TIn der Krautsander Kirche droht Gefahr von oben

Pastor Jan-Peter Schulze und Kirchenvorstand Meike Schröder hoffen, dass Geld für die Sanierung der Krautsander Kirchendecke zusammenkommt. Am oberen Bildrand ist der Deckenschaden zu sehen. Foto: Knappe
Weil in der Krautsander Kirche der Putz von der Decke fällt, werden Besucher und die Furtwängler-Orgel durch ein Netz geschützt. Doch wer zahlt die Kosten für die Sanierung?
Krautsand. Wie eine tiefergehängte Zwischendecke schirmt das weiße Schutznetz den unteren Kirchenraum ab. Wer die Holzstiege zur Empore in der Krautsander Kirche emporklimmt, sieht da oben auf einer Bank zwei rote Bauhelme parat liegen - sie sollen zum Schutz vor herabfallendem Deckenputz getragen werden, auch vom Organisten.
Loch ist schon mehr als zwei Meter groß
Im November des Vorjahres, kurz vor der Adventszeit, hatte das Desaster begonnen: Oberputz löste sich in kleinen Platten von der Kirchendecke. Das Loch ist inzwischen mehr als zwei Meter lang und gut 80 Zentimeter breit. Um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten und die Kirche Zum guten Hirten weiter geöffnet halten zu können, ließ die Ortskirchengemeinde Baugerüste aufbauen und ein Schutznetz spannen.
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Teure Sanierung
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80 Sitzplätze fehlen
„Dadurch fehlen uns natürlich Sitzplätze“ bedauert Kirchenvorstand Meike Schröder. Im Kirchenraum gibt es etwa 100 Plätze, doch die knapp 80 Plätze auf der Empore sind für Besucher derzeit gesperrt. Bei größeren Veranstaltungen, vor allem aber bei den Weihnachtsgottesdiensten, wird der Platz extrem knapp. Anfang des Jahres sei ein Gutachten in Auftrag gegeben worden, sagt Meike Schröder. Seitdem ist klar: Der Putz auf der gesamten Fläche der Kirchendecke muss erneuert werden, und das wird mehr als 30.000 Euro kosten.
Furtwängler-Orgel muss eingehaust werden
Während der Bauarbeiten muss die wertvolle Furtwängler-Orgel fachmännisch eingehaust werden, um sie vor Staub und Putz zu schützen. Das historische Instrument war erst vor wenigen Jahren restauriert worden, 2020 hörten die Gemeindemitglieder erstmals wieder seine Klänge. Die Kirche selbst mit ihrem frei stehenden hölzernen Glockenturm entstand 1846 als Notkirche, nachdem Sturmfluten der alten Kirche den Garaus gemacht hatten.
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Inselkirchengemeinde sammelt jetzt Spenden
Ob es für die Deckensanierung Zuschüsse - etwa als sogenannte Bauergänzungszuweisungen - vom Kirchenkreis Stade geben werde oder nicht, sei noch völlig offen, Gespräche liefen, sagt Pastor Jan-Peter Schulze. Auch wenn die Deckensanierung eine Maßnahme der neuen Gesamtkirchengemeinde ist, wird vermutlich die kleine Ortskirchengemeinde für ihre Decke selbst zahlen müssen. Um Geld aufzubringen, hat die Inselkirchengemeinde mit weniger als 300 Mitgliedern jetzt einen Spendenaufruf gestartet.
"Wenn die Finanzierung gesichert ist, hoffen wir, dass die Bauarbeiten dann im ersten Quartal 2025 starten können“, sagt Pastor Schulze.
Spendenkonto: KSK Stade, IBAN DE38241511160000130013, Verwendungszweck: 6331-43116 Renovierung Kirche Krautsand