TIhm ist kein Weg zu weit: Warum Julian Resch ein DFB-Fußballheld ist

Julian Resch. Foto: Wertgen
Wenn beim FC Mulsum/Kutenholz Not am Mann ist, ist Julian Resch zur Stelle. Er engagiert sich als Trainer, Schiedsrichter und hilft, wo er kann. Dafür wurde er ausgezeichnet.
Kutenholz. Zwischen vier und fünf Stunden muss Julian Resch zurücklegen, wenn er mit dem Auto zwischen seiner Heimat Beckdorf und Torgelow pendelt. Unter der Woche ist er nahe der polnischen Grenze Soldat für die Kampfeinheit der Bundeswehr. An den Wochenenden kommt er nach Hause und ist ein Fußballheld.
Das ist die Ehrenamtsauszeichnung, die er vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) erhalten hat. Dafür vorgeschlagen hat ihn der Vorsitzende des FC Mulsum/Kutenholz, Andreas Block. „Ich habe nicht schlecht gestaunt, als mir Andreas erzählt hat, dass ich für die Auszeichnung ausgewählt wurde“, sagt Resch. Dabei engagiert er sich im Verein wie kaum ein anderer.
Resch will Begeisterung aus Kindheitstagen weitergeben
Mit dem Kicken hatte Resch angefangen, als er vier Jahre alt war. Mit der Zeit habe er aber den Spaß verloren. „Die anderen waren einfach besser als ich, dadurch saß ich viel auf der Bank“, erinnert sich der 21-Jährige. Stattdessen macht er als Trainer weiter, zum Beispiel in der U6, U7, U10 oder U11 des FC Mu/Ku.
Dort konnte er seiner Kreativität freien Lauf lassen. „Das Wichtigste ist, dass die Kids Spaß an der Bewegung haben“, sagt Resch. Anders als er sollen seine Spieler möglichst viel auf dem Platz stehen. „Es gibt viele unterschiedliche Spieler, die dazulernen sollen, indem sie spielen.“
Resch erinnert sich gerne an die Hallenturniere, auf die er sich als junger Kicker besonders freute. „Das waren damals echte Highlights für mich. Dieses Gefühl will ich heute weitergeben.“
Wegen seiner Arbeit in Torgelow ruht seine Tätigkeit als Trainer momentan. Nach dem Abitur hatte er bei den Fallschirmjägern der Bundeswehr angefangen, bevor er seinem Kindheitstraum verfolgte: Schauspieler werden. „Ich habe aber schnell gemerkt, dass ich mich dabei nicht so wohlfühle“, sagt Resch. Nach einem halben Jahr an der Schauspielschule geht er zurück zur Bundeswehr und verpflichtet sich für zwei Jahre.
Mit dem Fahrrad und der Bahn aus Beckdorf nach Kutenholz
Der 21-Jährige ist sich für keinen Aufwand zu schade. Als er noch in Beckdorf lebte, nahm Resch mehrmals in der Woche den weiten Weg nach Kutenholz auf sich, um beim FC Mu/Ku Jugendteams zu trainieren. „Ich bin mit dem Fahrrad nach Apensen und von dort mit der Bahn nach Kutenholz gefahren“, sagt Resch.
Den Verein zu wechseln, kam für ihn nicht infrage. Dafür sei er einfach zu heimatverbunden, sagt der 21-Jährige. Er verbringt große Teile seiner Freizeit an den Wochenenden auf dem Fußballplatz, als Schiedsrichter, Linienrichter oder in anderer Rolle. Wo er gebraucht wird, packt Resch an.
Wenn er nicht beim FC Mu/Ku hilft, verbringt er Zeit mit seinen Freunden, spielt mit ihnen Billard oder unternimmt Ausflüge nach Hamburg. „Ich bin ein sehr sozialer Mensch“, sagt Resch.
Die Fußballhelden reisen nach Barcelona
Er umgibt sich allerdings nicht nur gerne mit Menschen, sondern will ihnen auch helfen. Resch will in Zukunft bei der Bundeswehr weitermachen, allerdings an einem Standort, der näher an der Heimat liegt. „Wenn das nichts wird, könnte ich mir alternativ auch vorstellen, zur Polizei zu gehen.“
Der 21-Jährige will dann auch wieder in seinem gewohnten Umfeld leben. Dann kann er sich vorstellen, sich wieder als Trainer zu engagieren. Wie er in dieser Rolle noch besser werden kann, wird er im Oktober in Barcelona lernen. Gemeinsam mit anderen Fußballhelden des DFB wird er nach Spanien auf eine Bildungsreise fliegen. „Das wird eine geile Erfahrung.“