Zähl Pixel
Umbau

TKarls Erlebnis-Dorf: Supermarkt verwandelt sich in Freizeitpark

So soll es einmal aussehen: Aus dem ehemaligen Famila-Markt in Loxstedt wird ein Freizeitpark.

So soll es einmal aussehen: Aus dem ehemaligen Famila-Markt in Loxstedt wird ein Freizeitpark. Foto: Karls-Erlebnis-Dorf

Aus einem ehemaligen Famila-Markt wird ein neuer Erdbeerhof. Wie Firmenchef Robert Dahl rund 300.000 Besucher jährlich nach Loxstedt locken will.

Von Julia Dührkop Mittwoch, 02.10.2024, 15:33 Uhr

Loxstedt. Wie aus einem Supermarkt ein Freizeitpark wird, ist in Loxstedt im Landkreis Cuxhaven zu erleben. In dem früheren Famila-Markt war zwischendurch ein Autoteile-Verkauf. Nun entsteht dort Karls Erlebnis-Dorf. Was Unternehmer Robert Dahl im Design wirklich wichtig ist.

Karls Erlebnis-Dorf in Loxstedt wird der erste Standort in Niedersachsen sein, aber es wird nicht lange der einzige bleiben. In Bispingen an der A7 wird 2027 direkt der nächste Freizeitpark, der die Erdbeere in den Fokus nimmt, entstehen. Dort gibt es ein Gewerbegebiet, das durch den Snow Dome und Schumachers Kartbahn eine große Anziehungskraft hat.

Das ist für den Unternehmer Dahl eine Premiere

In Loxstedt nimmt Firmenchef Robert Dahl eine besondere Herausforderung an. Das erste Mal wird ein bestehendes Gebäude umgebaut. Bislang wurde neu gebaut. „Ich habe ein Faible für altes Baumaterial“, erklärt der 53-Jährige. Auch wenn er die Gebäudehülle stehen lässt, werde der ehemalige Supermarkt nicht mehr wiederzuerkennen sein. Das rot verklinkerte Hauptgebäude ist durch die Glasgiebel prägnant. Wer genau hinschaut, erkennt den Eingangsbereich wieder.

Die ersten Arbeiten für die geplante Markthalle sind gelaufen.

Die ersten Arbeiten für die geplante Markthalle sind gelaufen. Foto: Kistner

Doch was die Architektur seiner Freizeitparks ausmache, sei die Zweitverwertung von alten Baustoffen. Schon bevor diese Methode durch das Schlagwort Nachhaltigkeit Mode geworden ist, hat Dahl Steine, Ziegel, Bretter von Abriss-Baustellen gerettet und in seinen Erlebnis-Dörfern neu verbaut. „Ich will eine Atmosphäre von entspannter Gemütlichkeit erzeugen“, sagt er.

Jetzt lesen

Sein Rezept für eine entspannte Familienzeit

Der Vater von drei Kindern kann aus eigener Erfahrung berichten, wie stressig es ist, ständig in Sorge zu sein, dass die Kinder etwas kaputt oder dreckig machen, zu laut oder unangepasst sind. „Eltern bekommen schnell Nackenverspannung vom Stress mit Kindern“, sagt er. Deshalb steht für ihn das Wohlbefinden an erster Stelle. Statt auf weiß gestrichene Wände, glatte Böden und Edelstahl setzt der Unternehmer auf rustikale Materialien und viel Farbe.

Dahl baut auf sein eigenes „schlagkräftiges Designteam“. Attraction-Designer sind nicht nur für die individuellen Fahrgeschäfte verantwortlich, sondern auch für den Baustil und die Innenraumgestaltung. „Die Besucher sollen in eine andere Welt eintauchen.“ Ein idyllisches Landleben wie aus dem Bilderbuch darzustellen, das ist sein Ziel.

Vermeintlich Unperfektes im Design

Die Liebe zum Detail geht weit. Er kennt es aus seiner eigenen Kindheit, wie sein Vater das Pflaster auf dem Hof asphaltiert und die Katze mit den Tatzen Spuren hinterlässt oder das Kind mit Gummistiefeln auf der frischen Oberfläche Abdrücke produziert. Dieses vermeintlich Unperfekte, das einen Bauernhof ausmacht, nimmt Dahl im Design auf.

Auf dem vier Hektar großen Grundstück in Loxstedt investiert Dahl rund 20 Millionen Euro. Das 3800 Quadratmeter große, frühere Supermarkt-Gebäude wird das Zuhause des Manufakturen-Marktes. Dort werden ab Mai 2025 Erdbeeren zu Marmelade verkocht, Bonbons hergestellt und Kekse gebacken.

Die Gastronomie ist sehr beliebt, bestätigt Bürgermeister Detlef Wellbrock (parteilos). Längst geht es in Karls Erlebnis-Dorf nicht mehr nur um die Erdbeere, sondern im Herbst um Kürbisse und zum Advent darf ein Weihnachtsmarkt mit allem, was dazugehört, nicht fehlen.

Freizeitpark soll 300.000 Besucher nach Loxstedt locken

So richtet sich das Freizeitangebot mit kulinarischen Leckereien nicht nur an Touristen, sondern auch an Einheimische, weiß der Bürgermeister. Deshalb bereite ihm der Standort in der Lüneburger Heide keine Sorgen. Rund 300.000 Besucher im Jahr werden in Loxstedt erwartet. Dahl geht von einem Einzugsgebiet aus, das etwa eine Stunde Fahrtzeit einbezieht. Bremen, Oldenburg, die touristisch geprägten Küstenorte gäben genügend potenzielle Besucher her.

Weitere Artikel