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Landwirtschaft

TJannes Wilkens steht Nordkehdinger Landwirten zur Seite

Jannes Wilkens ist der neue Ringleiter für die Nordkehdinger Landwirte.

Jannes Wilkens ist der neue Ringleiter für die Nordkehdinger Landwirte. Foto: von Allwörden

Nordkehdinger Landwirte haben einen neuen Berater. Jannes Wilkens ist der neue Ringleiter des als Verein organisierten Beratungsringes. Der Agraringenieur steht den Landwirten in allen Fragen der Hofführung zur Seite.

Von Peter von Allwörden Mittwoch, 06.12.2023, 09:50 Uhr

Freiburg. Das Aufgabenfeld eines Ringleiters ist breit gefächert. Die Themen reichen von Herdenmanagement auf Milchbetrieben über Anbauberatung im Ackerbau bis hin zu betriebswirtschaftlichen Fragen und Hilfestellung bei Fördermöglichkeiten und -anträgen.

Mit Jannes Wilkens hat sich der Beratungsring einen ebenso jungen wie gleichzeitig erfahrenen und praxisbezogenen Fachmann geholt. Nach dem Abitur in Warstade hat der 30-Jährige zunächst eine landwirtschaftliche Ausbildung auf einem Milchhof in Kutenholz und im zweiten Jahr bei Raisa im Kartoffel- und Ackerbau absolviert.

Studiert hat der Agraringenieur an der Uni Kiel, wo er einen Bachelor-Abschluss gemacht hat. Danach ist er für sechs Monate auf einen Hof in Neuseeland gegangen. Während des Studiums hat er in Lettland als Erntehelfer gearbeitet.

Als Ringleiter ist er sein eigener Chef

Berufserfahrungen hat der junge Mann, der in Isensee auf einem Hof aufgewachsen ist, im großen Beratungsring Rotenburg/Wümme gesammelt. Wilkens: „Dort war ich einer von sieben Beratern. Jetzt bin ich Ringleiter und quasi mein eigener Chef.“

Der Landwirtssohn, der gemeinsam mit seinen Eltern und seiner Lebenspartnerin den Familienhof in Isensee im Nebenerwerb betreibt, sieht es als großen Vorteil, dass er auf einem Hof aufgewachsen und selbst auch als praktischer Landwirt tätig ist: „Das erleichtert mir den Zugang zu den Bauern, die ich berate.“ Wilkens hält eine Mutterkuhherde auf seinem Hof mit 15 Tieren und einige Pensionspferde. Er bewirtschaftet insgesamt rund 45 Hektar Eigenland als Grünland. Sein Vater hatte noch einen Milchbetrieb.

Momentan ist der Agraringenieur dabei, auf allen Höfen, die Mitglieder im Beratungsring Nordkehdingen e.V. sind, seinen Antrittsbesuch zu machen. Dabei fällt auch die eine oder andere Beratung an. Eng arbeitet er mit seinem Kollegen Jens Hardekopf vom Beratungsring Drochtersen zusammen. Die beiden sitzen in einem Büro und tauschen sich regelmäßig aus. Auch bei Veranstaltungen wie jüngst zum Thema Klauengesundheit kooperieren die beiden.

Ackerbau im Norden, Milchbetriebe in Südkehdingen

Die Hofstrukturen in Süd- und Nordkehdingen sind durchaus unterschiedlich. Im Norden der Region herrscht eher der Ackerbau und die Veredelungswirtschaft wie Geflügel- und Schweinemast vor, während in Südkehdingen mit Krautsand und den weitflächigen Moorgebieten eher die Grünland- und Milchbetriebe dominieren.

Förderprogramme in Vogelschutzgebieten

Wilkens findet die Höfestruktur in Nordkehdingen wegen ihrer Vielfalt sehr interessant und reizvoll: „Die Hofgrößen unserer Mitglieder reichen vom Drei-Hektar-Nebenerwerbshof bis zu 1000 Hektar.“ Auch die Bewirtschaftungsformen auf den Marschböden – so der Berater – seien durch Diversität geprägt. Wichtig seien hier auch Themen wie erneuerbare Energien oder Spezialförderprogramme, die für die weitläufigen Vogelschutzgebiete Nordkehdingens gelten.

Mit den 78 Mitgliedsbetrieben des Beratungsringes Nordkehdingen sind rund 90 Prozent der bewirtschafteten Flächen abgedeckt. Ausgenommen sind etwa die Obstbaubetriebe, die vom Alten Land aus beraten werden. Im Landkreis Stade gibt es insgesamt fünf Beratungsringe, die aber alle miteinander kooperieren.

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