TKopflose Hühner an A26 zwischen Dollern und Guderhandviertel entsorgt

Blick in den Sack mit den Hühnerkadavern. Foto: Kimmel
Grausiger Fund in der Feldmark: Ein Spaziergänger hat am Sonntag im Alten Land einen Müllsack mit geköpften Hühnern entdeckt. Das ist der Stand.
Altes Land/Dollern. Der Spaziergänger hatte nach der grausigen Entdeckung den Dollerner Jäger Ralf Kimmel informiert. Dieser schaltete die Polizei ein. Die Beamten übergaben den Fund an das Amt für Veterinärwesen beim Landkreis Stade, so Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Die kopflosen, blutverschmierten Hühnerkadaver lagen an dem Wirtschaftsweg nahe dem Park-and-Ride-Platz östlich der A-26-Anschlussstelle Dollern in der Gemeinde Guderhandviertel.
„Mir ist es wichtig, dass die Tiere untersucht und fachgerecht entsorgt werden“, sagt Kimmel und verweist auf die Vogelgrippe. Es müsse ausgeschlossen werden, dass Wildtiere mit Kadavern in Kontakt kommen.
Rund einen Monat galt in Nordkehdingen eine Zehn-Kilometer-Sperrzone um einen Betrieb, in dem die Geflügelpest nachgewiesen worden war. Diese wurde jetzt aufgehoben. Dennoch rät das Veterinäramt - mit Blick auf die Seuchenlage - allen Geflügelhaltern, ihr Geflügel aufzustallen.
In der Wildvogelpopulation sei das Geflügelpestvirus sehr verbreitet. Das betreffe vor allem Gänse und Enten. Aufgrund des hohen Übertragungsrisikos von Wildvögeln auf Nutz- und Hausgeflügel und umgekehrt „ist Vorsicht geboten“, sagt der Jäger.
Angeleihnt an Kadaver
Grausame Tierquälerei: PETA setzt nach Hühner-Fund Belohnung aus
Kadaver werden im Laves-Labor untersucht
„Die Kadaver wurden zur Untersuchung an das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit übersandt“, sagte Kreissprecher Daniel Beneke dem TAGEBLATT am Montag auf Anfrage. Grundsätzlich sei eine Schlachtung auf diese Weise nicht unüblich. Aber: Wenn Hühner geschlachtet werden, dann müssen sie auch verzehrt werden. Wer Tiere ohne Grund töte, begehe eine Straftat. Beneke verweist auf Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes. Tätern droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Hinweise an die Polizei unter 04161/647-115.
Hühner sind meldepflichtig bei Veterinärbehörde und Tierseuchenkasse. Tote Tiere müssen fachgerecht, unter anderem bei der Tierkörperbeseitigungsanstalt Rendac in Rotenburg, entsorgt werden. Geflügelpest-Verdachtsfälle sind anzeigepflichtig. Wer Kadaver in der Feldmark entdeckt, sollte Polizei oder Veterinäramt informieren.