TKein Zug erreicht Cuxhaven: Warum die Touristiker trotzdem gelassen bleiben

Auf den Bahnsteigen am Cuxhavener Bahnhof werden Fahrgäste auf elektronischem Wege auf die Ursachen der bis zum Wochenbeginn andauernden Beeinträchtigungen hingewiesen. Foto: Koppe
Cuxhaven ist aktuell vom Bahnverkehr abgeschnitten. Momentan enden und starten keine Züge am Bahnhof der Nordseestadt. Touristiker blicken auf die Zwangspause gelassen. Allerdings wird derweil ein weitaus gravierenderer Aspekt ausgemacht.
Cuxhaven. In Dorum beziehungsweise in Cadenberge in den Bus umzusteigen, bleibt Bahnreisenden im Cuxland in diesen Tagen nicht erspart: Wegen Arbeiten am Gleiskörper, die nicht allein auf der Start Unterelbe-, sondern auch auf der EVB-Linie stattfinden, erreicht derzeit kein Zug den Cuxhavener Bahnhof. Die Bahnsteige liegen verwaist, Fahrgastanzeigen weisen auf weiterführende Informationen im Internet.
Die meisten kommen ohnehin mit dem Auto
Urlaubs- oder Tagesgäste werden sich vom zum Erliegen gekommenen Bahnverkehr nicht von einem Trip an die Elbmündung abhalten lassen. Zwar gibt es vor Ort keine belastbaren Erhebungen, aus denen sich ableiten ließe, wie sich das Reiseverhalten aufgrund solcher Situationen verändert. Katharina Ziersch ist sich trotzdem sehr sicher: „Die Leute kommen entweder mit dem Auto oder trotz Schienenersatzverkehr“, sagte die Sprecherin der städtischen Tourismustochter Nordseeheilbad GmbH gegenüber unserer Redaktion.
Wenn sie nicht schon im Vorfeld ihre Anreise umplanen, würden Betroffene die Dinge wahrscheinlich auf sich zukommen lassen, mutmaßte Ziersch, für die es einen weitaus gravierenderen Aspekt gibt, der viele potenzielle Bahnfahrer in Richtung Cuxhaven von der Schiene auf die Straße umsteigen lässt. „Das ist die Tatsache, dass man durchgängig höchstens bis Hamburg-Harburg kommt“, so die Sprecherin in Anspielung auf die Fernverkehrsanbindung der Unterelberegion. Fernreisende müssten in Harburg nicht nur den Zug wechseln, sondern teils auch längere Zwangspausen in Kauf nehmen - Faktoren, die sich negativ auf die Gesamtreisezeit auswirken.
Kunden erwarten eine gewisse Verlässlichkeit
Stadtsprecher Marcel Kolbenstetter bezeichnete die derzeitigen Zugausfälle als unbefriedigend. „Wir hoffen natürlich, dass diese Probleme wie angekündigt zu Wochenbeginn gelöst werden“, so Kolbenstetter, der dabei in erster Linie die Berufspendler (und -pendlerinnen) im Blick hat. Er wies unter anderem auf das Deutschland-Ticket hin, das sich bekanntermaßen großer Beliebtheit erfreue. „Was die Verbindungen angeht, muss aus Kundensicht dann aber auch eine gewisse Verlässlichkeit vorliegen.“
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Grund für die Abschnittssperrungen sind Bauarbeiten am Gleiskörper, die von der Deutschen Bahn (dem Netzbetreiber) durchgeführt werden. Konkret geht es um den Austausch von Schienen und Weichen: eine Instandhaltungsmaßnahme, heiß es seitens der EVB, die die Strecke in Richtung Bremerhaven bespielt.