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Wohltätigkeit

TLions Clubs, Rotary Club und Soroptimisten: Wie sie in Buxtehude wirken

Die Präsidentinnen und Präsidenten der vier Serviceclubs in Buxtehude (von links): Gudrun Stephan, Christa Donatius, Michael de Poortere und Gerhard Benner.

Die Präsidentinnen und Präsidenten der vier Serviceclubs in Buxtehude (von links): Gudrun Stephan, Christa Donatius, Michael de Poortere und Gerhard Benner. Foto: Sulzyc

Vier Serviceclubs engagieren sich in Buxtehude für gemeinnützige Zwecke. Die Präsidentinnen und Präsidenten nennen die wohltätigen Projekte in diesem Jahr. Erstaunlich hoch ist die Geldsumme, die die Clubs damit akquirieren.

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Von Thomas Sulzyc
Samstag, 20.07.2024, 15:50 Uhr

Buxtehude. Serviceclubs engagieren sich rein ehrenamtlich für humanitäre, soziale, medizinische, kulturelle und Bildungszwecke, je nach Club mit unterschiedlichen Schwerpunkten. In Buxtehude sind es vier: zwei Lions-Clubs, der Rotary Club und der Soroptimist International Club Buxtehude.

Auch wenn die Clubs jeweils eigene Traditionen und Identitäten haben, stehen die Vorstände im Austausch untereinander. Ihre Präsidentinnen und Präsidenten - die Präsidentschaft wechselt jährlich - kommen in der Regel einmal im Jahr zu einem Serviceclubtreffen zusammen.

Einmal im Jahr ist Präsidentenrunde

In diesem Jahr kam eine zusätzliche Präsidentenrunde hinzu: Zum TAGEBLATT-Gespräch trafen sich die höchsten Repräsentanten der Clubs außerplanmäßig. Sie berichteten, wie die jeweiligen Clubs wirken, was sie gemeinsam haben - und worin sie sich unterscheiden.

Zwei Lions Clubs in einer Stadt - da drängt sich die Frage nach dem Grund auf: Die Antwort bringt ein Blick auf den jüngeren der beiden: Der 2011 gegründete Lions Club Buxtehude Franziska von Olderhausen ist der Club der Damen. Ein reiner Frauenclub, der aus dieser eigenen Perspektive auf die sozialen Belange der Region blickt. Namensgeberin Franziska von Oldershausen (1878 bis 1934) war Kommunalpolitikerin in Buxtehude, ungewöhnlich zu der damaligen Zeit.

Ein Lions-Club nur für Frauen

38 Mitglieder hat der Frauenclub, Präsidentin ist Gudrun Stephan. Prominentestes Projekt des Clubs ist das Buxtehuder Osterei. Das Ei aus Blech mit wechselnden Motiven aus dem Buxtehuder Märchenbuch enthält ein Los, das Aussicht auf Preise verspricht, die Ehrenamtliche akquiriert haben. Das Los kostet fünf Euro. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf engagiert sich der Club sozial.

Wie Menschen in der Stadt von solchen Aktionen profitieren, erklärt Gerhard Benner, Präsident des 1978 gegründeten Lions Clubs Buxtehude (48 Mitglieder). Die Lions finanzieren zum Beispiel Zelte für die Jugendfeuerwehren oder fördern die Buxtehuder Tafel, ein Hilfswerk, das Lebensmittel an Bedürftige ausgibt. Bekannteste Projekte zur Spendensammlung des Lions Club Buxtehude sind der Verkauf eines Adventskalenders, der regelmäßig schnell ausverkauft ist, und das öffentliche Rennen von Quietscheenten.

Besuchshunde für sechs Altenheime

„Wir stehen nicht in Konkurrenz zueinander“, sagt Gudrun Stephan. Gelegenheiten, Gemeinnütziges zu fördern, gebe es viele. Der Frauenclub der Lions zum Beispiel finanziert Besuchshunde und ihre Ausbildung. Zwölf Mensch-Hund-Teams besuchen regelmäßig sechs Altenheime in Buxtehude.

Mitgliederstärkster Serviceclub in Buxtehude ist der Rotary Club. 52 Männer und Frauen engagieren sich ehrenamtlich. Vor 47 Jahren wurde der Rotary Club Buxtehude gegründet. Der jetzige Präsident Michael de Poortere möchte den Frauenanteil unter den Mitgliedern erhöhen.

Mit Spenden unterstützen Rotary Clubs zum Beispiel weltweit den Kampf gegen Kinderlähmung. „In Buxtehude prämieren wir beim Altstadtlauf die schnellste Schulgemeinschaft“, sagt Michael de Poortere. Und: „Wir geben Bücher in die Schulen.“

Serviceclubs springen für den Staat ein

Mit der Unterstützung von Schulen leisten Serviceclubs Aufgaben, denen der Staat nicht nachkommt. „In der Corona-Pandemie haben wir Tablets besorgt, um digitalen Unterricht zu ermöglichen“, sagt der Lions-Vorsitzende Gerhard Benner.

Ein weiterer Serviceclub in Buxtehude ist der Soroptimist International Club Buxtehude. Ausschließlich berufstätige Frauen engagieren sich bei den Soroptimisten, weltweit in 6700 Clubs. 24 Mitglieder hat der Buxtehuder Club, seine Präsidentin ist die Künstlerin Christa Donatius.

Das bedeuten Regenschirme über dem Fleth

„Wir unterstützen kulturelle Veranstaltungen und fördern Projekte gegen sexualisierte Gewalt“, nennt Christa Donatius Beispiele für das Wirken der Soroptimisten. Mit einer spektakulären, im Stadtbild unübersehbaren Aktion macht der Club zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen - auch Orange Day genannt - im November in Buxtehude auf das Thema aufmerksam. Mitglieder spannen orangefarbene Regenschirme über das Fleth in der Innenstadt.

Die vier Serviceclubs nehmen nach eigenen Angaben mindestens insgesamt 140.000 Euro pro Jahr für wohltätige Zwecke in Buxtehude ein. Ihre Bedeutung für die Stadtgemeinschaft beschreibt Gerhard Benner so. „Wir haben eine gewisse Power.“

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