TKandidat für den Bundestag: Buxtehuder Grüne wollen Joachim Fuchs

Joachim Fuchs ist Sprecher des Grünen-Kreisverbands Stade. Die Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Buxtehude/Apensen empfiehlt ihn einstimmig als Direktkandidaten zur Bundestagswahl 2025. Foto: Sulzyc
Joachim Fuchs ist 32 Jahre alt, Sprecher des Grünen-Kreisverbands Stade und will in den Bundestag. Mit dem Votum aus Buxtehude hat er gute Chancen, zum Direktkandidaten nominiert zu werden.
Buxtehude. Joachim Fuchs aus Wiegersen bewirbt sich als Direktkandidat der Grünen für die Bundestagswahl 2025 im Wahlkreis Stade I / Rotenburg II. Dabei ist dem 32-Jährigen die Unterstützung des Grünen-Ortsverbandes Buxtehude/Apensen sicher. In einem Votum ohne Gegenstimme sprach sich die Mitgliederversammlung am Donnerstagabend im Kulturforum am Hafen in Buxtehude für Fuchs aus. 20:0 lautete das Ergebnis. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Mit 93 Mitgliedern ist der Ortsverband Buxtehude/Apensen der mitgliederstärkste Ortsverband der Grünen im Landkreis Stade. Und die Zahl der Mitglieder im Landkreis Stade ist größer als die in Rotenburg. Deshalb gelten die Chancen von Joachim Fuchs als sehr aussichtsreich, zum Direktkandidaten der Grünen im Wahlkreis nominiert zu werden.
Grüne nominieren Kandidaten im November
Den Direktkandidaten oder die Direktkandidatin wählen die Grünen voraussichtlich Ende November in einer Aufstellungsversammlung. Der Ort ist noch nicht bekannt.
Seit 2021 gehört Joachim Fuchs dem Vorstand des Grünen-Kreisverbands Stade an - zunächst als Beisitzer, heute bildet er als Sprecher zusammen mit Sandra Deutschbein eine Doppelspitze.
Joachim Fuchs ist Lehrer an der Integrierten Gesamtschule Buxtehude. Er unterrichtet die Fächer Geschichte und Mathematik. Aufgewachsen ist der 32-Jährige in Ludwigsburg in Baden-Württemberg.
In einer Vorstellungsrede zu Beginn der Mitgliederversammlung in Buxtehude nannte Fuchs drei politische Schwerpunkte, die ihm wichtig seien. Erstens: Kritisch sehe er mittlerweile die Ampelkoalition aus Grünen, SPD und FDP im Bund.
Das denkt Fuchs über die Ampelkoalition
Der Grünen-Politiker sei vor drei Jahren optimistisch gewesen, Gemeinsamkeiten mit der FDP zu finden. Mittlerweile empfindet er die Differenzen zu den Freidemokraten als zu groß. Seine Erkenntnis daraus: „Wir müssen von einer Dreierkoalition die Finger lassen.“
Im Gespräch mit dem TAGEBLATT sprach sich Fuchs aber dafür aus, dass die Grünen die Ampelkoalition nicht vorzeitig verlassen sollten. Eine Koalition mit der CDU nach der Bundestagswahl schließe er nicht aus. Die Differenzen mit der von Friedrich Merz geführten CDU seien seiner Meinung nach aber „massiv“.

Der Vorstand des Grünen-Ortsverbandes Buxtehude/Apensen mit dem Direktmandatsbewerber (von links): Amalien Meyer, Joachim Fuchs, Susanne Nübel und Dr. Joachim Buttler am Kulturforum am Hafen in Buxtehude. Foto: Sulzyc
Zweites ihm wichtiges Thema sei die Bewältigung der Klimakrise. Der dazu notwendige Umbau der Gesellschaft bedeute Mehrkosten für „einige Menschen“, sagte Fuchs. Das müsse die Partei ehrlich in der Öffentlichkeit kommunizieren. Sozial abfedernde Maßnahmen seien unerlässlich. „Ich halte es für maximal falsch, das Deutschlandticket teurer zu machen“, sagte Fuchs zu den Mitgliedern.
Drittens: Kinder und Jugendliche fänden in der Gesellschaft zu wenig Beachtung, sagte der Lehrer. Das zu ändern, dafür würde er sich als Bundestagskandidat einsetzen. Fuchs selbst hat einen dreieinhalb Jahre alten Sohn.
Das ist dem Kandidaten im Landkreis wichtig
Auf welchen Politikfeldern er sich als Bundestagsabgeordneter für den Landkreis Stade einsetzen würde, wollte ein Mitglied wissen. Die Moore zu renaturieren und „wieder intakt zu bringen“, antwortete Fuchs darauf. Und er nannte den Ausbau der Ladeinfrastruktur zur Förderung der E-Mobilität.
Ein möglicherweise überraschendes Hobby hat Fuchs: „Bergsteigen und klettern“, sagte er dem TAGEBLATT. Das rührt daher, dass er nach seinem ersten Staatsexamen als Lehrer in der Schweiz tätig war. Ansonsten segelt er gerne auf der Elbe.