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TIn dieser Wohlfühl-Oase tummelten sich ungewöhnlich viele Talente

Eines der damaligen JSG-Teams: Immo Buhtmann, Christian Viet, Tarek Berlin, Julian Ulbricht, Pascal Peplies, Niklas Golke, Joshua Freude, Lasse Krumbeck, Lennard Fock (hinten von links), Luqman Krugmeier, Timo Haepp, Mark Osnowski, Jan Ole Korn, Martin Sattler und Jannes Wulff (vorne von links).

Eines der damaligen JSG-Teams: Immo Buhtmann, Christian Viet, Tarek Berlin, Julian Ulbricht, Pascal Peplies, Niklas Golke, Joshua Freude, Lasse Krumbeck, Lennard Fock (hinten von links), Luqman Krugmeier, Timo Haepp, Mark Osnowski, Jan Ole Korn, Martin Sattler und Jannes Wulff (vorne von links). Foto: privat

Bei der JSG Apensen/Harsefeld tummelte sich eine sehr besondere Generation. Viele der damaligen Talente spielen heute im bezahlten Fußball.

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Von Jan Bröhan
Montag, 10.02.2025, 17:50 Uhr

Apensen. Der Jahrgang 1999/2000 bei der einstigen Jugendspielgemeinschaft (JSG) Apensen/Harsefeld könnte heute wohl problemlos in der Regionalliga mitmischen. Die SV Drochtersen/Assel profitiert aktuell von Liam Giwah, Martin Sattler und Jelldrik Dallmann.

Auch Lennard Fock, Niklas Golke und Jannes Wulff spielten schon für D/A. Wie Wulff schafften es Christian Viet (aktuell SSV Jahn Regensburg) und Moritz Seiffert (FC Ingolstadt) bis in die dritte und zweite Liga.

Zum besagten Jahrgang zählte auch der heutige Kapitän der zweiten Pauli-Mannschaft in der Regionalliga, Julian Ulbrecht. Der 1998 geborene Lars Bünning (aktuell Dresden) spielte ebenso für die JSG, er lief auch schon für Bremen II und Meppen in der dritten Liga und für Kaiserslautern in der zweiten Liga auf.

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Engagierter Trainer bietet den Jungs einiges

Der Apenser Jörg Fock rutschte über einen Freund und wegen seiner Söhne in die Nachwuchsarbeit der JSG. Der Unternehmer trainierte die Jungs im Alter von 9 bis 14 Jahren. Dann konnte er aus beruflichen Gründen den zeitlichen Aufwand nicht mehr leisten.

Fock und seine Mitstreiter bauten eine leistungsorientierte Mannschaft auf und hoben die Nachwuchsarbeit auf ein neues Niveau. Der FC St. Pauli war Kooperationspartner. So kamen regelmäßig NLZ-Trainer nach Apensen.

Der mit Fock befreundete Klaus Thomforde war häufig da. „Ein unglaublich positiver Mensch“, sagt Fock. Fock holte auch aufstrebende Nachwuchstrainer wie Jean-Pierre Richter, der zuletzt bei Eintracht Norderstedt war.

Fock organisierte vier Jahre lang internationale Turniere. Die Nachwuchsleistungszentren (NLZ) der Bundesligisten kamen nach Harsefeld, dazu Talentschmieden wie Everton oder Rotterdam. „Zwei dieser vier eigenen Turniere konnten wir sogar gewinnen“, sagt Fock.

Die JSG-Verantwortlichen nahmen mit ihren Talenten auch an großen Turnieren in Skandinavien, in Barcelona oder St. Petersburg teil. In Mailand gewann die Dorfmannschaft so ein Turnier gegen zahlreiche namhafte Talentschmieden.

Die JSG-Zeit war für die Talente prägend

Fock sagt, es sei „purer Zufall“ gewesen, dass die JSG so viele Talente hatte. Und dann seien die leistungsstärksten Jungs aus der Region noch dazugekommen, weil sich „etwas Besonderes und sehr Spezielles“ gebildet habe.

Viele der genannten Topspieler hätten ihm gesagt, dass sie ihre schönste Fußballzeit bei der JSG gehabt hätten. „Sie spürten noch keinen Druck und der Spaß ist nie zu kurz gekommen“, erklärt Fock. Viele von ihnen waren befreundet und trafen sich auch so zum Kicken.

Fock ist sich auch sicher, dass die JSG-Zeit gut für die Entwicklung war. Für die heute herausstechenden Jannes Wulff und Christian Viet wäre ein NLZ damals nicht fördernd gewesen. „Sie brauchten ihre Wohlfühl-Oase“, sagt Fock. Viet sei zwar der Beste von allen gewesen, aber auch der Schmächtigste. Wulff hat bewiesen, dass man es auch aus der Landesliga bis in die 2. Bundesliga schaffen kann.

Als Fock sein JSG-Projekt aus beruflichen Gründen nicht fortführen konnte, wollte er, dass sich die JSG dem leistungsorientierten JFV A/O/H anschließt. Der TSV Apensen wollte das nicht. Der TuS Harsefeld ist mittlerweile im Jugendförderverein.

Die damaligen JSG-Talente gingen dann sowieso alle zum JFV oder in ein NLZ. Und spielen heute im bezahlten Fußball.

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