Kirchenvorstandswahl: Ergebnis für Sprengel Stade ausgezählt

Kandidierte als eine der Jüngsten für den Kirchenvorstand in Hollern-Twielenfleth: Mareike Freudenthal (28). Foto: Buchmann
Die neuen Kirchenvorstände in den evangelischen Kirchen in Niedersachsen sind gewählt. Im Sprengel Stade sind es 998 Männer und Frauen in Amt und Würden. Die Wahlbeteiligung stieg deutlich.
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Landkreis. Bis zum 10. März konnten die Kirchenmitglieder in der Landeskirche Hannovers die Kirchenvorstände in den über 1.200 Kirchengemeinden neu wählen. Erstmals war auch eine Online-Wahl und Briefwahl möglich. Diese Neuerungen haben zu einer deutlichen Steigerung der Wahlbeteiligung geführt, auch im Sprengel Stade. Hier haben insgesamt gut 88.000 Menschen in den 200 Gemeinden zwischen Elbe und Weser gewählt und damit 24,56 Prozent der Wahlberechtigten ab 14 Jahren.
„Mich freut es sehr, dass wir in unserer Region die Wahlbeteiligung gegenüber der letzten Wahl 2018 um 10 Prozentpunkte steigern konnten“, sagt Hans Christian Brandy, Regionalbischof für den Elbe-Weser-Raum, den Sprengel Stade. „Dies bestärkt alle Ehrenamtlichen, die in die neuen Leitungsgremien unserer Gemeinden gewählt worden sind. Ich danke den Frauen und Männern herzlich, die diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen und mit ihrem Engagement, ihrer Kompetenz und ihrem Glauben das Gesicht der Kirche für die nächsten sechs Jahre entscheidend mitprägen werden.“
1.500 Kandidaten im Sprengel Stade
Im Sprengel Stade hatten sich etwa 1.500 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl gestellt, bei einem Frauenanteil von 58%. Gewählt wurden insgesamt 998 Frauen und Männer, unter ihnen auch 36 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren.
Für die hannoversche Landeskirche ergeben sich folgende Zahlen: Insgesamt haben 499.792 Kirchenglieder ab 14 Jahren ihre Stimme abgegeben. Dieses entspricht einer Wahlbeteiligung von 25,37 Prozent (+10 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2018). Knapp 65 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben per Brief gewählt, 30 Prozent nutzten die Online-Wahl und 5 Prozent haben am Wahltag im Wahllokal ihre Stimme abgegeben.
Erstmals konnten Unter-18-Jährige kandidieren
Landesbischof Ralf Meister sagt: „Allen neu und wiedergewählten Mitgliedern der Kirchenvorstände gratuliere ich von Herzen und bin allen, die sich zur Wahl gestellt haben, sehr dankbar. Sie alle haben durch ihre Kandidatur ein wichtiges Zeichen gesetzt. Denn demokratische Kirchenvorstandswahlen sind ein evangelisches Markenzeichen. Die Kirche gehört zu den größten Verteidigerinnen der Demokratie. Sie hat zwar die meiste Zeit in nicht-demokratischen Staatsformen verbracht, aber gerade deshalb ist die Demokratie für sie heute ein hohes Gut. Wenn so viele Menschen zwischen 16 und 88 Jahren sich zur Wahl stellen und ihre vielfältigen Begabungen und Sichtweisen in die Leitung unserer Kirche einbringen wollen, dann unterstreichen sie damit, dass Glaube und Demokratie zusammengehören.“
Hollern-Twielenfleth
T Schlupfloch gefunden: Darum darf die Jüngste im Kirchenvorstand wieder kandidieren
Erstmals konnten auch Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren für den Kirchenvorstand kandidieren. 58 von ihnen werden künftig in den Leitungsgremien der hannoverschen Landeskirche mitarbeiten. Das Durchschnittsalter der neuen Kirchenvorstände liegt bei 53 Jahren. 2.431 Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher arbeiten in den kommenden Jahren erstmals in den Kirchenvorständen mit (37 Prozent).
- Die vollständigen Ergebnisse sollen in diesen Tagen hier veröffentlicht werden.
„Bei diesen Wahlen haben wir mit der Online-Wahl und der allgemeinen Briefwahl sowie der Vereinfachung des Wahlrechts grundlegende Veränderungen gewagt. Die erhebliche Steigerung der Wahlbeteiligung und die positiven Rückmeldungen aus den Kirchengemeinden zeigen: Es ist gelungen. Mein Dank gilt deshalb auch allen Wahlvorständen und Wahlhelfenden in unseren Kirchengemeinden, die diese Wahl durch ihren großen Einsatz in der Durchführung ermöglicht haben“, sagt Landesbischof Meister.
Die höchste Wahlbeteiligung hat der Sprengel Hildesheim-Göttingen mit 28,38 Prozent erreicht. Dahinter folgen Lüneburg (26,24 Prozent), Hannover (25,09 Prozent), Stade (24,56 Prozent), Osnabrück (23,94 Prozent) und Ostfriesland-Ems (22,35 Prozent).