TKanzler Merz und sein Wahldrama: So reagiert die Politik im Kreis

Vanessa Zobel (CDU) sitzt für den Bundestagswahlkreis Stade I / Rotenburg II im Bundestag. Foto: Martin Elsen www.nord-luftbilder
Fassungslosigkeit und Entsetzen: So erlebten die Bundestagsabgeordneten für den Landkreis Stade das Wahldrama um den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz.
Landkreis. „Das unverantwortliche Verhalten Einzelner im ersten Wahlgang hat den heutigen Tag zu einem politischen Krimi gemacht“, sagt Vanessa Zobel. Die Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Stade I / Rotenburg II war in Berlin beim Wahldrama um Friedrich Merz dabei. „Dennoch“, sagt sie, „nur das Ergebnis zählt: Wir haben es geschafft. Friedrich Merz ist Bundeskanzler und unser Land hat wieder eine starke Regierung.“
Regierungsbildung
Im zweiten Versuch gewählt: Stolperstart für Kanzler Merz
Zobel: Verantwortungslos und gefährlich
Als sie das negative Ergebnis aus dem ersten Wahlgang gehört habe, sei sie sofort davon ausgegangen, dass ein zweiter Durchgang funktionieren würde. Die stundenlange Debatte, wann der zweite Wahlgang durchgeführt werden könne, sei für sie stressiger gewesen.
Regierungswechsel
Das ist Merz‘ neues Kabinett
„Einzelne Abweichler haben im ersten Wahlgang mit dem Feuer gespielt und die Kanzlerwahl zu einem politischen Krimi gemacht. Das war verantwortungslos und gefährlich für die Stabilität unseres Landes.“
Das war verantwortungslos und gefährlich für die Stabilität unseres Landes
Vanessa Zobel, CDU-Bundestagsabgeordnete
Vanessa Zobel aus Bremervörde hatte den Wahlkreis am 23. Februar direkt gewonnen. Brisanter hätte ihr politischer Einstieg auf Bundesebene nicht sein können. „Jetzt zählt nur noch eines: endlich ins Arbeiten zu kommen“, sagt die gelernte Bankkauffrau. „ Wir gehen überfällige Reformen an, investieren in Innovation und Infrastruktur und entbürokratisieren konsequent. So bringen wir Deutschland wieder voran.“
Regierungsbildung
So läuft der Regierungswechsel ab
SPD-Frau Lange: Verantwortung für das Land
Corinna Lange ist Landtagsabgeordnete in Hannover und Vorsitzende der SPD im Landkreis Stade. „Ich saß gerade im Arbeitskreis Kultus in Hannover, als plötzlich die Meldungen kamen“, sagt sie gegenüber dem TAGEBLATT. Sie sei in ihrer ersten Reaktion fassungslos gewesen. „Gut, dass die Abweichler ihrer Verantwortung für Deutschland im zweiten Wahlgang gerecht geworden sind“, sagt sie. Es brauche jetzt eine stabile und erfolgreiche Bundesregierung.

Die Landtagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende Corinna Lange. Foto: Y. Möller / Corinna Lange
„Ich hätte mir heute vielleicht etwas weniger Spannung gewünscht, aber nun freue ich mich sehr, dass Friedrich Merz im zweiten Wahlgang mit 325 Stimmen zum Bundeskanzler gewählt wurde“, sagt Christoph Frauenpreiß, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Cuxhaven / Stade II.
Frauenpreiß: Merz ist nicht geschwächt
„Und ja, die Erleichterung ist groß, denn die Abweichler – aus welchen Reihen sie auch stammen mögen – haben meines Erachtens unverantwortlich gehandelt“, sagt Frauenpreiß. Doch wer glaube, Friedrich Merz sei nun angeschlagen oder geschwächt, der täusche sich. „Unser neuer Bundeskanzler kennt das politische Geschäft seit Jahrzehnten und lässt sich durch solche Spielchen wie im ersten Wahlgang nicht aus der Ruhe bringen.

Christoph Frauenpreiß (CDU) sitzt für den Wahlkreis Cuxhaven/Stade II im Bundestag. Foto: Schröder
Nicht nur Deutschland braucht eine stabile Regierung, sondern auch Europa wartet auf starke Antworten aus unserem Land. Nun gilt es, nicht zurückzuschauen, wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und packen an, für die Zukunft Deutschlands.“
Regierungsbildung
So läuft der Regierungswechsel ab
Melanie Reinecke: Die Welt wartet nicht
Melanie Reinecke, Vorsitzende der Kreis-CDU, saß gerade mit ihrem Team in der Kreisgeschäftsstelle in Stade, als sie die Nachricht der gescheiterten Kanzlerwahl erreichte. „Ich war entsetzt“, sagt sie. Den zweiten Wahlgang erlebte sie in Hannover während der Sitzung der CDU-Landtagsfraktion.

Die CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Melanie Reinecke. Foto: Wisser
„Alle waren angespannt“, sagt die Landtagsabgeordnete. Angesichts der Lage in der Welt sei es wichtig, dass Deutschland wieder eine handlungsfähige Regierung habe. „Die Welt wartet nicht auf uns“, sagt sie.
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