TMats Jonas: Beckdorfer feiert Heimsieg bei RallyX-Debüt

Erstes Rennen, erster Sieg: Der Beckdorfer Mats Jonas siegt bei seiner internationalen Premiere. Foto: Kevin Geyer (nomo)
Der 17-jährige Beckdorfer Mats Jonas feiert seine internationale Premiere auf dem Buxtehuder Estering - und mischt das Feld ordentlich auf.
Buxtehude. Mats Jonas trat als Gaststarter in der stark besetzten Klasse Open2WD an, in der sich die Fahrzeuge mit Zweiradantrieb versammeln - und fuhr gleich zwei Mal aufs Podium: Den am Samstag nachgeholten vierten Lauf der Serie konnte der Beckdorfer gewinnen, im neunten und letzten Rennen am Sonntag wurde er Dritter.
Jonas feierte nicht nur seine Premiere in der RallyX, sondern auch den ersten Start auf internationaler Bühne - und das vor heimischem Publikum. „Wir sind ohne große Erwartungen angetreten. Das Ziel war, Spaß zu haben“, sagt Vater Sven Jonas. Umso größer war die Freude, dass es gleich im ersten Anlauf zum Sieg reichte - und das als erster deutscher Fahrer seit 15 Jahren bei einem europäischen Rennen auf dem Estering.
Nachwuchspilot fast ohne Fahrfehler
Am Samstag lief es nahezu perfekt. Mats Jonas fuhr mit seinem 300 PS starken Ford Fiesta (Frontantrieb) ins Finale und holte schließlich den Sieg. „Er hat fast keinen Fahrfehler gemacht. Das war am Ende ausschlaggebend“, sagt Vater Sven.

Mats Jonas fuhr am Samstag mit seinem Ford Fiesta ins Finale. Foto: Kevin Geyer (nomo)
Selbst ein Defekt brachte ihn nicht aus der Ruhe: Im ersten Lauf brach der Bremssattelträger, Ersatz wurde in Walsrode besorgt und wenige Minuten vor dem dritten Qualilauf eingebaut. „Wäre das bei einem Rennen in den Niederlanden passiert, hätten wir zusammenpacken können“, erklärt Sven Jonas.
Sichelschmidt verpasst das Finale
Am Sonntag hatte Mats Jonas mehr zu kämpfen - mit einer kaputten Antriebswelle und einem geplatzten Reifen. „Da war ein bisschen Pech dabei. Kein Vorwurf - wir sind sehr stolz auf ihn. Dieses Wochenende war ein Abenteuer“, so der Vater. In der Gesamtwertung aller Fahrzeuge mit Zweiradantrieb landete Jonas auf Platz 16 (Samstag) und Platz 13 (Sonntag).
Bastian Sichelschmidt aus Mulsum ging ebenfalls als Gastfahrer in der Klasse Open2WD an den Start. Der BMW-Pilot, der in allen sechs Rennen der Deutschen Meisterschaft bisher auf dem Podium stand, konnte sich bei den Fahrzeugen mit Heckantrieb jedoch nicht für die Finalrennen qualifizieren. In der Gesamtwertung landete er auf Platz 20 (Samstag) und Platz 21 (Sonntag).
4000 Zuschauer wollen Doppelevent sehen
Das Wochenende auf dem Estering war eigentlich als einfaches Saisonfinale geplant. Doch nach dem Ausfall des vierten Laufs in Finnland sprang der Automobil Club Niederelbe (ACN) kurzfristig ein - und organisierte ein Doppelevent. Laut Veranstalter gingen mehr als 100 Fahrerinnen und Fahrer aus 15 Nationen an den Start, darunter ehemalige Titelträger und WM-erfahrene Piloten.

Mats Jonas hat in dieser Saison bereits ein Rennen in der Deutschen Meisterschaft gewonnen. Foto: Kevin Geyer (nomo)
Knapp 4000 Zuschauer verfolgten das Motorsportevent an beiden Tagen. „Es war ein fantastisches Rennwochenende, nahezu alles hat reibungslos funktioniert. Es war wirklich wieder eine ganz tolle Atmosphäre mit vollen Zuschauerrängen“, sagt der ACN-Vorsitzende Marcus Brassat.
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In der Open2WD-Klasse holte der Schwede Viktor Johansson (Mercedes 190 E Hybrid) mit seinem Sieg am Samstag den Meistertitel, obwohl sein finnischer Konkurrent Lucas Gabrielsson (Toyota Starlet) am Sonntag gewann.
Däne fährt zum ersehnten Triumph
In der Königsklasse der Supercars (4WD) erfüllte sich Ulrik Linnemann (VW Polo) einen langersehnten Traum: Seit Jahren kämpft der Däne um einen großen internationalen Titel, doch bisher hat es nie geklappt. Nun ging er als Führender ins Wochenende und krönte sich trotz Überschlag und stark beschädigtem Fahrzeug zum Champion. Die beiden Rennläufe gewann der Belgier Victor Vranckx (Peugeot 208).
Mats Jonas wird sein erstes internationales Rennen sicherlich gut in Erinnerung behalten. Sein Fokus liegt nun wieder auf der Deutschen Meisterschaft, in der er kürzlich den Lauf im belgischen Maasmechelen gewinnen konnte. Die letzten Saisonrennen finden in Valkenswaard (Niederlande) und Schlüchtern statt.
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