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Stader Kirchen

TKirchenaustritte haben Folgen für die Stader Gemeinden

Rücken enger zusammen (von rechts): Claudia Brandy, Wilfried Behr, Tobias Grotefend, Jonas Milde und Peter Vollmers von den fünf Stader Kirchengemeinden.

Rücken enger zusammen (von rechts): Claudia Brandy, Wilfried Behr, Tobias Grotefend, Jonas Milde und Peter Vollmers von den fünf Stader Kirchengemeinden. Foto: Strüning

Der Mitgliederschwund der Kirche hält an - auch in Stade. Stellen ausscheidender Pastoren werden nicht neu besetzt. Fünf Gemeinden in der Stadt rücken enger zusammen.

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Von Lars Strüning
Dienstag, 04.06.2024, 08:50 Uhr

Stade. Gut 18.000 Gemeindemitglieder zählen St. Cosmae und St. Wilhadi in der Kernstadt, Johannis im Süden, St. Nicolai in Bützfleth sowie Markus in Hahle, Wiepenkathen und Haddorf. „Jedes Mal, wenn aktuelle Zahlen kommen, sind es weniger“, stellt Wilhadi-Pastorin Claudia Brandy nüchtern fest.

Stade: Bald nur noch sechs statt acht Pastoren

Das hat zur Folge, dass nicht alle Stellen der zeitnah ausscheidenden Pastoren wieder besetzt werden. Der Stamm schmilzt von acht auf sechs Pfarrstellen. In absehbarer Zeit werden Brandy, Götz Brakel (beide Wilhadi) und Volker Dieterich-Domröse (Markus) in Rente gehen.

Ohnehin werde es immer schwieriger, freie Plätze neu zu besetzen. Auch bei Kirchen fehlt der Nachwuchs. So ist die Stelle, die Bützfleths Pastorin Heike Kehlenbeck im März 2023 verließ, als sie als Krankenhausseelsorgerin ins Elbe Klinikum Stade wechselte, noch nicht wieder besetzt.

Kooperation heißt das Zauberwort. Die Kirchen wollen ihre Angebote stärker bündeln, sich besser absprechen, gemeinsame Sache machen - allen voran die beiden Innenstadtkirchen Wilhadi und Cosmae.

Cosmae und Wilhadi legen Konfirmanden zusammen

So findet der Gottesdienst in der City schon seit längerem immer abwechselnd sonntags um 11 Uhr statt. „Das hat sich bewährt“, sagen Claudia Brandy und Tobias Grotefend. Gemeinsam gestaltet wird ab sofort auch der Konfirmandenunterricht, sowohl für die Vorkonfirmanden ab der 4. Schulklasse als auch für die Hauptkonfirmanden in Jahrgang acht, wie Wilhadi-Vikar Jonas Milde ergänzt.

In Zukunft könnte es in Stade auch nur noch eine Kirchenzeitung aller Gemeinden geben. Noch gehen Johannis und Markus eigene Wege, während die drei anderen als verbundenes Stadtpfarramt bereits gemeinsam agieren.

Im Zeichen der Kooperation steht auch der Gottesdienst zum Altstadtfest, im Freibad Bützfleth oder eine öffentliche Taufe am 26. August an der Elbe, am Strand von Abbenfleth. Ganz bewusst verlässt die Kirche dabei die dicken Mauern der Gotteshäuser und zeigt sich in der Öffentlichkeit.

Gemeinden sammeln wieder freiwilliges Kirchgeld

Jedes Jahr starten die Gemeinden in der Stadt gleichzeitig ihr Spendenprogramm, was unter dem Titel „freiwilliges Kirchgeld“ läuft. Bislang wurden die Gemeindeglieder per Post aufgefordert, jetzt erhalten sie die Informationen in den Kirchenzeitungen. Aktuell wird zu Spendenzweck A aufgerufen. Dieses Geld bleibt direkt bei den Gemeinden. Im Herbst folgt der Spendenzweck B für ein übergreifendes Projekt.

In Cosmae mit ihren 3600 Mitgliedern sollen vom Spendengeld Sitzbank-Heizungen angeschafft werden, um die alte Gasheizung zu entlasten.

In Wilhadi mit ihren 4000 Mitgliedern wird Geld gesammelt für die Außenanlagen der Kirche, vor allem fürs Aufstellen von Bänken als Sitzgelegenheit. Ein Teil fließt in die Agathenburger Kapelle in neue Deckenleuchten.

Für Nicolai in Bützfleth mit ihren 1600 Mitgliedern wird in den Umweltschutz und in die Energieeffizienz von Kirche und Gemeindehaus investiert. Zum Beispiel soll LED-Beleuchtung installiert werden.

Markus in Hahle, Wiepenkathen und Haddorf mit ihren 3900 Mitgliedern denkt laut Vorstandsvorsitzendem Peter Vollmers an die Innengestaltung der Kirche und hier speziell an neue Paramente. Die sehen aus wie Tischdecken und schmücken, für Kirchenbesucher gut sichtbar, den Altar jeweils in den Farben des Kirchenjahres.

Johannis im Süden ist Stades größte Gemeinde

Johannis mit ihren 5000 Mitgliedern, sie ist zahlenmäßig die größte Gemeinde in der Stadt, hat das Freiwillige Soziale Jahr im Fokus, das sie zusammen mit der Grundschule Hagen anbietet. Kirchen-, Posaunen- und Kinderchor sollen ebenfalls vom freiwilligen Kirchgeld profitieren.

Das gilt auch für die Schulpartnerschaft der IGS Stade mit der Misteli High School in Bulawayo/Simbabwe und den Gemeindebrief, der (noch) in einer Stückzahl von 7000 Exemplaren gedruckt wird.

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