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TKita-Not: Verwaltung reagiert auf Gerüchteküche in Wischhafen

An der Ortsdurchfahrt in Wischhafen nimmt das neue Kita-Gebäude allmählich Formen an.

An der Ortsdurchfahrt in Wischhafen nimmt das neue Kita-Gebäude allmählich Formen an. Foto: Susanne Helfferich

In der Gemeinde fehlen Kindergartenplätze. Damit ist bald Schluss. An der Stader Straße baut ein Investor ein Gebäude, das für neue Zwecke leicht umgebaut werden kann. Eine deutliche Aussage kommt von der Verwaltung.

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Von Susanne Helfferich
Samstag, 02.11.2024, 12:45 Uhr

Wischhafen. Im Mai kommenden Jahres soll die neue Kita fertig sein. Das berichtete Frank Griemsmann von der Samtgemeinde Nordkehdingen vergangene Woche im Sozialausschuss der Gemeinde Wischhafen. Jetzt will er mit der Personalsuche per Ausschreibung beginnen. Geplant ist die Kindertagesstätte für maximal 50 Kinder. Er geht von fünf bis sechs Fachkräften plus Hauswirtschaftskraft und Reinigungskraft aus. Am liebsten hätte er pro Kita-Gruppe drei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, davon eine/r als Kita-Leitung. Das sei zwar kostspielig, aber im Sinne der Kinder, so der stellvertretende Verwaltungsleiter.

Ihm ist bewusst, dass die Personalsuche nicht einfach wird, setzt aber auf den Reiz, eine neue Kita konzeptionell gestalten zu können. Was er deutlich ausschließt, ist, dass die Verwaltung Kräfte aus dem Bildungshaus abzieht. „Das ist ein Gerücht. Wir werden nichts kaputt machen, was gut funktioniert“, versichert Griemsmann.

Höheren Betreuungsbedarf für die nächsten 20 Jahre

Gut 20 Kinder stehen in Wischhafen auf der Warteliste für einen Kindergartenplatz. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen steigt weiterhin. Zum einen werden jetzt die Kinder der Babyboomer Eltern. Außerdem arbeiten immer häufiger beide Elternteile und die angemeldeten Kinder werden immer jünger. Das ist politisch gewollt. Verlässliche Kinderbetreuung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Doch die Kita im Bildungshaus Wischhafen hat ihre Kapazitätsgrenze längst erreicht. Nur übergangsweise hatte das Land eine sechste Gruppe genehmigt, um den Ansturm abzufedern. Das beim Landkreis angesiedelte Amt für Sozialplanung geht davon aus, dass der Bedarf in den nächsten 20 Jahren anhält; aber nur so lange. Danach soll er zurückgehen. Lange überlegte die Verwaltung deshalb, wie sie die Nachfrage an Betreuungsplätzen erfüllen kann, ohne selbst bauen zu müssen. Eine geeignete Immobilie zur Miete war in Wischhafen nicht zu finden.

Leichtbauweise erleichtert Umbau für andere Nutzung

Schließlich suchte die Gemeinde einen Bauherrn, der ein Gebäude baut und an die Gemeinde vermietet. Als einziger Bewerber meldete sich der ortsansässige Bauunternehmer Ulf Bernhardt auf die Ausschreibung. Seit Juni baut er an der Ortsdurchfahrt auf einem Teil der ehemaligen Tischlerei Hinsch das Gebäude, das für die nächsten 20 Jahre Kinder vom Krippenalter womöglich bis zum Schulkind aufnehmen soll.

Durch Leichtbauweise im Innern sei der Bau für die Zukunft ohne große Eingriffe veränderbar, berichtete Griemsmann, der dem Ausschuss auch die Pläne für die Kita mit Grundriss präsentierte. Allein Hauswirtschaftsraum und der Raum für Haustechnik seien massiv gebaut, so Bürgermeister Bernd Tietje. Entstehen werden zwei Gruppenräume mit je 58 Quadratmetern im hinteren Bereich zum Deich hin, je ein Ruheraum und ein Differenzierungsraum mit etwa 21 Quadratmetern zur Straße, Leitungszimmer, Besprechungsraum, Küche und Sanitäranlagen, auch barrierefrei.

Außerdem stehen knapp 700 Quadratmeter als Außenfläche bereit. Diese Woche sollen die Zimmererarbeiten beginnen, so Tietje, und Richtfest könne womöglich noch vor Weihnachten gefeiert werden. Redebedarf gab es für die Ausschussmitglieder beim Thema Verkehrssicherheit und die Gestaltung der Zu- und Ausfahrt.

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