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Handball-Regionalliga

TLehrstunde in Tempo-Handball: Beckdorf chancenlos gegen Titelfavorit

Der Beckdorfer Handballer Leonard Klein.

Der Beckdorfer Handballer Leonard Klein. Foto: Verein/Caro Klein (nomo)

Sechs Spiele, fünf Siege: Der SV Beckdorf war furios in die Regionalliga-Saison gestartet. Doch die aufkommende Euphorie bekam nun einen empfindlichen Dämpfer.

Von Rainer Thumann Sonntag, 02.11.2025, 13:20 Uhr

Beckdorf. Gegen den Titelfavoriten MTV Großenheidorn setzte es vor heimischem Publikum eine deutliche 29:39 (13:19)-Niederlage. Die Gäste vom Steinhuder Meer zeigten eindrucksvoll, woran es bei den Beckdorfern derzeit noch hapert, wenn sie im oberen Tabellenbereich mitspielen wollen.

Schon vor der Partie hatte das Gäste-Team selbstbewusst angekündigt: „Das ist ein Gegner, den man respektieren muss, aber wir brauchen keine Angst zu haben vor der ersten knackigen Auswärtsaufgabe!“ Den Respekt legte der MTV Großenheidorn innerhalb von 120 Sekunden nach dem Start ab und zeigte vor 350 Zuschauern schnell mit 3:0, was die verdutzten Hausherren in den kommenden 58 Minuten erwarten würde: dominanten Tempo-Handball.

Fehlpässe, technische Patzer, riskante Anspiele

Nur einmal kam der SV Beckdorf noch in Reichweite und schürte mit dem Treffer von Lukas Friedrich zum 9:10 (19.) die Hoffnung auf eine Wende zum Besseren. Aber es kam genau anders.

War es doch der Auftakt zu fünf torlosen Minuten, an deren Ende auch noch ein verworfener Siebenmeter von Leonard Klein sinnbildlich für den Auftritt der Hausherren stand. Fehlpässe, technische Patzer, riskante Anspiele und zu wenig Durchschlagskraft im Angriff ließen Beckdorf nie richtig ins Spiel finden. Lediglich die Außen, allen voran Lukas Friedrich, wussten zu überzeugen.

Co-Trainer Philipp Warnholtz.

Co-Trainer Philipp Warnholtz. Foto: Verein/Caro Klein (nomo)

„Wir waren sehr nervös und vor der Heimkulisse ging der Herzschlag schon etwas nach oben“, sagte ein sehr enttäuschter Leon Petersen, der seine sportliche Ausbildung beim HSV Hamburg erfuhr und nun mit seinen Toren in der zweiten Saison den SV Beckdorf nach vorne bringen soll.

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„So eine offensive 5:1-Deckung, die auch schnell in der Seitbewegung ist, das haben wir nicht so oft gehabt in dieser Liga. Das ist ein ungewohntes Abwehrbild, wo wir noch nicht so wissen, wie wir damit umgehen sollen“, fand der 24-Jährige die Fehler im System und wollte von einer gestiegenen Erwartungshaltung im Verein nichts wissen.

„In Summe sind es einfach zu viele Fehler“

Auch Co-Trainer Philipp Warnholtz, der bereits zum zweiten Mal den erkrankten Chefcoach Robert Frahm vertrat, teilte diese Einschätzung: „Jeder Spieler hat vier Fehler zu viel gemacht und in Summe sind es dann einfach zu viele Fehler. Wir sind nicht in der Lage gewesen, die offensive Deckung von Großenheidorn über 60 Minuten zu spielen“, so die Analyse des aus Hollenstedt nach Beckdorf gekommenen Warnholtz.

Paul-Johannes Pöhls.

Paul-Johannes Pöhls. Foto: Verein/Caro Klein (nomo)

Der Co-Trainer ließ den Kopf nicht hängen, sah er doch aufbauende Ansätze, um nach dem ernüchternden Auftritt seines Teams die Niederlage schnell abzuschütteln und in die Erfolgsspur zurückzukehren. „Wir haben versucht, uns als Mannschaft 60 Minuten durchzubeißen. Das nehmen wir mal als positiven Effekt mit zum Spiel nächste Woche nach Hildesheim zu GW Himmelsthür“, blickte Warnholtz bereits nach vorne.

Perspektivisch soll es in die dritte Liga gehen

Die Vereinsverantwortlichen bleiben gelassen und optimistisch. „Wir sind auf Kurs. Die Mannschaft ist verjüngt. Niemand hätte gedacht, dass wir diesen Raketenstart hinlegen. Aber auch heute ist alles okay. Großenheidorn ist ein starker Gegner. Wir sind auf einem guten Weg“, sieht Carsten Meyer aus dem Marketingteam weiterhin den Klassenerhalt als oberstes Ziel. Aktuell ist Beckdorf Vierter. Perspektivisch wolle der SVB hoch in die dritte Liga und sei dafür auch gut aufgestellt.

40 Werbebanner weisen auf einen Unterstützerpool hin, der die notwendigen finanziellen Mittel in die Kasse spülen soll, um höherklassig zu spielen. „Man muss aber mehr bieten, als nur Geld abzugreifen. Das versuchen wir durch Aktionen mit den Werbepartnern, um so eine Win-win-Situation zu schaffen“, erklärte Meyer und sieht Verein wie Sponsoren gut gerüstet für die kommenden Monate.

SV-Tore: Friedrich 7, Petersen 6, Klein 6, Jolitz 4, Klein 4/1, Harms 1, Pöhls 1.

Nächstes Spiel: TuS GW Himmelsthür – SV Beckdorf (Samstag, 8. November, 15.45 Uhr).

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