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Freundschaftsarmband

TJeder Knoten zählt: Weltrekordversuch im Landkreis Stade

Merve Dalar aus Harsefeld hat schon mehrere Armbänder geknüpft. Im Hintergrund knüpfen Ayleen Dittmer aus Dollern und Ann-Kathrin Wöhlk aus Grünendeich.

Merve Dalar aus Harsefeld hat schon mehrere Armbänder geknüpft. Im Hintergrund knüpfen Ayleen Dittmer aus Dollern und Ann-Kathrin Wöhlk aus Grünendeich. Foto: Stehr

Sie knüpfen in einer Tour: Dutzende Menschen beteiligen sich an einer Aktion, bei der ein langes Freundschaftsarmband entsteht. Es geht nicht nur um einen Rekord - sondern um viel mehr.

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Von Lena Stehr
Mittwoch, 19.03.2025, 15:50 Uhr

Stade. Meterweise Baumwollgarn in allen möglichen Farben hängt in einem Raum der Ergotherapiepraxis von Alexandra Hölting-Rüffer in Ahlerstedt. Scheren und Klemmbretter liegen bereit. Hier und in ihrer Haupt-Praxis in Stade knüpfen regelmäßig Patientinnen und Patienten sowie andere Handarbeitsfreunde fleißig Freundschaftsarmbänder. Zahlreiche Altenheime, Grundschulen und Kindergärten sowie die Stader Kinderfeuerwehr und die Langzeiteinrichtung für chronisch mehrfach geschädigte suchtkranke Menschen in Bassenfleth beteiligen sich ebenfalls an dem Projekt für einen guten Zweck.

Am 26. April werden alle Bänder zusammengeknotet und gemessen

Das Ziel: Am 26. April sollen alle Beteiligten zusammenkommen und ihre Freundschaftsarmbänder aneinanderknoten. Dann wird gemessen. „Ich hoffe, dass wir auf einen Kilometer Armbandlänge kommen“, sagt Alexandra Hölting-Rüffer. Damit wäre sogar der offizielle Guinness-Weltrekord geknackt. Er wird aktuell von einem Armband mit einer Länge von 852,19 Metern gehalten. Einen inoffiziellen Weltrekord haben allerdings im vergangenen Herbst Taylor-Swift-Fans aus der kanadischen Provinz Saskatchewan aufgestellt. Sie haben ein 1218 Meter langes Taylor-Swift-Freundschaftsarmband geknüpft.

Alexandra Hölting-Rüffer möchte für einen guten Zweck das längste Freundschaftsarmband im Landkreis Stade knüpfen.

Alexandra Hölting-Rüffer möchte für einen guten Zweck das längste Freundschaftsarmband im Landkreis Stade knüpfen. Foto: Stehr

Wichtiger als ein neuer Weltrekord ist Alexandra Hölting-Rüffer, ein positives Zeichen zu setzen. Für Freundschaft, Gemeinschaft und Kreativität, sagt die Ergotherapeutin. An den gemeinsamen Nachmittagen, an denen außerhalb der eigentlichen Therapie Menschen zusammenkommen und gemeinsam Armbänder knüpfen, werde nicht nur Feinmotorik und Konzentration gefördert, sondern auch einer zunehmenden Vereinsamung entgegengewirkt. „Das betrifft junge und alte Menschen gleichermaßen, deswegen machen wir buchstäblich etwas Verbindendes“, sagt Hölting-Rüffer.

Beim Knüpfnachmittag in Alexandra Hölting-Rüffers Ergotherapie-Praxis in Ahlerstedt werden regelmäßig Armbänder geknüpft.

Beim Knüpfnachmittag in Alexandra Hölting-Rüffers Ergotherapie-Praxis in Ahlerstedt werden regelmäßig Armbänder geknüpft. Foto: Stehr

Das findet auch Merve Dalar aus Harsefeld toll. Die Achtjährige ist Patientin von Alexandra Hölting-Rüffer und hat schon vier Armbänder geknüpft. Ungefähr eine Stunde braucht sie pro Band. Sie will bis zur Deadline am 26. April weiter knüpfen, weil es so viel Spaß macht, sagt sie.

Spaß haben auch Ayleen Dittmer aus Dollern und Ann-Kathrin Wöhlk aus Grünendeich. Die beiden 26-Jährigen sind Freundinnen und schwelgen beim Armbänder knüpfen in Erinnerungen. „Früher haben wir unzählige Scoubidou-Bänder geknüpft, das war in unserer Jugend total angesagt“, sagt Ann-Kathrin. Scoubidou - auf Englisch auch Scooby-Doo - bezeichnet aus Kunststoffschnüren geknüpfte Gegenstände.

Armbänder knüpfen für den guten Zweck.

Armbänder knüpfen für den guten Zweck. Foto: Stehr

Wo genau die Armbänder am Ende gemessen werden, steht noch nicht final fest. Sicher ist aber, dass die Bänder am Ende wieder entknotet und zu einem kleinen Preis einzeln verkauft werden sollen. Das Geld soll zu 100 Prozent in Projekte in der Stadt Stade fließen.

„Vielleicht müssen wir uns auch da noch etwas überlegen, da es einige steuerliche Hürden gibt. Wenn ich Geld einnehme, müsste ich es nämlich versteuern“, sagt die Ergotherapeutin. Sie sucht auch noch nach weiteren Sponsoren, die das Projekt finanziell unterstützen möchten.

Weitere Armbandknüpferinnen und -knüpfer werden ebenfalls gesucht. Wer zu Hause Armbänder knüpft, kann diese einfach in den Ergotherapiepraxen von Alexandra Hölting-Rüffer in Stade, Eisenbahnstraße 8, oder Ahlerstedt, Stader Straße 1, abgeben. Nähere Informationen zu den Knüpfnachmittagen in Stade und Ahlerstedt gibt es per Mail an ErgotherapieHoelting@gmx.de oder unter der Telefonnummer 04141/ 543024.

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