TIst D/A bereit für die 3. Liga? So arbeitet der Club am Aufstieg
Haris Hyseni und D/A werden sich bei Kickers Emden auf viel Arbeit einstellen müssen. Das Hinspiel gewann D/A mit 3:1. Foto: Struwe (Archiv)
D/A ist Tabellenführer. Da liegt es nahe, an der Drittligareife zu arbeiten. Sportlich sieht es gut aus. Aber wie steht es in Sachen Infrastruktur?
Drochtersen. Der sportliche Erfolg macht sich auch auf anderen Ebenen bezahlt. Schon in der vergangenen Saison wollte D/A im Schnitt 1000 Zuschauer pro Spiel haben, und schaffte dies nicht. In der laufenden Saison hat der derzeitige Tabellenführer diese Marke geknackt.
Mit einem Spitzenwert von mehr als 1600 Fans gegen den HSV und einem Zuschauerschnitt von knapp über 1000 ist D/A auch in einem anderen, besonderen Ranking geklettert. Die Kehdinger gehören zu den Top-100-Vereinen deutschlandweit, rangieren derzeit in der Zuschauertabelle auf Platz 98.
Kickers Emden hat mit die lautstärksten Fans der Liga. Foto: Struwe (Archiv)
Bisher waren die Zuschauereinnahmen im Etat eher ein geringer Anteil. In dieser Saison ist dieser „ordentlich“, wie der Vereinsvorsitzende Rigo Gooßen sagt. Würde D/A den Drittliga-Aufstieg schaffen, so Gooßen, erwartet D/A 2500 Zuschauer im Schnitt. Zumal es dann noch mehr Gegner gibt, die viele Gästefans mitbringen.
Dafür braucht es mehr Kapazitäten im Kehdinger Stadion
In drei Bereichen müsste D/A für die Auflagen in der dritten Liga nachbessern: Tribünen, Flutlicht und Rasenheizung. „Wir sind relativ weit“, sagt Gooßen, zumal der Verein ja schon in der vergangenen Saison geplant hat und einen „Probelauf“ hatte.
Für die Tribünenerweiterung - in der dritten Liga müssen Vereine mindestens 5000 Plätze bieten - und die Flutlichtanlage fehlen nur noch die Baugenehmigungen vom Landkreis. D/A habe die Zusage, dass dies schnellstmöglich geschehen soll. Das Flutlicht mit der geforderten Helligkeit könnte D/A sofort installieren.
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Die Tribünen auf der Gegengeraden zur jetzigen Haupttribüne sowie hinter den Toren würden die Drochterser nicht pünktlich zum Sommer 2026 fertig bekommen. Grund: Das Fundament müsste sechs Monate absacken und verfestigen. „Wir müssten Übergangslösungen finden“, so Gooßen, dafür ist D/A im engen Austausch mit dem DFB.
Die Rasenheizung ist der letzte Schritt
Über das Erfüllen der Auflagen macht sich Gooßen keine großen Sorgen, sofern sie das Go für die Bauarbeiten bekommen. „Aber das ist ja alles von der sportlichen Kleinigkeit abhängig“, scherzt Gooßen, wohlwissend, dass der sportliche Erfolg nicht so strukturiert planbar ist wie ein Tribünenbau.
„Deshalb warten wir ab - und die Rasenheizung wäre dann der letzte Schritt“, so Gooßen. Diese könnte im Aufstiegsfall aber rechtzeitig zum Saisonbeginn installiert werden. Die Versorgung käme von dem landwirtschaftlichen Biogas-Anbieter, der auch schon ein benachbartes Neubaugebiet versorgt.
Seit zehn Jahren forciert D/A auch das Merchandising
Als Regionalligist bietet D/A seinen Fans auch vermehrt Fanartikel an. Bei Heimspielen gibt es einen Stand im Stadion, die heimischen Fans kaufen vermehrt im Postladen.
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Am stärksten nachgefragt werden die Klassiker wie Trikots, Schals, Mützen und Wimpel. Das Sortiment ist vielfältig. Es gibt auch gravierte Whiskygläser oder Klingeln fürs Fahrrad. Was die Einnahmen betrifft, sei der Verkauf „ein nettes Zubrot“, so Teammanager Lars Behrmann.
Was den Online-Verkauf betrifft, sei D/A noch nicht soweit. Das müsste vorangetrieben werden. Eine Schwierigkeit: D/A kann nicht so einfach mit externen Anbietern, wie andere Vereine im Kreis, zusammenarbeiten, weil die Marke Puma Ausstatter und Sponsor von D/A ist.
Trainer arbeitet an Lizenzen und warnt vor nächstem Gegner
Oliver Ioannou ist im Endspurt seiner Trainer-B-Lizenz. Bei einem möglichen Drittliga-Aufstieg ist eigentlich die höchste Ausbildungsstufe, der Fußballlehrer - heute Uefa-Pro-Lizenz genannt, eine Auflage. Dafür wiederum muss Ioannou erstmal die A-Lizenz machen.

Oliver Ioannou, hier im Heimspiel gegen Emden, hat seine B-Lizenz bald in der Tasche. Foto: Struwe (Archiv)
Eigentlich müssen Trainer zwischen den Ausbildungen einige Monate pausieren. Ioannou hofft auf eine „schnellstmögliche“ Zusage für die A-Lizenz. Auch weil er im Punktesystem gut dasteht durch seine berufliche Ausbildung, seine bisherige Trainerlaufbahn und seine langjährige Spielerkarriere in der Regionalliga.
Am Freitagabend (19.30 Uhr) muss D/A bei Kickers Emden bestehen. Die rangieren mit einem Zuschauerschnitt von 2300 auf Platz fünf der bisherigen Zuschauertabelle der Regionalliga Nord, einen Platz vor D/A.
In der Liga konnte der Traditionsverein seinen Ansprüchen nicht gerecht werden. Der derzeitige Tabellen-13. hat aber den Abstiegskampf angenommen und ist brandgefährlich. Zuletzt musste Emden gegen Titelkandidat Meppen erst in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich schlucken, schoss Altona mit 5:1 ab und spielte in Lübeck 2:2.
„Emden kommt über die Körperlichkeit, ist bei Standards gefährlich und beherrscht das Umschaltspiel gut“, warnt Ioannou. Mit einem Sieg könnte D/A weiter an seiner Drittligareife feilen.
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