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TFreizeithaus: Buxtehudes Verwaltung ist krachend gescheitert

Freizeithaus: Buxtehudes Verwaltung ist krachend gescheitert

Bei der Causa Freizeithaus gibt die Stadt ein schlechtes Bild ab. Der Buxtehuder Institution droht das Aus. Und es stellen sich zwei Fragen.

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Von Karsten Wisser
Donnerstag, 21.08.2025, 18:40 Uhr

Buxtehude. Seit 1983 ist das Freizeithaus in Buxtehude ein Ort für die Jugend und für die junge Musikszene - nun steht es quasi vor dem Aus. Was sich in Buxtehude abspielt, ist ein Stück aus dem bürokratischen Tollhaus.

Es reichen ein paar Einwohnerbeschwerden, um mindestens die langjährig etablierten Musikformate zu zerstören und die Wochenendnutzung des Freizeithauses unmöglich zu machen.

Der Streit erinnert fatal an die Auseinandersetzung um das Jahnstadion. Auch dort reichte die Klageandrohung einer Person mit Unterstützung einiger Mitläufer, um den Sport und die Nutzungsmöglichkeiten einzuschränken.

Damit ist die Nachwuchs-Musikszene in Buxtehude tot

Bei der gesamten Thematik stellen sich zwei Fragen. Erstens: Wo ist noch Platz für Jugendliche und für Musik in Buxtehude? Zweitens: Wie sicher sind andere kulturelle und sportliche Einrichtungen in der Stadt?

Mit dem Rückenwind der letzten Entscheidungen aus dem Stadthaus schwebt über allen die Gefahr, dass Anwohnerbeschwerden deren Existenz bedrohen.

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Die erste Frage lässt sich schnell beantworten: Bleibt die Anordnung der Verwaltung mit dem Veranstaltungsende um 21.30 Uhr bestehen, ist die Nachwuchs-Musikszene tot, und der Besuch des Freizeithauses hat etwas von Kindergeburtstag. Das ist für Jugendliche in Buxtehude ein, gelinde gesagt, ganz schlechtes Angebot.

Sich nur wegzuducken, ist keine dauerhafte Lösung

Die zweite Frage muss die Verwaltung beantworten. Den Kopf einzuziehen und zu hoffen, dass sich niemand beschwert, ist krachend gescheitert. Beim Jahnstadion und dem Freizeithaus hat es nicht funktioniert. Politik und Verwaltung müssen sehr ernsthaft überlegen, ob sie nicht den Weg durch die juristischen Instanzen gehen.

Klar ist, für Jugend-Einrichtungen in Wohngebieten gibt es im Baurecht keinen Paragrafen, der die Nutzung absichert. Damit steht Buxtehude nicht alleine. In anderen Orten in Niedersachsen gibt es diese Probleme auch.

Rechtssicher kann das nur das Land Niedersachsen und der Landtag als Gesetzgeber lösen. Eine entsprechende Initiative wäre aus sehr aktuellem Anlass eine Aufgabe für die Buxtehuder Landtagsabgeordnete Birgit Butter.

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