TKaufland streicht Stadern Parkplätze: Was das für Anwohner bedeutet
Jeannette Lipiecki: Ihr Anwohnerparkausweis gilt auf dem Oberdeck des Kaufland-Parkhauses nicht mehr. Foto: Alexandra Bisping
Viele Anwohner der Stader Altstadt parken im Kaufland-Parkhaus an der Freiburger Straße. Dank des Anwohnerparkausweises kein Problem - bisher. Eine Neuerung sorgt für Ärger.
Stade. Auch ein Anwohnerparkausweis hilft bisweilen wenig, wenn es darum geht, einen Platz für das eigene Auto zu finden. Die Erfahrung macht gerade Jeannette Lipiecki. Sie wohnt auf dem Spiegelberg in Stade. Seit 2016 hatte sie für das Parkhaus bei Kaufland einen Anwohnerparkausweis. Ihr Fahrzeug stellte sie immer auf dem Oberdeck ab.
Mitte Dezember wollte die Staderin ihren Parkausweis erneuern lassen, denn er war abgelaufen. Doch die Hansestadt hatte zum Jahreswechsel hin einiges geändert. „Es hieß, es gebe im Kaufland-Parkhaus nur noch ein Kontingent von 90 Plätzen“, sagt Jeannette Lipiecki.
Das sei inzwischen erschöpft. Eine Warteliste für den Fall, dass ein Platz frei werden würde, gebe es nicht. Die Staderin ist sich sicher: Dort wurden bisher mehr als 90 Fahrzeuge geparkt.
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Anwohnerparkausweis gilt für die Stader Innenstadt
Wegen des Parkplatzmangels hatte die Stadt das Bewohnerparken eingeführt. Wie die Plätze im Kaufland-Parkhaus verteilt wurden, kann die Staderin nicht nachvollziehen. Beispielsweise habe jemand, der erst vor wenigen Jahren nach Stade gezogen sei, dort einen Platz bekommen. Zwar gelte der Anwohnerparkausweis für die Innenstadt. Das helfe ihr allerdings wenig weiter, sagt Jeannette Lipiecki.
Einen Anwohnerparkausweis hat sie also, darf damit aber nicht mehr im begehrten Kaufland-Parkhaus parken. „Jetzt suche ich fast jeden Morgen mein Auto“, sagt sie. Es sei schwierig, einen anderen Parkplatz für überschaubare Kosten zu finden, den man dauerhaft nutzen könne, sagt sie.
Kaufland will nur noch 90 Plätze bereitstellen
„Dass 90 Anwohnerparkausweise für das Parkhaus ausgestellt werden dürfen, geht auf einen städtebaulichen Vertrag von 1997 zurück“, sagt Pressesprecher Stephan Voigt auf TAGEBLATT-Nachfrage. Damals wurde das Parkhaus gebaut. Tatsächlich habe die Stadt in der Vergangenheit für den Bereich auch mehr Parkausweise ausgestellt, „was geduldet wurde“, so Voigt. Das ändert sich jetzt.
„Kaufland teilte uns mit, dass wir uns künftig wieder an die Obergrenze von 90 Parkausweisen halten sollen“, so Voigt. Darum könnten eben jene Personen, deren Anwohnerparkausweis für das Parkhaus ausläuft oder abgelaufen ist, solange keinen neuen beantragen, bis dort wieder Kapazitäten frei seien. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt insgesamt 692 Anwohnerparkausweise für die City ausgestellt.
Stadt will eine Lösung für das Parken im Parkhaus finden
Voigt betont, dass die Stadt den betreffenden Personen stattdessen Anwohnerparkausweise für das gesamte Innenstadtgebiet anbiete. Ausgenommen sind Parkhäuser, Tiefgaragen, die Parkplätze Hospitalstraße sowie am Stadeum.
Anwohnerparkausweise für die 90 Stellplätze vergibt die Stadt - sofern es Kapazitäten gibt - an Personen, die mindestens 18 Jahre alt sind und in den umliegenden Straßen im Bereich Fischmarkt/Kaufland wohnen. Für die zukünftige Vergabe der Stellplätze im Kaufland-Parkhaus will sie jetzt eine Lösung finden.