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Apocalypse & Filterkaffee

T„Königreich Deutschland“: Nordenhamer Betrieb in bekanntem Podcast Thema

Mit einem Betonklotz verbarrikadiert: Mitte vergangener Woche hat die Stadt Nordenham dem Treiben im „Königreich Deutschland“ einen tonnenschweren Riegel vorgeschoben.

Mit einem Betonklotz verbarrikadiert: Mitte vergangener Woche hat die Stadt Nordenham dem Treiben im „Königreich Deutschland“ einen tonnenschweren Riegel vorgeschoben. Foto: Stadt Nordenham

„Apokalypse & Filterkaffee“ serviert regelmäßig die „frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages“. In der Folge von Donnerstag, die den Titel „Wichsfigurenkabinett“ trägt, geht es um Scholz, Merz, Trump - und um Thomas Tillis.

Von Detlef Glückselig Freitag, 15.11.2024, 18:30 Uhr

Nordenham. Mit einem Betonklotz hat die Stadt Nordenham am Mittwoch vergangener Woche im Gewerbegebiet Am Sieltief in Atens das „Königreich Deutschland“ versperrt. So hat sie dem Treiben des Unternehmers Thomas Tillis einen tonnenschweren Riegel vorgeschoben. Inzwischen zieht diese Geschichte bundesweit Kreise. Am Donnerstag war sie ein Thema in der jüngsten Folge des bekannten Podcasts „Apokalypse & Filtercafé“.

Thomas Tillis hatte Mitte vergangenen Jahres seinen Betrieb, in dem er bis dahin ganz regulär mit Brennholz und Schüttgut gehandelt hatte, abgemeldet und an dessen Stelle TiNo ins Leben gerufen: ein „Zweck-Betrieb“, der sich nicht in der Bundesrepublik, sondern in dem Fantasiestaat „Königreich Deutschland“ befindet.

Plötzlich steht das TiNo-Tor wieder sperrangelweit offen

Gut ein Jahr lang agierte Thomas Tillis mit seinem nicht angemeldeten Betrieb im „Königreich“. Dann reagierte die Stadt, schloss und versiegelte TiNo. Es dauerte nicht lange, da waren die Siegel gebrochen. Die Stadt klebte neue Siegel auf und pfändete das Inventar. Doch kurze Zeit später stand das bis dahin verschlossene Zufahrtstor zum „Königreich“ plötzlich wieder sperrangelweit offen.

Weil die Stadt nicht ausschließen konnte, dass Thomas Tillis gemäß einer Ankündigung, die er gegenüber der Kreiszeitung ausgesprochen hatte, mit seinem Betrieb ungerührt weitermachen würde, griff sie zu drastischeren Maßnahmen: Seit Mitte vergangener Woche blockiert der Betonklotz die Zufahrt zum „Königreich“. Die Stadt hat ein neues Schloss am Zufahrtstor angebracht, außerdem ein Schild, das darüber informiert, dass der Betrieb „behördlich geschlossen“, der Zutritt verboten sei. Zudem hat die Stadt sämtliche Waren beschlagnahmt, die nun städtisches Eigentum sind.

Die „Person Thomas Tillis“ gibt es nicht mehr

Mittlerweile hat die „Bild“-Zeitung das Thema aufgegriffen. In einem diese Woche erschienenen Artikel bezeichnet sie Thomas Tillis durchgehend als „Reichsbürger“, zitiert den Unternehmer zudem mit der Aussage, dass es „die Person Thomas Tillis“ nicht mehr gebe. „Ich bin jetzt ein Mensch - Thomas, wenn Sie so wollen“, heißt es in dem Artikel. Briefe und amtliche Schreibe lasse er ungeöffnet zurückgehen, da sie ja nicht an ihn adressiert seien, heißt es in dem Bericht weiter.

„Apokalypse & Filtercafé“ ist einer der bekanntesten Podcasts Deutschlands. Vor allem Micky Beisenherz, aber auch andere Podcaster - in der Folge von Donnerstag sind es die Journalisten Markus Feldkirchen und Sophia Meyer - servieren in „Apokalypse & Filtercafé“ die „frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages“. In diese Schlagzeilen hat es nun auch Thomas Tillis geschafft. Der Beitrag stützt sich im Wesentlichen auf den „Bild“-Bericht. Anhören kann man den Podcast unter anderem auf der Webseite von „Apokalypse & Filterkaffee“.

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