung von Abfällen im öffentlichen Raum vorgehen. „Es geht dabei aber nicht allein um Müll, sondern auch um Verschmutzung wie sie zum Beispiel durch Hundekot entsteht“, sagte Kolbenstetter.

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